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Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
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normal mit Polizisten reden. Und genau das tat er jetzt auch. Plötzlich verwandelte er sich in den » normalen Kumpel Steve-O « und sprach mit den Ärzten. Doch ich hatte alle E-Mails gesammelt, die ich finden konnte, sie dem Arzt übergeben und gesagt: » Sie sollten wissen, dass er ziemlich überzeugend sein kann und Ihnen einreden wird, dass alles in bester Ordnung ist. Doch hier sind die Unterlagen, die zeigen, warum wir das getan haben. «
    Die Jungs hatten dem Krankenhaus Ausdrucke all meiner Selbstmord-E-Mails zur Verfügung gestellt, und damit war es ein Leichtes, den Paragrafen 5150 mit der Begründung anzuwenden, ich sei eine »Bedrohung für mich selbst und für andere«. Diesmal hatte ich keine Chance, mich aus der Sache herauszureden. Bald darauf verabschiedete ich mich von Tremaine und wurde in die geschlossene Abteilung des Krankenhauses geführt, deren Türen sich nicht einfach so öffnen ließen.
    Als ich begriff, dass ich eine Weile in dieser Anstalt festsitzen würde, hörte ich auf, den »normalen Kumpel Steve-O« zu spielen und verwandelte mich wieder zurück in einen schäbigen Idioten. Plötzlich wollte ich unbedingt eine Zigarette rauchen. Eine Krankenschwester erklärte mir daraufhin, dass ich gleich rauchen könne. Aber »gleich« war mir offenbar nicht schnell genug, deshalb bekam ich einen heftigen Wutanfall – ich schrie, drohte und schmiss einen Stuhl um. Ein Mitarbeiter des Krankenhauses meinte, dass ich mit einem solchen Benehmen gar nichts erreichen würde. Und das sagte er mit solch einer Seelenruhe, dass ich nur noch wütender wurde. Kaum hatte ich mir den nächsten Stuhl geschnappt, um ihn wegzuschleudern, tauchte wie aus dem Nichts eine Meute von Wachleuten auf. Dies war dann meine erste Begegnung mit der Methode »Unterwerfung«.
    Ich wurde in einen anderen Raum gebracht und auf eine Art Tisch gelegt, der mit stabilen Gurten ausgestattet war. Allein der Anblick dieser Gurte versetzte mich in Panik und ließ Platzangst in mir aufsteigen. Ich versprach daher schnell, mich ganz brav zu benehmen. Also verzichteten sie auf die Gurte, rammten mir aber eine Spritze in den Po. Ich habe keine Ahnung, was sie mir da einflößten, aber das Zeug war so wirkungsvoll, dass ich mich auf der Stelle viel zu kraftlos fühlte, um meine Zusage brechen zu können.

    Nachdem ich einige Zeit geschlafen hatte, wachte ich auf und schaute mich zum ersten Mal wirklich in der der psychiatrischen Station des Cedars Sinai Hospitals um. Es gab zwei Flügel: einen für die ganz gewöhnlichen Verrückten und einen zweiten für die schlimmeren Fälle. Mir wurde ein Raum im Flügel der verwirrteren Geister zugewiesen und mein Zimmergenosse war ein gutes Beispiel für das, was man darunter verstand.
    Kaum hatte ich den unscheinbaren kleinen Raum betreten – ich erwartete wohl, in eine Gummizelle zu kommen, und war fast ein bisschen enttäuscht, dass dem nicht so war –, war mir klar, dass dieser Typ einen ernsten Dachschaden hatte. Stimmen in seinem Kopf sagten ihm, alles sei furchtbar falsch und er würde dafür bestraft werden. Seine Klamotten versetzten ihn in Panik – er wollte daher andere Sachen, fürchtete sich aber davor, die Wäsche zu wechseln. Alles schien ihn zu ängstigen, doch die Vorstellung, dass sich irgendetwas ändern könnte, ängstigte ihn noch mehr. Er hörte gar nicht auf zu heulen, schrie aus Angst vor den grausamen Dingen, die ihm geschehen würden, und flehte die Stimmen in seinem Kopf um Gnade an. Ich hatte ja mit eigenen Stimmen und Halluzinationen zu kämpfen, doch verglichen mit den Dämonen, die diesen armen Schlucker verfolgten, waren meine Mitglieder eines freundlichen Kaffeekränzchens.
    Der Kerl tat mir echt leid – zumindest die erste Stunde lang. Danach konnte ich es nicht mehr ertragen. Unglücklicherweise war mein Zimmergenosse ein gutes Beispiel für das, was sich in diesem Flügel der Station abspielte. Ein anderer Typ hatte sich vollgekackt, wälzte sich in seiner Scheiße auf dem Flur herum und machte so viel Lärm, wie er nur konnte. Es ging hier zu wie im Film Einer flog über das Kuckucksnest .
    Ich war zwar immer noch ähnlich verwirrt wie ein paar Stunden zuvor, als ich dieses Irrenhaus betreten hatte, doch gleichzeitig war ich klar genug, um zu erkennen, dass ich hier unbedingt irgendwie herauskommen musste. Zuerst einmal ging ich daher zum Schwesternzimmer und verkündete, dass ich jetzt gehen müsse. Anscheinend waren sie derlei Verhalten von Patienten

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