Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass

Titel: Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen „Steve-O“ Glover , David Peisner
Vom Netzwerk:
die Hauptübel Alkohol, Koks, Gras, Ketamin, PCP und Stickstoff aufführte, sondern auch Zeugs wie Videokopf-Reiniger (habe ich inhaliert) und Aluminium-Reiniger (habe ich getrunken), hat er, da bin ich mir ziemlich sicher, etwas gelernt, von dem er zuvor noch nie gehört hatte. Du meine Güte – selbst ich war entsetzt, als ich die ehrlichen Antworten hörte, die über meine Lippen kamen! Papa muss ich zugutehalten, dass er während der gesamten Befragung stoisch und ruhig blieb.
    Es war deutlich zu erkennen, dass er froh war, dass ich mich einer Therapie unterzog, doch noch immer hatte er nicht so recht begriffen, was Sucht tatsächlich bedeutete. Irgendwann machte er eine Bemerkung wie: »Wenn du das erst einmal hinter dich gebracht hast, wenn wir das alles geklärt haben, dann wird alles ganz wunderbar.« Ich schnauzte ihn an: »Papa, da wird nichts geklärt. Und wir bringen das nicht hinter uns. Papa, ich bin ein Drogensüchtiger, und ich werde auch für den Rest meines Lebens ein Drogensüchtiger bleiben. Es ist zum Kotzen, dass du 25 Jahre lang mit Mama verheiratet warst und doch nie kapiert hast, was Sucht bedeutet.« Ich habe ihn echt angegriffen.
    Ted: Das werde ich nie vergessen. Ich musste viel nachdenken und diskutieren, bis ich begriff, was sich da abspielte. In meinem Leben wird ein Problem identifiziert, man ermittelt die Ursachen, legt eine Lösungsmöglichkeit fest und setzt diese Lösung um. Ist dann alles geklärt, geht es weiter. Inzwischen weiß ich, dass das mit Suchproblemen so nicht funktioniert.
    Da ich mich nie wirklich auf Opiate eingelassen hatte, musste ich glücklicherweise nicht die extremen körperlichen Entzugserscheinungen erleiden, die mit Entgiftung im Allgemeinen assoziiert werden (Erbrechen, Fieber, Durchfall und so weiter). Doch ich bin davon überzeugt, dass es einige Monate dauerte, bis die Drogen vollständig aus meinem Körper heraus waren, und mein Verhalten während dieser Zeit hatte irgendwie auch etwas von Entzugserscheinungen. Obwohl ich nicht mehr trank und keine Drogen mehr nahm, führte ich mich trotzdem weiterhin ebenso blödsinnig auf, wie ich es im vollgedröhnten Zustand getan hatte. Vielleicht sogar noch schlimmer.
    Ich erinnere mich an ein Telefonat mit Big Regg, kurz nachdem ich in Las Encinas eingetroffen war, in dem er mir erzählte, dass er auf der Yahoo-Homepage festgestellt habe, dass ich zurzeit der zweitbeliebteste Internet-Suchbegriff war. Für mich war das eine großartige Nachricht. Diese Entzugsgeschichte sorgte für viel mehr Publicity als all meine bisherigen Verhaftungen zusammen.
    Ich redete mir ein, dass mein Weg zur Abstinenz eine Lektion für die Welt war, und daher musste ich jeden Schritt dokumentieren. Als mir während der ersten Woche in der Klinik die Aufgabe gestellt wurde, meine Sucht, ihre Ursachen und Konsequenzen zu beschreiben und dann einen Abschiedsbrief an meine Lieblingsdrogen zu verfassen, sorgte ich dafür, dass Jen eine Kopie davon erhielt, damit die Texte online gepostet und über den Radikal-E-Mail-Verteiler verbreitet werden konnten. Das war natürlich total unangebracht und führte zu einer Vielzahl von Artikeln in der Klatschpresse, die vor allem die schockierendsten Dinge herausstellten. Damals behauptete ich, nichts zurückhalten und völlig offen sein zu wollen, um so ein besseres Vorbild für all die Leute sein zu können, die von meinen Erfahrungen profitieren könnten. Absoluter Mist! All diese Dinge schrieb ich natürlich nur, um Aufmerksamkeit zu erheischen. Wie seit jeher verzehrte ich mich nach Ruhm und Anerkennung – vielleicht jetzt sogar noch mehr. Der Kampf um die Abstinenz sollte bloß ein weiteres »Kunststück« sein, um sicherzustellen, dass ich auch zukünftig im Scheinwerferlicht wandelte.

    Als mich nach ein oder zwei Wochen Knoxville und Bam in der Klinik besuchten, konnte ich nicht widerstehen, einen neuen Trick vorzuführen. Ich führte einen Schnürsenkel in ein Nasenloch und durch ein jüngst entdecktes, durch meine ganze Koks- und Ketaminschnüffelei entstandenes Loch in der Scheidewand über das andere Nasenloch wieder heraus. Es war eine hübsche kleine Szene für die Website Jackassworld.com und gleichzeitig auch eine Mahnung an die Welt, dass meine künftige Abstinenz nicht zu bedeuten hatte, dass ich nicht mehr ausgeflippt sein konnte.
    In der Klinik bekam ich unablässig Besuch. Manchmal schauten die Jackass -Jungs vorbei und Regg und Jen kamen fast jeden Tag. Nur eine Person kam nie

Weitere Kostenlose Bücher