Ein Idiot kennt keinen Schmerz: Der Star aus Jackass
nicht hören. Dann begann ich einen meiner Rap-Songs zu singen und zündete mir einen Joint an.
Ich lief herum und versuchte, das, was da gerade in meiner Wohnung vor sich ging, zu ignorieren und so zu tun, als hätte das alles nichts mit mir zu tun. Die Jungs ließen mich nicht in mein Schlafzimmer, ohne mir zu folgen, und bestanden darauf, dass alles so laufen würde wie geplant, egal ob ich damit einverstanden war oder nicht. Und ich versicherte ihnen nur fortwährend, dass es mir gut ging.
Big Regg: Irgendwann kam dann doch der Punkt, an dem Tremaine und Knoxville sich ihn mit Gewalt schnappen mussten. Ich erinnere mich noch an den Blick, den Steve mir zuwarf und der zu sagen schien: » Regg, halt sie auf! Tu was, damit sie aufhören. « Diesen Blick werde ich nie vergessen. Er wirkte wie ein Fünfjähriger. Ich fühlte mich so elend dabei. Obwohl ich wusste, dass es richtig war, was wir taten, war es schrecklich.
Schließlich war klar, dass ich diese Schlacht nicht gewinnen würde. Auch wenn sie noch eine Weile mitansehen würden, wie ich mich aufführte, würde es letztendlich doch ins Krankenhaus gehen, selbst wenn sie mich dafür niederschlagen müssten. Also versuchte ich, mit ihnen zu feilschen. Für 24 Stunden wollte ich mitkommen, aber nicht für 72. Außerdem wollte ich meine Videokamera mitnehmen, damit ich das Ganze filmen konnte.
Cordell Mansfield (Toningenieur, Jackass , Wildboyz ): Es war dann Dimitry, der die ganze Sache regelte. Steve meinte bloß: » Verdammter Mist, für 72 Stunden gehe ich da nicht hin, von mir aus für 24 Stunden. « Knoxville und ein paar der anderen wiederholten nur immer: » Nein, du musst 72 Stunden bleiben. « Aber Dimitry sagte: » 24 Stunden ist gut. Wir können es doch mit 24 Stunden versuchen. « Und das sagte er ganz fröhlich. Dann Steve: » Ich will die Kamera mitnehmen « , darauf wir: » Keine dämlichen Kameras! « Und Dimitry meinte: » Lasst ihn doch die Kamera mitnehmen! «
Dimitry Elyashkevich (Kameramann, Jackass , Wildboyz ): Wir taten alles, um ihn ins Auto zu verfrachten und ins Krankenhaus zu bringen. Wenn er damit einverstanden war, sich für einen Tag einweisen zu lassen, dann ab mit ihm. Er konnte dann immer noch drei Tage dabehalten werden. Wenn er seine Kamera mitnehmen wollte, dann sollte er das doch tun. Ich wusste ja, dass sie die Kamera im Krankenhaus nicht akzeptieren würden.
Irgendwann gab ich nach und willigte ein, sie zu begleiten. Damals hatte ich an den Wänden meiner Wohnung Hunderte von Ein-Dollar-Noten gestapelt und über den ganzen Boden verstreut. Das war meine Vorstellung von Wohnkultur. Ich raffte ein paar Hände voll Bargeld zusammen und stopfte es in eine Plastikmappe, in der auch ein Stapel Einverständniserklärungen steckte, die ich Leuten im Krankenhaus zur Unterschrift vorlegen wollte, nachdem ich sie gefilmt hatte. Ich sah geistig schon vor mir, wie ich mich dabei filmte, wie ich ganz gelassen das Ärzteteam davon überzeugte, dass es mir doch gut ging. Wenn sie mich dann gehen ließen, konnte ich mir mithilfe des Bargelds ein Taxi nehmen und mir irgendwo wieder Drogen kaufen. Das wäre eine tolle Filmszene für meine nächste DVD.
Auf der Fahrt zum Cedars Sinai Hospital war die Stimmung angespannt, obgleich weniger ernst als in meiner Wohnung. Ich saß die meiste Zeit eingekeilt zwischen Regg und Kosick und machte Späßchen über Tremaine, während Knoxville am Steuer saß. Als wir am Krankenhaus vorfuhren und ausstiegen, versuchte ein Kerl, mich in einen Rollstuhl zu verfrachten. Daraufhin rief ich irgendetwas in der Art wie: »Schafft diesen Blödmann hier weg, sonst drehe ich durch.« Dann spuckte ich ihn, glaube ich, an oder habe es zumindest für den Fall, dass er mich nicht in Ruhe lassen würde, angedroht. Zu einem solchen Idioten hatte ich mich entwickelt.
Durch eine Seitentür gingen wir in die Notaufnahme, vorbei am Warteraum und in ein kleines Zimmer mit einem Duschvorhang statt einer Tür. Meine Videokamera hat es nicht mal bis in dieses kleine Zimmer geschafft. Tremaine war bei mir, einerseits, um mir seine Unterstützung zu demonstrieren, und andererseits, um dafür zu sorgen, dass ich nicht abhaute. Als eine Krankenschwester hereinkam und mich fragte, warum ich hier sei, antwortete ich, dass das alles nur ein großes Missverständnis sei und es mir gut ginge.
Tremaine: Steve ist echt clever. Selbst wenn er vollkommen durchgedreht war, konnte er mit einem Mal einen Schalter umlegen und zum Beispiel
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