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Ein Hund namens Gracie

Ein Hund namens Gracie

Titel: Ein Hund namens Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Dye , Mark Beckloff
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hatten.
    Und jetzt sollte es in diesem Jahr auf einmal gar kein Weihnachten in meinem ehemaligen Elternhaus geben. Mein Bruder Tim fuhr mit seiner Familie zu den Schwiegereltern. Anne besuchte ihre Eltern in St. Joe, und Mark machte auch auf Familie. Klappt ja wieder alles bestens , dachte ich. Du nervst dich fast seit 30 Jahren über Weihnachten, und nun kannst du es mal ganz allein verbringen. Hoffentlich bist du jetzt zufrieden!
    Nun, ich war nicht zufrieden, aber ich hatte genug zu tun. Seit ich entdeckt hatte, dass der Weg zu Gracies Magen durch ihren... Magen führte, tat ich nichts anderes, als mich meinen Back-Orgien hinzugeben. Gewiss, mein ganzes Repertoire bestand aus Keksen, aber, wenn ich das selbst einmal sagen darf, aus was für welchen!
    In der Sekunde, in der ich die grundlegenden Fertigkeiten erlernt hatte (das hieß, ich hörte auf, die Kekse blechweise verkohlen zu lassen - mein Mantra hieß goldbraun), fing ich mit dem Experimentieren an. Und ich war sehr experimentierfreudig. Ich wollte herausfinden, was für Lebensmittel ich in Kekse tun konnte, die dann noch nach Keksen schmeckten, so aussahen und von Gracie gefressen wurden. Ich probierte wohl jede Zutat, die ich finden konnte, außer Fleisch, Schokolade, Salz und Zucker. Manche der Zutaten lagen bei Keksen nah -, Weizenkeime, Rosinen, Haferflocken, Karobflocken - andere nicht. Alle drei Hunde liebten Knoblauch (wer hätte das gedacht?), und Gracie mochte eigentlich immer Spinat und Karotten, genauso wie Tomaten. Bananen und Äpfel bildeten bei ihr das Schlusslicht.
    Ich versuchte es nicht persönlich zu nehmen, wenn Gracie mal eine Fuhre nicht mochte, und ich fand heraus, dass ich mir keine Sorgen machen musste, ob sie wieder mit dem Essen aufhören würde. Was ihr einmal schmeckte, mochte sie immer, deswegen war ich auch so experimentierfreudig. So entdeckte ich, dass Gracie keine Birnen mochte. Wenn sie in ein Keks biss, in dem Birnenschnitze waren, dann kniff sie die Augen zusammen, kräuselte die Nase, zog die Lippen von den Zähnen zurück wie Rollos, schüttelte energisch den Kopf und sagte (ich zitiere): »Brrrrrr! Brack! Brack! Brack!« Später erfuhr ich, dass andere Hunde sich nicht ganz so sehr anstellten.
    Mark und ich hatten uns entschlossen, eine Sylvesterparty zu geben, aber ohne viel Aufwand - das war einfach nicht unser Stil. Deswegen war ich ziemlich überrascht, als Mark eines Tages Mitte Dezember ein Knoblauch-Spinat-Keks in die Hand nahm, daran roch und sagte: »Hey, hättest du nicht Lust, ein paar Bleche voll für die Sylvesterparty zu backen?«
    Ich warf ihm einen von den Blicken zu, die er mir sonst gerne zuschießt. »Mark, niemand wird sie essen! Es sind Hundekuchen!« Er seufzte, zwar nur einmal, dafür aber sehr hörbar. »Ich meinte für Hunde, du Blödmann!«
    »Laden wir denn Hunde zur Party ein?«
    »Nein, jein, ja, ich meine, das könnten wir eigentlich machen, aber darum geht es gar nicht. Ich dachte nur, da fast jeder, den wir kennen, einen Hund hat, wäre es doch cool, ihnen als kleines Geschenk eine Tüte Neujahrshundekuchen mitzugeben.« Er starrte mich an: »Für ihre Hunde.«
    »Hm. Ich denke mal drüber nach.« Dabei hatte ich schon angefangen, darüber nachzudenken, denn ich fand die Idee ganz toll. Aber einem Typ wie Mark darf man das nicht so zeigen, sonst steigt es ihm sofort zu Kopf.
    »Hey, du solltest welche für den Hund von deinem Vater machen und morgen mitnehmen.«
    »Ach, weißt du, dies Jahr fällt Weihnachten bei meinem Vater aus.« Ich erzählte ihm die ganze Geschichte, warum ich den Tag diesmal nicht mit der Familie verbrachte.
    Er sah mich verdutzt an: »Und - wohin gehst du morgen?«
    »Na ja, ich wollte hier bei den Mädchen bleiben, vielleicht gehe ich ins Kino, backe ein paar Kekse...«
    »Hm, nein.« Wieder dieser Blick. »Das finde ich überhaupt nicht gut.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Ich will damit sagen, dass du hier nicht alleine rumhängen sollst, sondern mit zu meinen Eltern kommst.«
    »Hör auf, Mark. Ich kann doch nicht bei eurer Familienfeier dabei sein.«
    »Warum denn nicht?«
    »Na ja, es ist doch Weihnachten! Ein Familienessen. Wahrscheinlich das Familienessen überhaupt. Ich gehöre nicht zur Familie. Es wäre nicht richtig.«
    Mark rollte die Augen und lächelte dazu. »Für einen Typ mit einer gut katholischen Erziehung hast du aber merkwürdige Ansichten über Weihnachten. Und vor allem hast du wirklich merkwürdige Ansichten über Familien.« Er

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