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Ein Kind, das niemand vermisst

Ein Kind, das niemand vermisst

Titel: Ein Kind, das niemand vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kody DeVine
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dass  das alles nur ein böser Traum war.«
    Cunningham spürte wie Wut ihn im hochkochte. Wut auf den Mann, der eine ganze Familie zerstört hatte.
    »Hatte Sean Kontakt zu seinem leiblichen Vater?«
    Energisch schüttelte Mrs Conroy den Kopf. »Nein, er war doch jahrelang im Knast.«
    Die Tür ging auf.
    »Wann kam er wieder raus?«
    »Am 2. Januar 2009«, antwortete Haines und reichte ihrem Vorgesetzten einen Ausdruck, den dieser kurz überflog. »Gefährliche Körperverletzung. Er hat ziemlich lange gesessen.«
    »Der Mann, den er in einem Pub verprügelte, verlor sein Gehör auf dem rechten Ohr«, berichtete Haines.
    »Sean verschwand im Mai 2009. Nur wenige Monate, nachdem sein leiblicher, gewaltbereiter Vater aus dem Knast entlassen wurde. Seltsamer Zufall«, sagte Cunningham und beobachtete dabei die Mimik von Mrs Conroy. Sie schüttelte ganz leicht den Kopf, dann stand sie auf, die Arme vor der Brust verschränkt und wanderte im Raum umher.
    »Setzen Sie sich bitte«, forderte Cunningham sie auf.
    »Finden Sie meine Libby, bitte! Sie müssen Sie finden.«
    »Bitte setzen Sie sich«, wiederholte er mit ruhiger Stimme. Doch sie schien immer unruhiger zu werden und verfiel in ihren üblichen Singsang. Als es an der Tür klopfte, schrak sie zusammen.
    »Ich will zu meinen Kindern!«, rief sie plötzlich aus und brach weinend in der Ecke des Raumes zusammen.
    Die Tür wurde geöffnet und Bartons rot geflecktes Gesicht erschien im Türrahmen.
    »Sie sind da, Sir. Ich habe sie in ihr Büro gebracht.«
    »Danke, Barton. Sie können gleich hier bleiben und mit Haines die Vernehmung fort führen.«
    Er huschte über den Flur in Richtung seines Büros.
     
    Chloe wirkte viel kleiner und zierlicher als auf den Fotos. Mit  weit aufgerissenen Augen blickte sie ihn an, als er hinter seinem Schreibtisch Platz nahm.
    Chloe und die Sozialarbeiterin, die sich als Miss Peters vorstellte, eine vollschlanke, kleine Frau in einem engen grauen Hosenanzug, saßen auf zwei Korbstühlen, die Barton extra herein geholt haben musste.
    »Chloe, ich bin wirklich froh dich zu sehen, weißt du das?«
    Sie blickte ihn an und wippte mit den Füßen, so dass der ganze Stuhl wackelte.
    »Wir haben uns große Sorgen gemacht. Und jetzt gerade machen wir uns Sorgen um deine Schwester Libby.«
    Die Augen des Mädchens weiteten sich. Miss Peters räusperte sich und setzte zu einer Frage an, doch Cunningham schnitt ihr das Wort ab. »Wir müssen sie wirklich ganz dringend finden. Meinst du, du kannst uns dabei helfen?«
    »Libby? Libby ist weg?«
    »Sie hatte Streit mit eurer Mutter und ist gestern Abend weggelaufen.«
    »Wieso?«
    »Sie hat Angst. Sie hat schreckliche Angst vor einer Person und ich denke es ist dieselbe Person, vor der du solch schreckliche Angst hast und weswegen du ganz nach Manchester gefahren bist.«
    Sie schluckte, blickte kurz zu der Sozialarbeiterin und dann auf ihre Schuhe.
    »Chloe. Libby hat zu deiner Mutter gesagt, dass sie zu diesem Mann geht und ihn umbringen will, bevor er sie umbringt.«
    »Detective Inspector, Ich denke nicht, dass-«
    »Chief Inspector, Miss Peters. Und ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mich meine Arbeit machen lassen. Ich habe drei Kinder. Sie können mir glauben, eine einfühlsameren Beamten werden Sie hier kaum finden.«
    Miss Peters gab einen undefinierbaren Laut von sich und blickte dann stur zum Fenster.
    »Chloe?«, fragte er vorsichtig.
    »Sie darf nicht zu ihm. Bitte, er wird sie umbringen. Wie er Jayden umgebracht hat, ich habs gesehen. Ich habs gesehen!« Dicke Tränen rollten über ihre Wangen.
    »Das reicht jetzt«, sagte Miss Peters, kramte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch und wischte dem Kind damit grob übers Gesicht. Es klopfte und Cunningham war froh, als Haines herein trat.
    »Ach Miss Peters«, sagte er plötzlich, »Sie müssen noch ein Formular ausfüllen. Würden Sie bitte mitkommen?« Er stand auf und bedeutete Haines zu bleiben. »Meine Kollegin wird solange auf Chloe Acht geben.«
    »Jetzt? Das kann doch warten?«
    »Nein, wir haben unsere Vorschriften. Das kennen Sie doch sicher in Ihrer Behörde.«
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen sich erlauben zu können Inspector, aber-«
    »Miss Peters. Das hier ist ein Polizeirevier. Es gibt Formulare, die ausgefüllt werden müssen, besonders wenn es um Kinder geht. Sie haben doch den Skandal auf der Polizeiwache in Knoxhem sicher in der Zeitung verfolgt? Drei Kinder sind wegen falsch ausgefüllter Formulare

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