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Ein Hund namens Gracie

Ein Hund namens Gracie

Titel: Ein Hund namens Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Dye , Mark Beckloff
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sie noch während des Gelages die ungewöhnliche Nähe Dotties. In dem Moment, in dem Dottie sich hinunterbeugte, um ihre Schnauze den geheiligten Hundekuchen zu nähern, knurrte Gracie. Dann ließ sie ihre Kiefer mit der Wucht einer Bärenfalle aufeinander knallen, und zwar unmittelbar neben Dotties Schnauze - es war die Sache eines Zentimeters und sie hätte ihrer Schwester die Nase abgebissen. Dottie taumelte entsetzt zurück, und ich packte Gracie am Halsband, während sie schnappte und bellte, was Dottie in die Tiefen des Hauses fliehen ließ in einem verängstigten Kuddelmuddel aus Flecken und Winseln.
    Und dann, ohne die geringste Pause oder einen Blick auf die verstreuten Hundekuchen, die sie gerade eben noch so heftig verteidigt hatte, kehrte Gracie zu ihrem Napf zurück, fraß alles auf und hüpfte freudig davon, um herauszufinden, was Dottie im Schilde führte.
    Dottie war immer noch Gracies Idol - das änderte sich nie. Aber an diesem Abend hatte Gracie eine Linie gezogen, die weder Dottie noch Sarah jemals wieder zu übertreten wagten. Im Grunde hatte sie ihnen mitgeteilt: Seht mal, Mädchen. Spielt mir ruhig all eure verrotzten Streiche! Ich fühle mich sowieso schon wie das fünfte Rad am Wagen. Aber wenn ihr meinen Hundekuchen zu nahe kommt, dann kriegt ihr’s mit mir zu tun. Habt ihr das verstanden?
     

     
    Ich war begeistert. Endlich hatte sich meine Kleine behauptet. Aber sofort fragte ich mich schon: Ist das etwa alles? Werden sie ihr nie mehr erweisen als das bisschen zähneknirschenden Respekt? Wird es immer das dämonische Duo plus die eine sein, oder tun sie sich irgendwann in trauter Schwesternschaft zusammen? Die nächsten paar Monate sollten mir diese Fragen beantworten, aber zunächst mussten wir einen Sommer im Park überstehen, der meinen Glauben an das Gute im Hund auf eine harte Probe stellte.
    Der Sommer kam über Kansas City mit all seiner Schönheit, seinem Grün und seinem Mangel an Klimaanlagen. Selbst wenn wir uns Klimaanlagen fürs Haus hätten leisten können - und dieses Selbst ist so groß wie Montana -, hätten wir nicht die Reserven gehabt, um sie betreiben zu können. Stattdessen mussten wir uns entscheiden, ob wir die Fenster die 15 Zentimeter öffnen wollten, die unsere Fliegengitter aus dem Supermarkt gerade noch zuließen, oder ob wir uns von den Moskitos verschlingen lassen wollten. Unsere Lösung? Wir verbrachten die meiste freie Zeit mit den Hunden im Park.
    Natürlich war es uns nicht im Traum eingefallen, dass die freien Flächen des Parks Sarah und Dottie noch mehr Gelegenheit geben würden, ihre bösen Spielchen mit Gracie zu spielen. Aber wahrscheinlich hatten sie es auch nicht direkt geplant, es war wohl einfach eine teuflische Eingebung.
    Erinnern Sie sich an dieses Ballspiel, wo das kleinste Kind in der Mitte steht und die äußeren beiden sich den Ball über seinen Kopf hinweg zuwerfen? Das anscheinend nur erdacht worden ist, damit zwei ältere Kinder ein jüngeres quälen konnten, ohne Ärger zu kriegen? (Wenn Sie ein jüngstes Kind sind, dann bin ich mir sicher, dass Sie sich erinnern werden.) Ob Sie es glauben oder nicht, Hunde haben ihre eigene Version dieses Spiels, und das wurde mir eines Sonnabends im Juli klar, als Mark und ich mit allen drei Hunden im Park waren. Dottie versuchte Gracies Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, dann rannte sie weg, damit Gracie hinter ihr herrannte, dann rannte sie Gracie weg und machte einen großen Kreis zu der Stelle, an der Sarah war, und schließlich war Sarah an der Reihe, genau dieselbe vermaledeite Runde mit ihr zu drehen. Gracie, immer gut drauf, spielte mit, aber nach einer Weile war sie es leid und ziemlich frustriert - wie ein Kind, das aufgefordert wird, Fangen zu spielen, und selbst nie gefangen wird. Sie trollte sich zu mir, ihren langen Schwanz zwischen die Beine geklemmt, als schäme sie sich, auf den Arm genommen worden zu sein, während ihre bösen Stiefschwestern ihre Nasen zusammensteckten, gemeinsam herumstreunten und dabei tratschten.
    Ich versuchte, Gracie auf den gemeinsamen Kurs zu bringen, und konnte einfach nicht daneben stehen und Zusehen, wie Sarah und Dottie sie ausschlossen, also entschied ich mich, für sie ein Hund zu sein. Wenn sie zur anderen Seite des Parks rannte, rannte ich zur anderen Seite des Parks, wenn sie zu der Bank rannte, auf der Mark saß und las oder nur die Sonnenstrahlen absorbierte, dann tat ich es auch. Wir sprangen hoch und drehten uns in der Luft, wir rollten uns

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