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Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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den Eimer hin, griffen nach einer Zitze, und als die schwarze Meg ein Bein für das Fuß-im-Eimer-Spiel hob, packte Tiffany es und stellte es aufs Melkpodest zurück.
    Sie arbeitete langsam, den Kopf voller heißem Dunst, überließ alles den Händen. Eimer wurden gefüllt und geleert, die gemelkten Ziegen bekamen Futter.
    Es erstaunte Sensibel Hetzig, dass seine Hände eine Ziege melkten. Er hörte auf.
    » Wie heißt du?«, fragte eine Stimme hinter ihm.
    »Hetzig. Sensi...«
    »Nein! Das war der Zauberer, Tiffany! Er war das stärkste Echo, aber du bist nicht er! Geh in die Molkerei, TIFFANY!«
    Sie gehorchte dem Befehl der Stimme und betrat den kühlen Raum, woraufhin die Welt klarer wurde. Ein verdorbener Käse lag auf der Platte, schwitzte und stank.
    »Wer hat ihn da hingelegt?«, fragte sie.
    »Der Schwärmer, Tiffany. Er versuchte, Käse mit Magie zu machen, Tiffany. Ha!«, ertönte die Stimme. »Und du bist nicht mehr er, Tiffany. Du weißt, wie man Käse macht, nicht wahr, Tiffany? Natürlich weißt du es! Wie heißt du?«
    ..Es war alles so verwirrend und vollerfremder Gerüche. Sie brüllte in Panik...
    Wieder traf eine Hand ihr Gesicht.
    »Nein, das war der Säbelzahntiger, Tiffany! Es sind nur alte Erinnerungen, die der Schwärmer zurückgelassen hat, Tiffany! Er hat in vielen Geschöpfen gesteckt, aber du bist nicht wie sie! Komm, Tiffany!«
    Sie hörte die Worte, ohne sie zu verstehen. Sie waren einfach irgendwo da draußen, zwischen Leuten wie Schatten. Dennoch musste sie ihnen gehorchen.
    »Verflixt!«, sagte die schemenhafte große Gestalt. »Wo ist der kleine blaue Bursche? Herr Irgendwer?« »Hier, Meisterin. Ich bin Rob Irgendwer, Meisterin. Un' ich bitte dich, mich nich' in irgendwas Unnatürliches zu verwandeln, Meisterin!«
    »Du hast gesagt, sie hätte ein Kästchen mit Andenken. Hol es und bring es sofort hierher. Ich habe befürchtet, dass so etwas geschehen könnte. Ich hasse es, es auf diese Weise zu tun!«
    Tiffany wurde gedreht und blickte erneut in das verschwommene Gesicht, während starke Hände ihre Arme hielten. Zwei blaue Augen blickten in ihre. Wie Saphire leuchteten sie im Nebel.
    »Wie heißt du, Tiffany?«, fragte die Stimme.
    »Tiffany!«
    Der Blick bohrte sich in sie hinein. »Tatsächlich? Wirklich? Sing für mich das erste Lied, das du gelernt hast, Tiffany! Na los!«
    »Hzan, hzana, m'taza.«
    »Halt! Das hast du niemals auf einem Kreidehügel gelernt! Du bist nicht Tiffany! Ich wette, du bist die Wüstenkönigin, die zwölf ihrer Ehemänner mit Skorpionbroten umgebracht hat! Ich will Tiffany! Zurück in die Dunkelheit mit dir!«
    Wieder wurde alles schemenhaft. Sie hörte geflüsterte Gespräche durch den Nebel, und die Stimme sagte: »Ja, das könnte klappen. Wie lautet dein Name, Kobold?«
    »Schrecklich-kleiner-Billy Breitkinn, Meisterin.«
    »Du bist sehr klein.«
    »Nur für meine Größe, Meisterin.«
    Die Hände schlossen sich erneut fest um Tiffanys Arme. Die blauen Augen glitzerten.
    »Was bedeutet dein Name in der Alten Sprache der Wir-sind-die-Größten, Tiffany? Denk nach.«
    Die Bedeutung stieg aus den Tiefen ihres Bewusstseins auf und zog Dunstschwaden hinter sich her. Sie wuchs über laute Stimmen hinaus und trug sie aus der Reichweite geisterhafter Hände. Voraus teilten sich die Wolken.
    »Mein Name lautet Land Unter Der Welle«, sagte Tiffany und sank nach vorn.
    »Nein, das kommt nicht infrage«, sagte die Gestalt, die sie hielt. »Du hast genug geschlafen. Gut, du weißt, wer du bist. Jetzt musst du auf die Beine kommen! Du musst Tiffany sein, so sehr du kannst, und die anderen Stimmen werden dich in Ruhe lassen, verlass dich drauf. Allerdings solltest du in der nächsten Zeit sicherheitshalber darauf verzichten, Brote zu schmieren.«
    Sie fühlte sich besser. Sie hatte ihren Namen genannt. Die lauten Stimmen in ihrem Kopf wurden leiser, aber es gab noch immer ein Geplapper, das sie bei dem Versuch störte, klar zu denken. Doch wenigstens konnte sie jetzt besser sehen. Die in Schwarz gekleidete Gestalt, die sie festhielt, war nicht groß, verstand es aber so gut, sich groß zu geben, dass sie die meisten Leute täuschte.
    »Oh. du bist. Frau Wetterwachs?«
    Frau Wetterwachs drückte sie sanft auf einen Stuhl. Die Wir-sind-die-Größten standen auf allen ebenen Stellen in der Küche und beobachteten Tiffany.
    »Die bin ich. Und ein schönes Durcheinander haben wir hier. Ruh dich ein bisschen aus, und dann geht's an die Arbeit.«
    »Guten Morgen, die

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