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Ein Hund zu Weihnachten

Ein Hund zu Weihnachten

Titel: Ein Hund zu Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Kincaid
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zog bis zu den Ställen hinunter und machte Schweine und Hühner nervös. Die Küchenfenster waren beschlagen vom Dampf der Kartoffeln, und durch die alte Maschine auf dem Ofen lief Kaffee. Mehrere Male unterbrach ich an diesem Tag meine Arbeit, um zu sehen, wie weit Mary Ann schon mit ihren Vorbereitungen gekommen war. Ich ging nach der Testesser-Methode vor. Und mein Timing war gut. Als ich um zwei Uhr in die Küche kam, zog Mary Ann gerade gezuckerte Plätzchen in Form von kleinen Weihnachtsbäumen aus dem Ofen. Auf der alten Arbeitsplatte aus Eichenholz kühlten bereits Butterplätzchen aus. Todd, Christmas und ich entschieden, dass Mary Ann das unmöglich alles allein schaffen konnte.
    Die Plätzchen, die wir nicht gleich aufaßen, verteilten wir auf Weihnachtsteller, deckten den Tisch und legten letzte Hand an die Lichterketten und die übrige Dekoration. Dann gingen Todd und ich duschen, und anschließend fielen die drei Männer des Hauses (zwei Menschen und ein Hund) vor dem angenehm knisternden und nach Pinien und Zedern duftenden Feuer unter einer alten Decke in einen kurzen Winterschlaf. Den Rest des Nachmittags verbrachten Todd und ich damit, Holzscheite nachzulegen, den Hund zu beobachten und dem Regen zuzuhören, der auf das Dach prasselte.
    Am frühen Abend fielen meine Kinder und ihre Familien durch die Hintertür bei uns ein. Die Haustür wurde bei uns nur von Fremden benutzt. Der Regen hatte nachgelassen, und es nieselte nur noch leicht. Der schmelzende Schnee und das Regenwasser bahnten sich ihren Weg durch tausende von kleinen Rinnsalen und Gräben. Als ich meine Familie auf der Veranda hinter dem Haus begrüßte, konnte ich das Wasser des Kill Creek hinunter zur Mündung in den Kaw River rauschen hören.
    Meine Kinder und Enkelkinder kamen herein, und es wurden flüchtige Umarmungen und Küsschen ausgetauscht. Das Haus wurde lebendig, alle wünschten sich frohe Weihnachten. Mäntel, Hüte und Schals wurden abgelegt, und Todd führte alle Familienmitglieder in den vorderen Teil des Hauses, damit sie unseren Ehrengast Christmas in seiner gemütlichen Ecke vor dem Feuer begrüßen konnten.
    Dieser Hund hielt nicht viel von formalen Begrü ßungen und blieb auf seiner Decke liegen. Immerhin ließ er sich streicheln und hinter den Ohren kraulen. Er wischte mit seinem großen, buschigen Schwanz gemächlich über den Boden und zeigte damit, dass er sich über jede neue Bekanntschaft ehrlich freute. Als alle da waren, setzten wir uns zum Essen und tauschten den neuesten Familienklatsch aus.
    Beim Essen erklärte Todd noch einmal für alle die Weihnachtshund-Aktion. Christmas rollte sich auf den Bauch und legte seinen Kopf auf die Vorderpfoten. Er stellte die Ohren auf und hörte aufmerksam zu, als wisse er, dass von ihm die Rede war.
    Meine Tochter Hannah und meine Schwiegertöchter waren von der Idee außerordentlich entzückt. Meine Söhne grinsten nur und dachten wohl: Da hat sich Dad mal wieder über den Tisch ziehen lassen!
    Als die Teller mit dem Essen herumgereicht wurden, warfen alle der Reihe nach bedeutungsvolle Blicke auf den Hund und priesen Todds Hundegeschmack: »Ich bin sicher, dass er der beste Hund im Tierheim war, vielleicht sogar der beste in der ganzen Gegend.« Ich hörte mehrmals: »Du bist aber ein hübscher alter Junge« oder »Braver Kerl, ja, das bist du wirklich.«
    Todd und ich lächelten nur. Wir hatten wirklich eine sehr gute Wahl getroffen.
    Christmas schien die Huldigungen zu genießen, und mit jedem weiteren Kompliment schob er sich ein Stückchen von seiner Decke herunter und robbte immer weiter an den Tisch heran. Schließlich stand er auf und gesellte sich zu uns. Er tauchte direkt unter den Esstisch ab, wie jeder halbwegs intelligente Hund es getan hätte, und platzierte sich in Reichweite von besockten Füßen, die ihm über das Fell strichen und Händen, die »aus Versehen« ein paar Krümel des leckeren Festessens fallen ließen.
    Einen Aspekt der Weihnachtshund-Aktion hatten wir in unseren Erklärungen bislang ausgelassen, und ich wollte in diesem Punkt Klarheit schaffen. Ich fragte in beiläufigem Ton: »Nun, Todd, wann ist Weihnachten vorbei?«
    Todd hielt den Blick auf seinen Teller gesenkt und wiederholte: »Weihnachten endet am 26. Dezember. An diesem Tag muss er zurück ins Tierheim.«
    Ich hätte es besser wissen müssen. Es war nicht der richtige Augenblick, um dieses Thema anzuschneiden, und der Gedanke, Christmas ins Tierheim zurückzubringen, ließ die

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