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Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1

Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1

Titel: Ein kalter Hauch im Untergrund - Neal Carey 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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bei Gott, wenn das nicht Hatcher war, dieser Schnüffler aus der Vine Street, der sich nicht mal von Dickie Huan bestechen ließ. Und er hatte die Handschellen schon rausgeholt. Die ganze Sache wurde zu Scheiße. Denk nach, Colin, denk nach.
    »Wo ist Allie?«
    Danke, Neal, Gott sei mit dir, Kumpel. Auf dich kann ich immer zählen.
    »Ich weiß nicht, Neal.«
    »Mach keinen Scheiß, Colin. Ich nehm dich mit raus und erschieß dich.« Colin war nicht gerade begeistert, daß Hatcher nickte.
    »Aber vielleicht kann ich’s rauskriegen«, sagte Colin.
    Colin schwitzte, während Neal und der Cop sich ansahen.
    »Hatcher?« fragte Neal.
    Hatcher strich sich übers Kinn. Er dachte nach, was Cops ja nicht ganz leichtfällt, wie Colin wußte.
    »Ich möchte ja keine Schwierigkeiten machen«, sagte Hatcher, »aber das läßt mich, wie bisher, draußen in der Kälte stehen, und ich darf durch das Fenster auf den Weihnachtspudding gucken. So, wie ich Sie verstehe, möchten Sie Ihr Mädchen zurückhaben… Mr. Keyes soll seine Bücher zurückkriegen. Dieser junge Punk kommt ungestraft davon.«
    Sie mußten ein nettes Gespräch gehabt haben, bevor er gekommen war. Überließen es dem schmierigen Cop, ein hübsches Arrangement zu finden. Bloß war es nicht so hübsch. Selbst wenn ich diesen Raum als freier Mann verlasse, muß ich mich noch mit Dickie rumschlagen…
    Der Cop sagte: »Wenn ich einen Vorschlag machen darf. Warum laßt ihr mich nicht mit dem jungen Mann unter vier Augen sprechen, und ich wette mein nächstes Monatsgehalt, daß Sie Ihr Mädchen schneller wiederhaben, als eine schottische Beerdigung vorbei ist.«
    »Und dann?«
    Verdammt, Neal, mach ihm nicht auch noch Mut!
    »Dann verhafte ich unseren Freund hier wegen einer Reihe Verbrechen gegen die Krone und ernte dafür vielleicht wenigstens ein Schulterklopfen von meinen dankbaren Vorgesetzten.«
    Neal sah Hatcher an. »Viel Spaß«, sagte er und stand auf. Langsam, es tat immer noch weh.
    »Warte mal«, sagte Colin. »Nicht so eilig.«
    Er grinste Hatcher so gut es ging an. »Wie gefiele es Ihnen, ein Superstar zu werden?« 
     
    Neal machte es sich auf dem Bett in Fergusons Gästezimmer bequem. Der Doktor hatte darauf bestanden, daß er sich hinlegte, und Neal hatte nichts dagegen. Es würde sowieso eine Weile dauern, bis jetzt wieder etwas passierte. Seine Brust tat weh. Als die Ladung ihn erwischt hatte, hatte er gedacht, er wäre tot. Er war sich sicher, daß sein Herz einen Augenblick stehengeblieben war und daß die reine Kraft des Schusses ihn umgeworfen hatte und die Luft aus seinen Lungen gepreßt hatte. Er erinnerte sich, daß er zu Boden gestürzt war. Danach war es schwarz vor seinen Augen geworden.
    Er war zu sich gekommen, als der Collie sein Gesicht leckte und an seiner Nase schnüffelte und Hardin sich über ihn beugte. Der zähe alte Schafhirte half ihm aufzustehen und säuberte die Wunden. Er sterilisierte sein Messer mit der Flamme eines Streichholzes und pulte damit die Salzkörner, die immer noch in Neals Fleisch steckten, heraus. Dann stellte er Neal einige unangenehme Fragen.
    Als er die Geschichte gehört hatte, ließ Hardin Neal im Cottage warten und kam eine Stunde später mit einem alten Bedford-Laster zurück. Erst fuhren sie ins Dorf, wo jeder von ihnen einen Whiskey trank. Danach rief Neal in London an. Ferguson hatte bereits von einem »Mr. Smythe« gehört und sich an Neals Namen erinnert. Er hatte vermutet, daß Neal aus irgendeinem komischen Grund seinen Gastgeber betrogen hatte, indem er ihm seinen wertvollsten Besitz nahm, und Ferguson wollte schon die Polizei rufen. Er erklärte sich bereit zu warten, bis Neal ihm die Story selbst erzählen würde. Dann konnte er immer noch die Bullen rufen.
    Die lange Fahrt nach London in dem holprigen alten Truck war eine Qual, und jedes Schlagloch schickte einen brennenden Schmerz durch Neals Brust. Als sie am frühen Morgen bei Ferguson ankamen, ging es Neal sehr schlecht.
    »Guter Gott, Mann«, sagte Ferguson, während er Hardin half, Neal hereinzutragen. »Was, um alles in der Welt, ist Ihnen passiert?«
    Sie trugen Neal in den Untersuchungsraum und legten ihn auf den Tisch. Der Doktor bearbeitete Neal mit Tupfern, Skalpell und Zangen, behandelte die ganze blutige Angelegenheit mit Sulfatsalbe und piekte Neal mit allerlei Nadeln, injizierte ihm Antibiotika und bei der Gelegenheit auch gleich eine Tetanus-Impfung. Er wollte Neal ein paar Schlafpillen geben, aber er lehnte sie ab. Er

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