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Ein Kapitän von 15 Jahren

Ein Kapitän von 15 Jahren

Titel: Ein Kapitän von 15 Jahren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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hinaussah, als wollte auch er der Mannschaft im Boote Adieu sagen.
    Dann kehrten Alle nach dem Vorderdeck zurück, um sich womöglich nichts von den interessanten Zwischenfällen einer solchen Jagd entgehen zu lassen.
    Die Jolle stieß ab und entfernte sich bald, von den vier kräftigen Ruderern getrieben, merklich vom »Pilgrim«.
    »Hab’ wohl Acht, Dick, hab’ Acht! rief Kapitän Hull zum letzten Male dem jungen Leichtmatrosen zu.
    – Verlassen Sie sich darauf, Herr Kapitän.
    – Ein Auge auf das Schiff und eins auf die Jolle! Vergiß das nicht, mein Junge!
    – Es soll geschehen, Herr Kapitän!« antwortete Dick, der sich anschickte, in der Nähe des Helmstocks vom Steuerruder Platz zu nehmen.
    Schon befand sich die leichte Jolle mehrere hundert Fuß vom Schiffe entfernt. Kapitän Hull stand in deren Vordertheile aufrecht und erneuerte, da er sich nicht mehr vernehmbar machen konnte, seine Wünsche und Empfehlungen durch nicht mißzuverstehende Gesten.
    Da stieß Dingo, der die Tatzen noch immer auf dem Barkholz liegen hatte, ein wahrhaft klägliches Gebell aus, das gewiß auch die mindest abergläubischen Leute unangenehm berührt hätte.
    Mrs. Weldon begann bei diesem Bellen leise zu zittern.
    »Dingo, rief sie, Dingo! Ermuthigst Du Deine Freunde in solcher Weise? Schnell, belle einmal recht lustig und hell!«
    Doch der Hund bellte nicht mehr, ließ die Vordertatzen wieder auf das Deck herab und kam langsam an Mrs. Weldon heran, der er schmeichelnd die Hand leckte.
    »Er wedelt nicht mit dem Schweife!… sagte Tom halblaut. Ein schlechtes Vorzeichen! Ein schlechtes Zeichen!«
    Aber fast gleichzeitig richtete Dingo sich auf und heulte wüthend.
    Mrs. Weldon wandte sich um.
    Negoro hatte seinen Küchenraum verlassen und schritt nach dem Vorderkastell zu, ohne Zweifel in der Absicht, auch selbst die Bewegungen der Jolle mit zu beobachten.
    Dingo stürzte gegen den Küchenmeister in ebenso heftigem als unerklärlichem Zorne los.
    Negoro ergriff einen daliegenden Hebebaum und setzte sich zur Wehr.
    Der Hund wollte ihm an die Gurgel springen.
    »Hier, Dingo hierher!« rief Dick Sand, der seinen Beobachtungsposten für einen Augenblick verließ und nach dem Vorderdeck eilte.
    Negoro hatte kein Wort gesprochen, aber sein Gesicht überlief eine Leichenblässe. Er ließ den Hebebaum fallen und ging nach seiner Cabane zurück.
    »Herkules, sagte da Dick Sand, ich beauftrage Sie ausdrücklich, diesen Mann besonders zu beobachten.
    – Ich werde über ihn wachen!« erwiderte Herkules, und dabei schlossen sich als Zeichen des Einverständnisses seine nervigen Fäuste kräftiger zusammen.
    Mrs. Weldon und Dick folgten mit den Blicken dann wieder der Jolle, welche die vier Ruder schnell entführten.
    Sie erschien jetzt nur mehr als ein Punkt auf dem Meere.
Fußnoten
    1 Bei dieser Operation verliert der Speck etwa ein Drittel von seinem Gewichte.
Achtes Capitel.
Der Jubart.
    Kapitän Hull, als erfahrener Walfischfänger, durfte nichts dem Zufall überlassen. Der Fang eines Jubart ist immer ein schwieriges Unternehmen. Dabei darf keine Vorsicht außer Augen gelassen werden. Hier war das auch in keiner Weise der Fall.
    Zuerst manövrirte Kapitän Hull so, daß er dem Walfisch unter den Wind kam, um diesem die Annäherung eines Fahrzeuges durch keinerlei Geräusch zu verrathen.
    Howick steuerte die Jolle also immer längs der ausgedehnten Bogenlinie jener röthlichen Wellen, in deren Mitte der Jubart dahinschwamm. Er suchte diesen dadurch zu umgehen.
    Der Hochbootsmann, ein Seefahrer mit ungemeiner Kaltblütigkeit, besaß das volle Vertrauen des Kapitän Hull. Von ihm war weder ein Zögern noch ein Versehen aus Unachtsamkeit zu erwarten.
    »Recht vorsichtig steuern, Howick, mahnte der Kapitän, wir wollen versuchen, den Jubart zu überraschen. Er darf uns nicht eher sehen, als bis ihn eine Harpune erreichen kann.
    – Einverstanden, Herr Kapitän, antwortete der Hochbootsmann. Ich folge immer dem Rande des rothen Wassers, um stets unter dem Winde zu bleiben.
    – Gut, gut, erwiderte Kapitän Hull. Jungens, möglichst wenig Geräusch beim Rudern!«
    Die Riemen glitten ohne jedes Plätschern durch das Wasser.
    Die von dem Hochbootsmanne geschickt geführte Jolle hatte die Milliarden schwimmender Crustaceen erreicht. Die Steuerbordruder griffen in grünliches durchsichtiges Wasser ein, während die des Backbords, wenn sie das rothe Wasser emporhoben, von Blut zu tröpfeln schienen.
    »Wein und Wasser nebeneinander! sagte einer

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