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Ein Hund namens Gracie

Ein Hund namens Gracie

Titel: Ein Hund namens Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Dye , Mark Beckloff
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Begleiter nahm eins und roch daran. »Das ist ja frisch!«
    Wir nickten. »Das ist die Idee dahinter«, sagte Mark. Wir erläuterten ihm unsere Aufgabe, die besten Hundekuchen der ganzen Welt zu backen. Wir redeten eine Weile darüber, wie schwer es war, Hundefutter zu finden, das man seinem Hund wirklich gerne gab, und er kaufte eine 2-Pfund-Probierpackung. Das war unserer erster Ladenkunde.
    Mark schloss die Tür und drehte sich grinsend nach mir um.
    »Einzelhandel«, sagte ich und grinste zurück. Ich sprach mit den Hunden. »Was haltet ihr davon, Mädchen? Sind wir bereit?«
    Sarah und Dottie wedelten zustimmend, und einen Moment später kam Gracies Einsatz.
     

     
    Wenn es nur so einfach gewesen wäre! Als Erstes brauchten wir Präsentationsflächen. Wie es der Zufall so wollte, arbeitete mein Bruder Tim gerade an einer Supermarkterneuerung und warf Teile der Bäckereieinrichtung raus, ob wir vielleicht etwas brauchen konnten? Das konnten wir! Geputzt und ausgebessert sahen die Teile fast so gut aus wie... na ja, für eine alte Bäckereieinrichtung sahen sie noch ziemlich okay aus.
    »Alles, was wir jetzt noch brauchen«, sagte ich, »ist ein Schild, das man auch von der anderen Straßenseite gut lesen kann, damit die Laufkundschaft auf uns aufmerksam wird.« Wir investierten den Profit des vergangenen Monats in ein großes Schild, das wir von der Hauptstraße gut sichtbar an die Seite des Gebäudes anbrachten.
    Und so erfuhren wir den Grund, warum der Imbiss dichtgemacht hatte.
    Am Sonnabend hatten wir das Schild aufgehängt. In der folgenden Woche muss ich Mark etwa sieben bis acht Mal täglich angerufen haben.
    »War jemand da?«
    »Noch nicht.«
    »Hm. Okay. Ruf mich an, wenn der Erste aufgetaucht ist.«
    Eine Stunde später: »War jetzt jemand da?«
    »Nee. Ich hab dir doch gesagt, ich lass’ es dich wissen.«
    »Ich weiß, aber es ist Mittagszeit und da dachte ich, du kannst vielleicht nicht anrufen, weil zu viele Leute im Laden sind.«
    »Dan? Hunde essen nichts zu Mittag.«
    Wie sich herausstellte, kaufen die meisten Leute kein Hundefutter auf dem Weg zur Arbeit und leider auch nicht auf dem Weg von der Arbeit. Sie kennen vielleicht den Spruch über die drei wesentlichen Grundlagen eines Ladens: »Lage, Lage, Lage.« Wir kannten ihn auch - aber jetzt verstanden wir ihn.
    Ein Gutes hatte es, dass wir so wenig Kunden hatten. Diejenigen, die kamen, wurden zu festen Kunden und wir konnten sie persönlich mit Namen anreden. Es war
    Gracies Job, sie an der Tür zu begrüßen und zur Theke zu geleiten. Da begannen wir langsam zu bemerken, dass außer den Kuchen Gracies Wesen unser Wesentlicher Pluspunkt war. Die Leute sagten alle: »Wenn ihr euch eine andere Lage suchen würdet, wo es Laufkundschaft gibt, dann würden sie euch die Bude einrennen.« Darauf antworteten wir stereotyp: »Klar. Machen wir. Eines Tages.«
     

     
    »Eines Tages« war offensichtlich im Kalender eingetragen, wenn auch nicht in unserem. An einem wunderschönen Sonntagmorgen im April geschah etwas Unvorhergesehenes: Wir hatten alle unsere Aufträge erledigt. Wir waren seit zwei Jahren im Geschäft und hatten keinen einzigen freien Tag gehabt (ohne Witz, weder Weihnachten noch Neujahr und auch sonst keinen! ), und zum ersten Mal seit der Hundeschau hatten wir alle unsere Bestellungen abgearbeitet. Und da der Laden nur von Montag bis Sonnabend geöffnet war...
    Ich sah Mark an. »Soll das heißen, dass wir den Rest des Tages frei haben?«
    Er blinzelte: »Ich... ich glaube, das heißt es!«
    »Dann nichts wie weg hier!«
    Ohne die Mädchen auch nur um ihre Meinung zu fragen, schubsten wir sie aus dem Laden, luden sie auf den Rücksitz des Lieferwagens und schon waren auf dem Weg zum wunderschönen Weston, Missouri!
    Ich bin gerne bereit, Ihnen zu glauben, dass Weston, Missouri, nicht der allererste Ort der Welt ist, an den Sie denken, wenn Sie mal rauskommen wollen, aber ich verbürge mich dafür, dass er, wenn schon nicht ganz oben auf Ihrer Liste, so doch an fünfter oder sechster Stelle (gleich hinter Cancún, Paris, Aruba, der Riviera und dem Cap d’Antibes, wo immer das auch sein mag) stehen sollte. Oder vielleicht ist es auch nur so eine Kansas-City-Sache. Es ist die Stadt, die Kansas City geworden wäre, wenn es die große Flut von 55 nicht gegeben hätte (ich spreche von 1855!), die den Missouri in ein anderes Bett leitete, so dass das schläfrige Stauwasser-Örtchen Possum Trot der Ort wurde, wo alles neu war, während die

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