Ein Hund namens Gracie
und son Kram mitgenommen, nur keinen Zucker, kein Salz und keine Schokolade, und dann bin ich bei der Bücherei vorbei und hab mir ’n paar grundlegende Kochbücher besorgt, aber sie haben nichts über Kochen für Hunde oder sonst irgendwelche Tiere, was ja bescheuert ist, und jetzt bin ich zu Hause und versuche herauszufinden, was ich ihr machen soll, und es muss etwas wirklich Leichtes sein, und ich schlage das leichteste Kochbuch auf, und ich bin voll bereit, mich drauf einzulassen, um das Leben meines kleinen Mädchens zu retten, und plötzlich fällt mir wieder ein: Ich kann nicht kochen!« Nach dieser Ausführung blieb Anne ein paar Sekunden stumm. Dann sagte sie: »Ich verstehe. Bist du sicher, du hast nichts ausgelassen?«
»Nein«, sagte ich keuchend. Ich schluckte. »Das ist ungefähr alles.«
»Okay. Was Leichtes. Wie wär’s mit Keksen?«
»Kekse?«
»Mhm.«
»Für einen Hund?«
»Genau.«
»Hundekekse?«
»Hast du einen Sprung in der Platte? Hunde. Kekse!«
»Jaaa, aber warum sollte...«
»Guck mal, mein Makkaroni-Sternekoch. Du musst was Einfaches machen. Es gibt nichts Einfacheres als Kekse. Wie oft hast du mich schon Kekse mit ins Büro bringen sehen?«
»Na, vielleicht einmal die Woche?«
»Genau, und ich schlage mir nicht die Nacht um die Ohren, um sie zu backen. Such dir das einfachste Keksrezept im leichtesten Buch, und wenn da Salz oder Zucker oder Schokolade steht, lässt du es eben weg, und schon kannst du anfangen.«
»Ahh-haa. Wie erkennt man, welches das Einfachste ist?«
Sie holte tief Luft: »Es hat am wenigsten Zutaten und die kürzeste Anweisung.«
»Gut. In Ordnung. Ich glaube, ich hab’s. Kein Problem. Tausend Dank. Bis morgen.«
Mein Schwung war wieder da. Ich fand ein Keksrezept, das nur etwa vier Zutaten hatte, als Süßungsmittel sollte man Apfelsaft nehmen. Was konnte leichter sein? Wahrscheinlich nichts, aber Sie werden überrascht sein, wie schnell ein Nichtkoch ein Chaos aus dem leichtesten Rezept machen kann. Vor allem wenn eine neugierige Dogge die Mehltüte von der Arbeitsplatte fegt, und zwar auf eine genauso neugierige, aber kleinere Dalmatinerhündin, die die Hälfte ihrer Tupfen einbüßt, dafür aber überall weiße Pfotenabdrücke hinterlässt. Genau zu diesem Zeitpunkt entschloss Mark sich dazu anzurufen.
»Hey, ich hab gerade bei dir im Büro angerufen, um rauszufinden, was mit Gracie los ist, und Anne hat es mir gesagt. Sie hat gesagt, dass du jetzt kochen willst...« Vielleicht wollte er noch was sagen, aber er musste zu sehr lachen.
»Jaaa, sehr komisch.«
»Hey, ich hab ’ne Idee. Warum gibst du Gracie nicht das Kochbuch? Du könntest dich dann ganz raushalten!« Mehr Gelächter.
»Okay, du Klugscheißer. Wenn du so schlau bist, was heißt dann >sieben«
Sein Lachen erstarb: »Wie meinst du... hey, sag mal, wie meinst du das?«
»>Sieben Sie vier Tassen Mehl.< Was bedeutet >sieben«
»Ach so. Sieben. Das ist, wenn man, äh, wenn man so durchs Mehl geht und nachsieht, ob alles okay aussieht - du weiß schon, ob Steinchen oder Dreck oder so drin sind -, und die liest du einfach raus.«
»Ach. Wirklich?«
»Ja, meine Mutter macht das immer so. Sieben. Das muss man auch mit Reis machen, all den Dreck, im Wesentlichen, raussieben.«
»Hm.« Vielleicht wusste Mark wirklich mehr übers Kochen als ich. Ich überflog das Rezept nach anderen Worten. »Okay, was ist mit >unterschlagen
»>Unterschlagen Äh, in welchem Sinn genau?«
»>Schlagen Sie eine halbe Tasse Butter unter das Mehl.<«
»Ach so, also, wenn sich >unterschlagen< auf Butter bezieht, dann bedeutet das eigentlich nichts anderes, als dass man ein Stück Butter nimmt, verstehst du? Und dann schneidest du das Stück in ganz dünne Scheibchen, okay? Und die schlägst du dann, bis sie ganz platt sind, damit sie im Teig nicht so viel Platz beanspruchen...« Er hätte so weitermachen können, während ich mir sorgfältig Notizen machte, wenn er nicht erneut in Lachen ausgebrochen wäre.
»Kein Problem«, sagte ich. »Wenn ich erst mein Diplom vom Cordon Bleu habe und mein eigenes Vier-Sterne-Restaurant eröffne, werde ich an diesen Tag zurückdenken. Du kannst dann an die Hintertür kommen, nachdem wir abends geschlossen haben, und ich gebe dir, was für die streunenden Katzen nicht mehr gut genug ist.« Statt darauf zu warten, bis Mark wieder Luft bekam, legte ich auf und rief die beste Köchin an, die ich kannte: meine Schwester Theresa.
Zum Glück war Theresa auf der
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