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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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griff.
    »Nein, Raychel ist in den Zwanzigern, Dawn in den Dreißigern, Anna ist letzte Woche vierzig geworden, und meine Chefin ist Ende vierzig.«
    »Das heißt, keine Konkurrenz für dich, wenn die nächsten Frühpensionierungen anstehen?«, fragte Sarah.
    »Kann doch nicht mehr lange dauern«, sagte Gordon. »Ich hätte große Lust, selbst mal nachzufragen, was denn da los ist.«
    Grace sah ihn entsetzt an. »Das ist nicht dein Ernst!«
    »Was können sie denn schon sagen?«
    »Das könnte Folgen für meine Abfindung haben!«, sagte Grace. Ihre Gedanken überschlugen sich. »Wenn sie glauben, dass ich unbedingt gehen will, werden sie mir nicht so viel zahlen.« Puh . Welche Muse ihr das auch eingegeben haben mochte, Grace war ihr auf jeden Fall einen anständigen Drink schuldig.
    »Ganz recht«, bemerkte Hugo, während er sich eine riesige Bratkartoffel in den Mund schob und sie schmatzend kaute.
    Gott sei Dank schien Gordon zufrieden mit Hugos Zustimmung. Damit war dieses Gesprächsthema zum Glück beendet. Zumindest für diesen Nachmittag.
    »Keinen Nachtisch für mich, Mum«, sagte Laura. »Joe und ich wollen ein bisschen spazieren gehen. Damit hätten wir nur noch mehr Kalorien zu verbrennen.«
    »Wir nehmen einen Hund mit!«, sagte Joe aufgeregt.
    »Du hast deinen Teller ja noch gar nicht leergegessen, da hättest du ja sowieso keinen Nachtisch bekommen«, sagte Gordon. Selbst zu Joe war er in letzter Zeit immer gereizter, dachte Grace, aber sie sagte nichts dazu.
    »Er hat in letzter Zeit immer wieder leichte Zahnschmerzen. Vermutlich hätte er sowieso keinen Nachtisch gewollt«, sagte Laura angespannt, als sie die Enttäuschung auf der Miene ihres Jungen sah.
    »Dann geh doch zum Zahnarzt mit ihm«, sagte Gordon gereizt.
    »Meiner ist im Urlaub, und ich kann niemanden erreichen, der vor nächstem Freitag einen Termin für ihn hat. Ich hätte lügen und sagen sollen, es sei ein Notfall.«
    »Ich werde mich mal umhören«, sagte Grace. »Ich glaube, meine Chefin hat erwähnt, ihr Bruder sei Zahnarzt. Vielleicht kann er ja helfen.«
    »Und was war das eben mit einem Hund? Ihr habt euch doch nicht etwa einen Hund gekauft, oder?«, fragte Hugo.
    »Nein, er gehört meinem Freund Charles«, sagte Laura.
    »Oh, du gehst mit jemandem?«, fragte Sarah. »Kennen wir ihn?«
    »Du wirst ihn nicht kennen«, sagte Laura.
    »Und was macht er?«, bohrte Sarah nach.
    »Er ist Architekt«, plapperte Joe stolz dazwischen.
    »Ach, wirklich.« Sarah schien beeindruckt.
    »Um genau zu sein, wird er jeden Augenblick hier sein, um uns abzuholen. Joe, Schatz, zieh dir schon mal die Schuhe an.«
    »Bring ihn doch herein«, sagte Grace.
    »Niemals!«, lachte Laura. »Da würde er einen gehörigen Schreck bekommen. Vielleicht in ein paar Wochen.«
    Joe hatte kaum den ersten Schuh angezogen, als draußen ein Auto hupte.
    »Das wird er sein, Liebes«, sagte Grace und gab ihrer Tochter einen Abschiedskuss, bevor sie sich bückte, um Joe zu helfen, seinen zweiten Schuh zuzubinden.
    »Sehen wir ihn uns doch mal an.« Sarah stürzte ans Fenster. »Verdammt, man sieht ja kaum was von ihm! Er hat verkehrt herum geparkt.«
    »Mein Gott«, fauchte Laura. »Du wirst es eben abwarten müssen.«
    »Na dann, viel Spaß, ihr zwei«, sagte Grace. Sie küsste Joe auf die Wange. Sie wusste, dass die beiden einen wundervollen Nachmittag verbringen würden, denn Laura war glücklich verliebt, und Joe war verrückt nach Hunden.
    Alle winkten und riefen zum Abschied, während sie den Fußweg hinunter zu dem wartenden Wagen gingen. Gordon trat ans Fenster, als Sarah sich setzte, und sagte: »Na ja, sie ist eben unberechenbar, stimmt’s?«
    Grace fragte sich, was Gordon durchs Fenster gesehen hatte, dass er den Rücken auf einmal versteifte und die Augen zusammenkniff wie ein Rottweiler, bevor er zubeißt.

Dreiunddreißigstes Kapitel
    C hristie, kann ich Sie mal was fragen?«, fragte Grace, sobald sie ihre Chefin sah. »Haben Sie neulich nicht gesagt, Ihr Bruder sei Zahnarzt? Und wenn ja, ist er hier in der Gegend?«
    »Ja, das ist er, und ja, das ist er. Er hat eine Privatpraxis ganz in der Nähe«, sagte Christie. »Was gibt’s für ein Problem?«
    Grace erzählte ihr von der Sache mit Joe. Laura hatte sie angerufen, um sie daran zu erinnern, dass sie sich erkundigte, da Joe eine schrecklich unruhige Nacht hinter sich habe.
    Christie hängte sich rasch ans Telefon, und ein paar Minuten später sagte sie zu Grace: »Ihr Enkel kann um zwölf zu ihm

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