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Ein Hut voller Sterne

Ein Hut voller Sterne

Titel: Ein Hut voller Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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seinem Inhalt trennte, wenn er auf einem Besen unterwegs war. Mit Nasen wusste er gar nichts anzufangen.
    Der Geruch von Schafwolle, Terpentin und Fröhlicher-Seemann-Tabak konnte einen Geist forttragen, bis hin zu einem stillen Ort, der warm und sicher und gefahrlos war.
    Der Schwärmer öffnete die Augen und sah sich um.
    »Die Schafhirtenhütte?«, fragte er.
    Er setzte sich auf. Rotes Licht fiel durch die offene Tür, vorbei an den Schösslingen, die überall wuchsen. Die meisten von ihnen waren schon ziemlich groß und warfen Schatten, steckten die Sonne hinter Gitter. Doch in der Nähe der Hütte waren sie alle gefällt.
    »Dies ist ein Trick«, sagte der Schwärmer. »Er wird nicht funktionieren. Wir sind du. Wir denken wie du. Wir können besser wie du denken als du selbst.«
    Nichts geschah.
    Der Schwärmer sah wie Tiffany aus, war hier allerdings etwas größer, weil sich Tiffany für etwas größer hielt, als sie tatsächlich war. Er trat durch die Tür der Hütte ins Gras.
    »Es ist spät«, sagte er zur Stille. »Sieh nur die Bäume! Dieser Ort stirbt. Wir brauchen nicht zu fliehen. Bald wird dies alles Teil von uns sein. All das, was du hättest sein können. Du bist stolz auf deinen kleinen Ort. Wir erinnern uns an eine Zeit, als es gar keine Welten gab! Wir. könnten Dinge mit einer Bewegung deiner Hand verändern! Du könntest Dinge richtig oder falsch machen, und du könntest entscheiden, was was ist! Du wirst nie sterben!«
    »Warum schwitzt du dann, du große Lügenbirne? Ach, was für ein Ekelhaufen!«, ertönte eine Stimme hinter dem Schwärmer.
    Er erzitterte kurz. In Bruchteilen von Sekunden veränderte sich seine Gestalt viele Male. Schuppen, Flossen, Zähne, ein spitzer Hut und Krallen waren kurz zu sehen, und dann. stand wieder Tiffany da und lächelte.
    »Ah, Rob Irgendwer, es freut uns, dich zu sehen«, sagte der Schwärmer. »Kannst du uns helfen .?«
    »Komm mir bloß nicht auf die Tour!«, rief Rob Irgendwer und sprang voller Zorn auf und ab. »Ich erkenne einen Schwärmer, wenn ich einen sehe! Potzblitz, du bist fällig für ein paar gute Tritte!«
    Der Schwärmer wechselte erneut die Gestalt und wurde zu einem Löwen mit Zähnen so lang wie Schwerter, und er brüllte.
    »Ach, so is' das, wie?«, fragte Rob Irgendwer. »Bleib hier!« Er lief einige Schritte und verschwand.
    Der Schwärmer wurde einmal mehr zu Tiffany.
    »Dein kleiner Freund ist fort«, sagte er. »Komm hervor. Zeig dich. Warum fürchtest du uns? Wir sind du. Du bist nicht so wie die anderen, die dummen Tiere und dummen Könige und habgierigen Zauberer. Zusammen.«
    Rob Irgendwer kehrte zurück, und zwar mit. allen anderen.
    »Du kannst nich' sterben!«, rief er. »Aber gleich wirst du dir wünschen, dass du es könntest!«
    Sie griffen an.
    Die Größten sind bei den meisten Kämpfen im Vorteil, weil sie als kleine Geschöpfe gegen große Feinde antreten. Wenn man klein und schnell ist, fällt es dem Gegner schwer, einen zu treffen. Der Schwärmer wehrte sich, indem er laufend die Gestalt wechselte. Schwerter knallten auf Schuppen, Köpfe stießen gegen Fangzähne. Die Kreatur sauste durchs Gras, knurrte und heulte, beschwor vergangene Gestalten, um den Angriffen zu begegnen. Aber Größte waren schwer zu töten. Sie prallten ab, wenn man sie warf, sie sprangen zurück, wenn man auf sie trat, und mühelos wichen sie Zähnen und Krallen aus. Sie kämpften.
    . und der Boden bebte so plötzlich, dass selbst der Schwärmer das Gleichgewicht verlor.
    Die Hirtenhütte knackte und sank in den Boden, der sich um sie herum öffnete, als wäre er weich wie Butter. Die Schösslinge zitterten und fielen, einer nach dem anderen, als würden ihre Wurzeln unter dem Gras durchgeschnitten.
    Das Land. erhob sich.
    Die Größten rollten über den in Bewegung geratenen Hang und beobachteten, wie die Hügel gen Himmel kletterten. Es wurde sichtbar, was da war, was immer da gewesen war.
    Ein Kopf reckte sich dem dunklen Himmel entgegen, gefolgt von Schultern, einer Brust. Jemand, der unter dem wachsenden Gras gelegen hatte, mit Armen und Beinen aus Hügeln und Tälern, stand auf. Mit steinerner Langsamkeit bewegte sich die Person, während Millionen von Tonnen Hügelland knarrend und knirschend beiseite wichen. Was nach zwei Erdwällen in Form eines Kreuzes ausgesehen hatte, entpuppte sich jetzt als zwei riesige grüne Arme, die verschränkt gewesen waren.
    Eine Hand mit Fingern länger als Häuser streckte sich nach unten, nahm den

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