Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
Vom Netzwerk:
Verlegenheit zu bringen, als sie es offensichtlich ohnehin schon war, aber mein Gott , es fiel ihm wirklich schwer, den Blick von ihr abzuwenden.
    Draußen auf der Straße drückte John Silkstone instinktiv auf die Zuhause-Taste seines Handys, doch dann brach er ab, bevor er verbunden wurde. Das Mädchen hatte gesagt, sie hätte keine familiären Verbindungen zu Barnsley, lohnte es sich daher, seine Frau deswegen aufzuregen oder zu beunruhigen? Aber die Ähnlichkeit war einfach so unheimlich – es musste eine Verbindung geben. Er musste sehr gründlich nachdenken, bevor er es wagen konnte, dieses Problem in Angriff zu nehmen.

Fünfunddreißigstes Kapitel
    U nd, gehen wir morgen Abend wieder zusammen aus?«, fragte Anna. »Es ist nur so, mein Terminkalender ist so brechend voll, dass ich es mir vormerken müsste.«
    Dawn lachte. Vor langer Zeit einmal hatte sie gedacht, Anna hätte keinen Humor, aber den hatte sie ganz offensichtlich doch. Aber es war ein tiefgründiger Humor, trocken und nüchtern. Ganz anders als ihr eigener unverblümter, offener.
    »Von mir aus gern«, sagte Christie. »Wir könnten feiern, dass du vierzig und eine Woche alt bist.«
    »Nein, danke«, sagte Anna. »Das würde ja heißen, dass es nur noch einundfünfzig Wochen bis zu meinem einundvierzigsten sind.«
    »Oder fünfhundertneunzehn bis zu deinem fünfzigsten«, fügte Raychel hinzu.
    »Hört auf, mir wird schon jetzt schlecht!« Anna tat, als hätte sie Kopfschmerzen.
    »Aber ich werde nicht lange bleiben können«, sagte Raychel. »Wir wollen dieses Wochenende in unsere neue Wohnung ziehen, da habe ich alle Hände voll zu tun. Aber auf einen Drink in den Pub würde ich sehr gern mitkommen.«
    »Ich bin dabei«, sagte jetzt auch Dawn. »Dann kannst du uns endlich in allen Einzelheiten von deinem Abend mit diesem Darq erzählen, Anna.« Unter der Woche hatten sie auf der Arbeit alle viel um die Ohren gehabt. Zum Plaudern war keine Zeit gewesen.
    »Da gibt’s nicht viel zu erzählen«, sagte Anna. »Ich …«
    »Nein, heb’s dir für später auf!«, sagte Dawn. »Wir wollen nicht die Kurzfassung. Wir wollen Details.«
    Und so gingen sie alle am nächsten Abend wieder plaudernd um die Ecke zur Rising Sun. Die kleine Bühne vor der Bar war diesmal nicht leer. Überall standen Teile einer Musikanlage und Männer in Cowboyhemden und -hüten, die an Mikrofonen und Instrumenten herumhantierten. Vermutlich waren das die »Rhinestones.«
    »Sind wir alle mit dem Auto da?«, fragte Christie.
    »Ich nicht«, sagte Anna, »aber ein alkoholisches Getränk ist sowieso genug für mich. Ich vertrage fast nichts.«
    »Na, dann bestellen wir uns doch eine Flasche Wein und fünf Gläser«, sagte Christie. »Damit überschreiten wir bestimmt nicht unser Limit.«
    »Wollen wir alle zusammenlegen?«, schlug Dawn vor. Sie öffnete ihr Portmonee und hielt einen Fünfer hoch. »Kleiner habe ich es nicht, aber den Rest können wir ja einfach nächste Woche ausgeben, wenn wir jetzt regelmäßig hierherkommen. Was haltet ihr davon?«
    Alle schienen sich einig zu sein, und jede legte einen Fünfer drauf, und dann suchten sie sich einen Tisch – zu Dawns Enttäuschung etwas abseits der Band, die sich eben einstimmte, während Christie an der Bar den Wein bestellte.
    »Na los, jetzt erzähl schon«, sagte Raychel, sobald sie alle ihre Mäntel abgelegt hatten und der Wein eingeschenkt war. »Was war denn nun mit diesem Designer?«
    »Ach, wo soll ich da anfangen?«, sagte Anna. »Ein Mercedes hat mich abgeholt und zu ihm nachhause gefahren. Das Haus ist absolut umwerfend, wie eine Burg aus einem Hammer-Horror-Film. Und dann hat er sich meinen BH gründlich angesehen und mir erklärt, dass er grauenhaft aussehe.« Die peinliche Knoblauch-Episode ließ Anna lieber aus.
    »Du machst wohl nicht gern viele Worte, oder?«, fragte Christie mit einem schelmischen Grinsen.
    »Aber morgen fangen die Dreharbeiten an. Dann werde ich bestimmt ›Geschichten‹ zu erzählen haben.«
    »Hast du denn gar keine Angst?«, fragte Raychel.
    »Anfang der Woche war es noch nicht so schlimm, aber inzwischen graut mir schon sehr davor.«
    »Das muss so aufregend sein«, sagte Dawn grinsend. »Ich habe Vladimir Darq im Internet recherchiert. Es ist echt sexy, oder?«
    »Sind Schwule doch immer«, schniefte Anna. »Seht euch Gok an, er sieht umwerfend aus. Man will ihn am liebsten als besten Freund haben, stimmt’s?«
    »Aber Vladimir Darq hat’s dir doch bestimmt angetan, oder?«,

Weitere Kostenlose Bücher