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Ein Hund namens Gracie

Ein Hund namens Gracie

Titel: Ein Hund namens Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Dye , Mark Beckloff
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hatte verstanden. Wenn einer von uns den Job schmiss, dann derjenige mit dem niedrigeren Gehalt. Es war abgemacht. Unsere Hundebäckerei hatte jetzt einen Angestellten, Mark, und er bekam keinen Lohn.
    Sowie unsere Bäckerei den Verlust von Marks Einnahmen ausgleichen und unsere monatlichen Ausgaben einbringen musste, schafften wir es nur noch ganz knapp. Mark rührte den Teig an, rollte ihn aus, stach die Küchlein aus und backte von 8 Uhr morgens bis um Mitternacht, sieben Tage die Woche. Ich kam gegen fünf oder sechs vom Büro nach Hause und arbeitete bis Mitternacht, und am Wochenende zog ich die gleiche 16-Stunden-Schicht durch wie Mark. Die einzige »Pause«, die wir uns gönnten, war sonnabends, wenn wir abwechselnd Vorräte einkauften und unsere wöchentlichen Päckchen auslieferten. Trotz dieses mörderischen Stundenplans gab es viele Monate, in denen wir Gas- und Stromrechnungen zugunsten unserer Hypothekenzahlungen vernachlässigten, nur um im nächsten Monat die Rate fürs Haus hinter die für die Stadtwerke zurückzustellen, damit sie uns den Hahn nicht abdrehten.
    Den Mädchen konnte das keine Angst machen. Wenn überhaupt, so freuten sie sich über Marks Anwesenheit rund um die Uhr und ihre neue Kost, die sie gefährlich nah an die Ermattung trieb. Eines Sonntagabends fraß Dottie sich fast bis zur Bewusstlosigkeit voll, dann rollte sie sich neben dem Tisch zusammen, an dem ich Karotten schnippelte, um ein Nickerchen zu machen. Beim Schneiden rutschte mir eine Karottenscheibe vom Brett, die wie ein betrunkener Seemann von der Tischkante eierte und direkt auf Dotties gesprenkelte Schnauze fiel. Ohne die Augen zu öffnen, ohne auch nur den Kopf vom Boden zu heben, legte sie den Kopf zur Seite und ließ die Karottenscheibe in ihr Maul rollen. Sie kaute, schluckte und schlief weiter.
    Vielleicht waren die Mädchen im Hundekuchenhimmel, wir waren jedenfalls in der Hundekuchenhölle. Im selben Haus zu backen und zu wohnen, forderte langsam, aber sicher einen Tribut von unserer geistigen Gesundheit. Als ich eines Tages nach Hause kam, war Mark mit den Mädchen ausgegangen. Ich sah mich um. Jemand hatte die folgenden Worte in den Mehlstaub auf dem Esstisch geschrieben: »SUCHE NACH RÄUMEN. KOMME BALD WIEDER.«
    Mark fand einen kleinen leer stehenden Imbiss auf der Thirty-Third Street für 300 Dollar im Monat. Wir dankten unseren Glücksbringern, den Hunden, und zogen ein. Wir hatten eine eigene Bäckerei, unser Produkt war in den meisten Tierarztpraxen und in allen Tierfutterläden in Kansas City zu haben, und Monat für Monat wuchs unser Kundenstamm.
    An einem Donnerstagabend gegen zehn klopfte es an der Tür der Bäckerei. Wir tauschten einen schnellen Blick aus. Ich ließ Mark an die Tür gehen.
    »Hallo, guten Abend. Ich gehe hier jeden Morgen um sieben und jeden Abend um elf mit meinem Hund vorbei, und Sie haben immer geschlossen. Heute war ich mal früher zu Hause, aber Sie haben wohl schon geschlossen, oder?« Es war ein älterer Herr in Jeans und Sweatshirt mit einer wunderschönen Mischlingshündin aus Schäferhund und Husky, die dieselben blauen Augen wie Gracie hatte. Sie hieß Saphir wegen der umwerfenden Farbe. Sowie die Mädchen sie rochen, sprangen sie auf und rannten herüber, um ihr hallo zu sagen.
    Während sich die Hunde miteinander bekannt machten, sah Mark mich fragend an. Ich signalisierte ihm schulterzuckend ein »Warum nicht?« zurück. Im Improvisieren wie immer brillant.
    »Hm, na ja, genau genommen haben wir schon geschlossen, aber warum kommen Sie denn nicht herein?« Das war eine freundliche Einladung, nur ein bisschen überflüssig, da Saphir den Mann schon in den Laden gezerrt und sich mitten in eine Schnupperarie gestürzt hatte, erst mit Gracie, dann mit Sarah, schließlich mit Dottie.
    Er sah sich kurz um, dann guckte er uns etwas konsterniert an. »Wissen Sie, ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber wo sind denn die Waren?« Da wir nicht an Laufkundschaft verkauften, hatten wir auch keine Ladeneinrichtung. Ich schnappte mir ein großes Blech und legte eine Auswahl unserer Hundekuchen drauf. Wir hatten unser Kekssortiment erweitert. Inzwischen gab es die Geschmacksrichtungen Johannisbrotchip, Rosinen-Haferflocken, Kokos-Mandel, Honig-Getreideflocken, Erdnussbutter und die sehr gut gehende Gemüsefrikadelle (leckerer, als es sich anhört - ich meine nach dem, was mir so zugetragen wurde).
    Ich reichte Saphir ein Keks und sie schnappte es sich sofort. Ihr menschlicher

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