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Ein Hund namens Gracie

Ein Hund namens Gracie

Titel: Ein Hund namens Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Dye , Mark Beckloff
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acht oder neun Jahre alt, sah sich nur im Laden um. Das ist eigentlich ganz normal. Über die Jahre ist uns aufgefallen, dass Kids ziemlich schüchtern sein können, auch wenn sie meistens auftauen, wenn eins der Mädchen angerannt kommt. Aber an dem Jungen war irgendwas anders, und als seine Mutter zu ihm ging und ihm auf die Schulter klopfte, damit er auf sie aufmerksam wurde, war klar, was es war: er war taub.
    Mit einer wunderbaren Energie machten sie sich lebhaft Zeichen. Augenblicklich stand mir ein Bild von mir und meinem besten Kindheitsfreund David vor Augen, wie wir vor seinem Haus auf dem Bürgersteig saßen und uns die Faxenköpfe vor lauter Zeichenmachen nur so rauschten. Damals müssen wir ungefähr so alt gewesen sein wie dieser Junge jetzt. Ich ging zu ihm hinüber und hoffte, dass der Rost auf meiner amerikanischen Zeichensprache nur die Oberfläche angegriffen hatte.
    Hi, signalisierte ich. Bist du das erste Mal hier in unserem Laden?
    Sie sahen beide eine Sekunde lang überrascht aus, und dann machten sie zur selben Zeit Zeichen.
    Ich habe in der Zeitung. .., begann die Mutter.
    Wo ist Gracie? fragte der Junge.
    Du weißt, was mit Gracie ist?
    Meine Mutter hat es mir gesagt.
    Ich habe es in der Zeitung... »Smitty, kommst du da raus!« unterbrach sie die Zeichensprache, um den Scotch Terrier davon abzuhalten, sich Hals über Kopf in einen Kekstrog zu stürzen. Tut mir Leid!
    Kein Problem, sagte ich. Deswegen backen wir immer etwas mehr. Ich wandte mich wieder an den Jungen und sagte: Ich bin Dan. Wie heißt du?
    Gary. Er sah seine Mutter an. Du hast gesagt, die Hunde arbeiten auch im Laden!
    Oh, worauf du dich verlassen kannst, sagte ich. Im Moment sind sie gerade hinten und helfen meinem Partner beim Backen. Möchtest du...
    Bevor ich den Satz beenden konnte, stubste mich eine gewisse weiße Schnauze, unter einem Paar himmelblauer Augen, in den Arm.
    Gracie!
    Sie ist wunderschön, sagte Garys Mutter.
    Bitte, sagte ich, das steigt ihr noch zu Kopf.
    Oh, sagte sie lachend. Versteht sie amerikanische Zeichensprache?
    Ich erzählte ihnen von unseren ersten Versuchen, mit Gracie zu kommunizieren, und wie ich mich von meinen brillanten Ideen über amerikanische Hundezeichensprache zugunsten von einem halben Dutzend Ganzkörpergesten verabschieden musste, die Gracie auch aus einiger Entfernung verstehen konnte. Wir unterhielten uns gut. Plötzlich bemerkte ich, dass Gary im Schneidersitz auf dem Boden saß, Smitty in seinem Schoß und Gracie ihm mit ihrer ellenlangen Zunge das Gesicht wusch. Ich war überrascht, dass Gary lachte. Und dann auch noch laut!
    »Er spricht nicht gern«, sagte Garys Mutter und signalisierte ihre Worte parallel. Sie wollte wohl nicht, dass er den Eindruck bekam, dass wir ihn aus der Unterhaltung ausschließen wollten, aber er beachtete uns nicht im Geringsten. Er entdeckte gerade, dass sich Zuneigung manchmal durch Ablecken ausdrückt. »Aber es macht ihm Spaß, Hunden was vorzusingen, es ist so eine Art Gurren.«
    Gerade als sie das gesagt hatte, stand Gary auf und legte seinen Kopf auf Gracies Nacken. Er gab einen sanften »oooo«-Ton von sich und streichelte dabei ihren großen Kopf. Wirklich merkwürdig wurde es, als Gracie damit begann, einen ihrer spezifischen Töne von sich zu geben, ähnlich dem Bariton einer muhenden Kuh. Ich fragte mich, ob ihr Ton - den sie spüren, aber nicht hören konnte - vielleicht eine unmittelbare Antwort auf Garys Ton war - den er spüren, aber nicht hören konnte.
    Wie Sie inzwischen wahrscheinlich schon herausgefunden haben, konnte man Gracie nicht gerade als zurückhaltend bezeichnen. Während sie auch kein überdreht freundlicher Hund war, wie so manch eine Schlampe in Hundegestalt, die ich hier erwähnen könnte, schloss sie fast alle Menschen, die sie kennen lernte, ins Herz. Sie schien einen Radar für das Gute im Menschen zu haben - selbst bei Menschen, an denen ich gar nichts Gutes finden konnte - und schoss sich genau darauf ein. Und sie zögerte nie, ihren Gefühlen freien Lauf zu lassen. Aber zwischen Gary und ihr geschah noch etwas anderes.
    Er ooote, sie muuuhte, und jetzt sahen sie einander mit einer Wärme in die Augen, die sonst nur Liebende füreinander empfinden. Gary streichelte Gracies Nacken, und sie hatte den Kopf leicht zur Seite gelegt, als höre sie seinem Gesang zu, während sie den ihren sang, oder als sängen sie in Eintracht. Es kam mir vor, als verbände sie eine Beziehung in ihrer geteilten Stille -was war für

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