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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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Tiefs konzentrierte – »das Bestreben, bloß nicht auf dem Fels der Mittelmäßigkeit zerschmettert zu werden«, schrieb ich. Doch nun würde ich langsam begreifen, dass vieles von dem, was ich während jener chemisch verstärkten »Hochs« getan hatte, nur »ein Haufen manischen Schwachsinns ist, der wenig bis gar keinen Sinn macht und darüber hinaus diejenigen, die mich lieben, zugrunde richtet«.
    Hinter diesen Empfindungen stehe ich auch heute noch, doch nachdem ich Jen diese erste Mitteilung übergeben hatte, wurden meine Aufzeichnungen immer wirrer. Hier als Beispiel ein Zitat aus meiner zweiten Mitteilung: »Bevor ich in die Klapse eingewiesen wurde, dachte ich nur über die vierte und die fünfte Dimension nach … In Wirklichkeit gibt es nicht weniger als neun Dimensionen … Denjenigen unter euch, die daran interessiert sind, etwas über Wesen zu erfahren, die in anderen Dimensionen existieren, offenbare ich diese mit einem Begriff: Plejaden.«
    Das bezog sich auf ein Buch von Barbara Marciniak mit dem Titel Bringers of the Dawn: Teachings from the Pleiadians (Boten der Morgenröte: Lehren der Plejaden), das mir ein anderer Patient gegeben hatte. Für alle, die auf intergalaktische, apokalyptische Verschwörungstheorien stehen, ist dieses Buch ein Muss. Auf Marciniaks Website wird erklärt, dass die Plejaden »ein Kollektiv von multidimensionalen Geisterwesen aus dem Sternsystem der Plejaden sind, die sich seit Mai 1988 durch Barbara Marciniak als ihr Medium geäußert haben. Die Plejaden sind hier, um der Menschheit zu helfen, den Prozess der geistigen Transformation in den nächsten Jahren bis Dezember 2012 zu bewältigen.« Diesen ganzen Blödsinn hielt ich tatsächlich für genial.
    An meinem vierten Tag in der Psychiatrie wurde ich schließlich in den Flügel mit den harmloseren Verrückten verlegt, in dem sehr viel freundlichere oder zumindest nicht ganz so bekloppte Patienten untergebracht waren. Da gab es zum Beispiel eine Gruppe von drei Damen, die die ganze Zeit zusammensaßen. Sie schienen alle recht wohlhabend zu sein und keine wirkte so, als gehöre sie hierher. Sie verhielten sich, als vergnügten sie sich gerade auf einer Cocktail-Party, scherzten und lachten ständig. Sie machten die Anstalt fast zu einem fröhlichen Ort. Ich lernte auch einen eigentümlich aufgekratzten und freundlichen Anwalt kennen. Er hatte sich die Handgelenke und Arme mit einer Rasierklinge so heftig aufgeritzt, dass Hunderte von Nähten und Klammern notwendig gewesen waren, um die Wunden zu schließen. Wir verstanden uns prächtig.
    Jeden Abend vor dem Zubettgehen und vor der letzten Gelegenheit, eine Zigarette zu rauchen, gab es ein obligatorisches Treffen, bei dem jeder Patient von seinem Tag erzählte und berichtete, inwiefern er gesundheitliche Fortschritte gemacht hatte. Da niemand in dieser Anstalt bleiben wollte, war das Ganze im Grunde eine Veranstaltung, auf der alle die Belegschaft anbettelten, freigelassen zu werden. Eine Dame brach mir fast das Herz: Sie war inzwischen seit mehr als einem Monat hier und war für unfähig erklärt worden, über ihr eigenes Geld zu bestimmen. Der Staat hatte daher die Kontrolle über ihren gesamten Besitz übernommen, und es sah nicht danach aus, als würde man sie in absehbarer Zeit gehen lassen und ihr alles zurückgeben. Ich habe nie wirklich herausgefunden, wie das ganze psychiatrische System funktionierte, aber nach allem, was ich mitbekam, hatten Patienten der Psychiatrie praktisch überhaupt keine Rechte. Von daher musste ich jeden davon überzeugen, dass ich bereit war, mein Leben in Ordnung zu bringen, wenn ich hier jemals wieder herauskommen wollte.
    Mein Problem war nicht, dass ich etwas leugnete. Ich wusste, dass ich ein alkoholkranker Drogensüchtiger war, doch ich hielt mich selbst für einen absolut hoffnungslosen Fall. Ich war schon Alkoholiker gewesen, bevor ich meinen ersten Drink gekippt hatte. Als Kind stopfte ich Mengen von Süßigkeiten mit Alkohol in mich hinein – ich konnte nie genug davon bekommen. Und ich entstammte einer langen Ahnenreihe von Alkoholikern, von denen nur wenige die Kurve gekriegt hatten. Daher nahm ich an, dass das auch mein Schicksal sein musste.
    Glücklicherweise lernte ich als einen der ersten Typen in diesem angenehmeren Flügel einen Heroinabhängigen kennen, der mir ein Buch über die Heilung von Alkoholismus gab. Obgleich ich eigentlich nur anfing, darin zu lesen, weil ich die Zeit totschlagen wollte, enthüllte sich

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