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Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Ein kalter Tag im Paradies – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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sagte immer noch nichts. Langsam begriff ich, was hier vor sich ging. Maven hatte Allen davon überzeugt, daß ich ihr Mann sei. Daraufhin war Allen bereit gewesen, mich gemeinsam mit ihm zur Strecke zu bringen. Jetzt, da er die wahre Geschichte kannte, war es Allen peinlich. Und er war nicht sehr glücklich darüber, Maven überhaupt geholfen zu haben.
    »Von welchen Indizien reden wir hier?«
    Allen holte ein kleines Notizbuch aus der Tasche und blätterte darin. »Blutspuren. Wir überprüfen gerade, zu wem sie passen. Ein Schalldämpfer für eine Neun-Millimeter-Pistole, wie sie Mr.   Julius bei sich trug. Beide werden natürlich ballistisch untersucht, ob sie zu den Kugeln passen, die in den Leichen von Bing und Dorney gefunden wurden.«
    »Gestern abend hat er aber den Schalldämpfer nicht benutzt!«
    »Nein«, sagte Allen. »Er hat ihn in seinem Waffenschrank gelassen.«
    »Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Wer weiß. Sie leben mitten im Wald. Vielleicht hat er geglaubt, daß er ihn da nicht braucht.«
    Ich schüttelte nur den Kopf.
    »Auf seinem Schreibtisch stand eine Schreibmaschine«, fuhr Allen fort. »Wir haben mehrere Seiten Text gefunden, in denen er seine Aktivitäten in den letzten Monaten beschreibt. Wissen Sie, wie in einem Journal. Ein Tagebuch. Auf den ersten Blick entsprechen die Schrifttypen auf diesen Blättern denen in den Briefen an Sie.«
    »Sie sind da gewesen? Sie haben das alles selbst gesehen?«
    »Ja«, sagte Allen. »Wir sind dort gewesen, während Sie die letzten zwei Stunden hier festgehalten wurden.« Er warf einen weiteren Blick auf Maven, doch der sagte noch immer nichts.
    »Was stand in dem Tagebuch?«
    »Ich kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu viele Details behandeln. Aber soviel kann ich Ihnen sagen, Mr.   Julius war ein in hohem Maße verwirrtes Individuum. Es befanden sich ebenfalls diverse Zeitungsausschnitte auf dem Tisch. Kopien von Geschichten aus den Detroit News und der Detroit Free Press vom Sommer 1984.«
    »Sommer 1984?« sagte ich. »Ging es um …«
    »Um Rose, ja. Über die Schießerei. Ein Bericht vor allem, in dem es um Ihre Genesung ging.«
    »Ich glaube, ich erinnere mich«, sagte ich. »Der Kerl von den News ist bis an mein Bett gekommen.«
    »Der Artikel war an die Wand gepinnt. Direkt neben seinem Bett.«
    »Moment mal«, sagte ich. »Das klingt ja schaurig.«
    »Wie ich sagte, Mr.   McKnight, es handelte sich um ein in hohem Maße verwirrtes Individuum. Offensichtlich hat er gedacht, Sie verfügten über spezielle … eine Macht oder so. Er hielt Sie für eine Art Messias.«
    »Der Erwählte«, sagte ich. »Das stand in den Briefen.«
    »Genau.«
    »Aber das andere Zeug in den Briefen?« fragte ich. »Woher konnte er wissen, was Rose zu mir gesagt hat? Das konnte er doch nur wissen, wenn …«
    »Es scheint da eine Verbindung gegeben zu haben«, sagte Allen. »Im Tagebuch bezieht er sich auf eine Art Kommunikation, die er mit Rose gehabt haben könnte.«
    »Während Rose im Gefängnis saß? Was für eine Art Kommunikation? Briefe? Anrufe?«
    »Das ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar«, sagte Allen. »Es gab keine Details. Er schreibt etwas davon, Rose zu werden, seine Identität zu übernehmen.«
    »Ich muß das Zeugs sehen. Haben Sie es hier auf dem Revier?«
    »Nein, Mr.   McKnight«, erklärte er. »Sie wissen doch, wie so was abläuft. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich alles noch in der Wohnung. Alles muß sorgfältig gesichert werden.«
    »Aber Sie sagten doch, alles sei klar.«
    »Das ist es auch«, sagte er. »Aber wir müssen trotzdem die üblichen Vorgehensweisen einhalten.«
    »Darf ich in sein Haus?«
    »Nein, Mr.   McKnight. Bitte, lassen Sie uns unsere Arbeit machen. Ich versprechen Ihnen, daß Sie alles sehen dürfen, wenn die Sache vorbei ist.«
    »Ich kapier das immer noch nicht«, sagte ich. »Ich kenne den Kerl nicht mal. Wieso wußte er dann überhaupt was von Rose?«
    »Er hat Sie sich ausgesucht«, meinte Allen. »Wieso, weiß man nicht. Er hat es einfach getan. Ich habe ähnliche Fälle erlebt. An einen erinnere ich mich gut. Ein Mann war im Auto unterwegs, und an einer Kreuzung nimmt er einem die Vorfahrt. Und dann stellt sich heraus, daß der, dem er die Vorfahrt genommen hat, ihm bis zu seinem Haus gefolgt ist, rausgekriegt hat, wer er ist, und nun anfängt, ihn anzurufen, Briefe zu schikken und so. Das ging schließlich so weit, daß der Mann aus seinem Haus ausgezogen ist. Selbst dann hat der Typ ihn noch gefunden,

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