Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Hund namens Gracie

Ein Hund namens Gracie

Titel: Ein Hund namens Gracie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Dye , Mark Beckloff
Vom Netzwerk:
langer, noch ursprünglicher Strand an dem blauesten Wasser, das ich je gesehen hatte, und dazu viele der glücklichsten Hunde (mit ihren ebenso glücklichen Besitzern) , die man sich nur vorstellen kann. Hunde spielten Fangen und Frisbee (nein, nicht miteinander - es ist ein Hundestrand, kein Hundehimmel), Hunde räkelten sich in der Sonne, und, am bemerkenswertesten, Hunde plantschten in der Brandung. Und Gracie war kurz davor, ihr erstes Bad zu nehmen.
    Es ist eine Binsenweisheit, dass Hunde gerne schwimmen - auch wenn sie die Badewanne nicht ausstehen können. Aber viele Hunde haben nie die Chance, das herauszufinden. Man darf sie nicht ins Schwimmbad mitnehmen und nicht jeder lebt am Meer oder an einem See, und sogar diejenigen, die es tun, haben es manchmal sehr schwer, eine Stelle zu finden, an dem Hunde auf den Strand, geschweige denn ins Wasser dürfen. Nun wird es Sie nicht mehr überraschen, wenn ich Ihnen sage, dass die Mädchen, obschon in der Blüte ihrer Jahre, noch nie geschwommen waren. Bis zu diesem Tag.
    Wir hatten die Limousine für den ganzen Tag gemietet und halfen den Mädchen auf dem Weg zum Strand aus ihren guten Kleidern in ihren Geburtszustand zurück. Dann rieb ich Gracie mit einer wasserfesten Sonnenmilch ein. Ja, genau - Albinotiere sind sehr sonnenempfindlich, und sogar Nicht-Albinos können einen Sonnenbrand bekommen. Ich kann mir nur vorstellen, was die Leute gedacht haben mögen, als eine straßenlange Limousine am Strand parkte, die Tür aufging und drei Hunde herausgeschossen kamen, gefolgt von zwei barfüßigen Typen in abgeschnittenen Jeans.
    Dottie, die Verkörperung instinktiven Handelns, wäre in dem Moment, in dem wir nah genug waren, dass man den Ozean riechen konnte, fast in die Umlaufbahn geschossen. Sie hüpfte über den warmen Sand und machte einen Hechtsprung ins Wasser. Es war immer noch zu kalt für die meisten Menschen, aber Dottie interessierte sich nicht für Dinge wie »angemessene Temperatur« - sie dachte in Gleichungen wie: großes Wasser = schwimmen = JETZT!
    Sarah zögerte nur einen Moment, bevor sie Dottie folgte. Nie und nimmer würde sie es zulassen, dass Dottie sich alleine amüsierte.
    Mark, der immer leicht von Hunden zu beeinflussen ist, raste hinter ihnen her - und kam gleich wieder zurückgekeucht.
    »Was ist?«
    Er zog sein T-Shirt aus, und reichte mir Sonnenbrille und Uhr. »Kannste das mal für mich halten?« Dann sprintete er zurück zum Wasser, um mit den Hunden zu spielen.
    Gracie musste wieder die Peinigung der Jüngsten über sich ergehen lassen (»Wartet auf mich!«), und ich hatte Schuld. Ich war noch nicht fertig mit dem Sonnenschutz und brauchte noch fünf Minuten und den ganzen Rest aus der Flasche (Versuchen Sie doch mal, ein Pony bis auf den letzten Quadratzentimeter einzureiben, und das in weniger als zehn Minuten!). Als sie schließlich von Kopf bis Pfote eingeschmiert war, suchte sie den Horizont nach ihren Schwestern ab, und sie machte sie schneller aus als ich. Sie galoppierte in Höchstgeschwindigkeit auf sie zu - und kam dann quietschend am Rande des Wassers zum Stehen.
    Als sie das Wasser genauer untersuchte, runzelte sie ihr Fell von der Stirn über den Hinterkopf und den Nacken hinunter in wogenden weißen Samtrollen. Sie beobachtete, wie die Wellen auf dem Strand ausliefen, tänzelte zurück, wenn sie herankamen, und ging auf den Zehenspitzen vorwärts, wenn sich das Wasser zurückzog. Immer wieder sah sie zu Sarah und Dottie hinaus, die in den Wellen plantschten, als hätten sie nie etwas anderes getan, und dann wieder hinunter auf das Wasser vor sich, wobei sie ihre schneeige Stirn noch mehr in Falten legte. Sie steckte die Pfote ein paarmal ins Wasser, und irgendwas überraschte sie dabei. Aber was?
    Gleich darauf wusste ich es: Sie hielt das Wasser für eine rutschige Oberfläche wie polierten Marmorboden. Aber sowie sie merkte, dass sie mit den Pfoten durch das Wasser hindurch auf Sand treten konnte, platschte sie bis zu den Knien hinein, dann bis zur Brust und dann - und dann stand sie da so. Wie eine Statue.
    »Komm Gracie, Nun komm schon, Mädchen! « winkte Mark sie aus etwa zehn Meter Entfernung heran, wo Sarah und Dottie und er mit einem Ball spielten, den irgendwer im Wasser vergessen hatte. Gracie sah zwischen Mark und mir hin und her, aber sie blieb, wo sie war - sie wollte nicht zu mir zurückkommen und ihre Niederlage eingestehen, aber sie konnte sich auch nicht vorstellen, wie sie zu Mark und ihren großen

Weitere Kostenlose Bücher