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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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kommen und um Punkt fünf gehen.«
    »Aber das sind die üblichen Arbeitszeiten. Warum in aller Welt sollte irgendjemand mehr tun?«
    »Weil das hier in den White Rose Stores so üblich ist, meine Liebe«, sagte er mit einem sehr herablassenden Lächeln.
    Das war Christies Stichwort, um zu flüchten.
    »Ich bin Ihnen zutiefst dankbar für diese Einsicht«, nickte sie. »Dann sollte ich jetzt mal besser zurückgehen und dafür sorgen, dass sie sich entsprechend benehmen.« Und mit diesen Worten griff sie entschlossen nach ihrem Tablett.
    »Ganz recht«, sagte Malcolm mit einem selbstgefälligen Grinsen. Er freute sich zu sehen, dass sie seine Kommentare offenbar beherzigte. »Ich denke, ich werde nur noch rasch ein kleines Stück Apfelkuchen essen, bevor es wieder in die Käse-Tretmühle geht. Hat mich gefreut, mit Ihnen zu reden, Christie.«
    »Ganz meinerseits, Malcolm. Sehr nützlich. Sehr … aufschlussreich.«
    Sie ist wirklich eine äußerst attraktive Frau, dachte er, während er ihr nachsah, wie sie sich ihren Weg zur Geschirrrückgabe bahnte. Ihr herzförmiges Gesäß wippte so natürlich wie bei Marilyn Monroe. Er hätte wetten mögen, es lag zu einem großen Teil an diesem Gesäß, dass sie diesen Job bekommen hatte.
    »Schöne Mittagspause gehabt?«, fragte Grace. Sie war allein in ihrer Abteilung. Die anderen waren alle zum Shoppen in der Stadt. Getrennt, nicht gemeinsam.
    »Ganz nett.« Christie war sich nicht sicher, wie überzeugend sie klang. »Ich hole mir noch einen Kaffee. Kann ich Ihnen einen mitbringen?«
    »Oh, äh, ja, danke«, sagte Grace. »Mit Milch, ohne Zucker, bitte.«
    »Nein, ich hätte auch nicht gedacht, dass Sie Zucker nehmen, bei Ihrer Figur«, sagte Christie.
    »Oh, äh, danke«, sagte Grace etwas verblüfft. »Ehrlich gesagt habe ich eine schreckliche Schwäche für Süßes, der ich nur nicht nachgebe. Und zum Glück gibt es Yoga. Damit halte ich mich gut in Form.«
    »Ich gebe meiner Schwäche für Süßes ständig nach, wie Sie sich sicher denken können.« Christie strich mit den Händen über die Rundungen unter ihrem hellen, sommerblauen Kostüm. Sie hatte wunderschöne Kleider, davon nicht eines in zurückhaltenden Farben. »Mein Bruder ist Zahnarzt. Meine Zähne hält er gut in Form, aber meine Figur leider nicht. Und ich glaube, wenn ich auch nur versuchen würde, die Lotusposition zu finden, würde ich mir das Rückgrat brechen.«
    »Ich habe selbst erst mit Ende zwanzig damit angefangen«, erwiderte Grace. »Glauben Sie mir, es ist ein wirklich sanfter Weckruf für den Körper.«
    »Das glaube ich Ihnen aufs Wort«, sagte Christie. »Aber ich selbst bekomme alle Entspannung, die ich brauche, bei Eclairs, einem gelegentlichen Glas Brandy und hin und wieder einem Päckchen Embassy Regals.«
    Sie erwartete, dass Grace bei der Erwähnung von Zigaretten zusammenzucken würde. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie das missbilligen würde. Aber Grace tat nichts dergleichen. Stattdessen sagte sie: »Jeder muss sich irgendwie entspannen. Ich glaube, nichts schadet der Gesundheit mehr, als wenn man sich nicht entspannen kann.« Sie lächelte. Christie hatte den Verdacht, dass Grace sich schon lange nicht mehr richtig entspannt hatte, nicht einmal mit Yoga.
    »Da gebe ich Ihnen vollkommen recht«, sagte Christie. »Mit Milch, ohne Zucker, sagten Sie? Genau wie ich. Ich schaffe es wenigstens bei meinen Getränken, den Zucker wegzulassen.«
    »Ja, danke«, sagte Grace. Sie hatte in ihrem ganzen Berufsleben noch nie einen Chef gehabt, der anbot, ihr etwas zu trinken zu holen. Aber sie nahm – wie die halbe Belegschaft – an, dass Christie Somers eben sehr weit von der Norm abwich.
    Dawn hatte in ihrer Mittagspause in der Stadt Geschenke gekauft. Goldene Ohrringe für ihre Brautjungfern – Denise und Demi, Calums Schwestern – und eine Krawattennadel für den Trauzeugen des Bräutigams – Rod, auch bekannt als »Der Killer«. Er war Calums bester Freund, aber Dawn konnte sich nicht vorstellen, dass er sie je tragen würde. Vielleicht würde sie ihm bei seinem Erscheinen vor Gericht zugutekommen. Er trug eine elektronische Fußfessel und hatte Freigang, daher würde er die Feierlichkeiten vorzeitig verlassen müssen. Für Muriel würde sie ein paar Blumen kaufen. Calums Dad, Ronnie, würde sie zum Traualtar führen. Sie hatte gesagt, sie werde allein zum Altar schreiten, da ihr Dad nicht da sei, um diese Aufgabe zu übernehmen, und es auf ihrer Seite der Familie keine Onkel

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