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Ein Kind, das niemand vermisst

Ein Kind, das niemand vermisst

Titel: Ein Kind, das niemand vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kody DeVine
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vor Ort. Chloe scheint körperlich unversehrt zu sein, aber da sie etwas dehydriert und erschöpft, daher wurde sie über Nacht im Krankenhaus aufgenommen.«
    »Woher bekam die Polizei den Tipp?«
    »Eine der Prostituierten hat anonym bei der Polizei angerufen. Als die dort ankamen, war Chloe jedoch allein, ich vermute sie waren nicht scharf darauf abgeschoben zu werden.«
    »Eine Prostituierte als Samariterin«, witzelte Fitz.
    Haines Kopf fuhr zu ihm herum. »Du hast keine Ahnung unter welchen Umständen diese Frauen  in dieses Land kommen. Viele von ihnen werden zur Prostitution gezwungen, also hältst du besser die Klappe!«
    Fitz hob beschwichtigend die Hände.
    »Eine Beamtin wird Chloe im Laufe des Vormittages herbringen, in Begleitung einer Sozialarbeiterin. Die wird auch darauf achten, dass wir Chloe bei einer Befragung nicht überfordern. Laut den Ärzten wirkt sie stark traumatisiert.
    Da ihre Mutter im Moment nicht in der Lage ist sich um ihre Kinder, geschweige denn um sich selbst zu kümmern, und der Vater unauffindbar ist, wurde das Jugendamt eingeschaltet. Die haben sich bereits mit den Ärzten im Krankenhaus kurzgeschlossen und alle beteiligten finden es unter den gegebenen Umständen am sinnvollsten, dass Chloe erst einmal in St. Lukes aufgenommen wird.«
    »Die Einrichtung für gestörte Kinder?«, fragte Gabler erstaunt. »Ist da nicht auch dieser dreizehnjährige Pyromane eingewiesen worden?«
    Cunningham knirschte mit den Zähnen. »Es gibt da verschiedene Abteilungen Gabler. Chloe kommt natürlich nicht auf dieselbe Station wie Kinder, die per Gerichtsbeschluss dort eingewiesen wurden.« Kurzzeitig flammte das Bild von Evanna in seinem Kopf auf. Auch sie war zur Zeit in St. Lukes.
    Haines hob die Hand.
    »Ja, Haines?«
    »Ich hab zwar die Telefonnummer und Adresse von der Frau, bei der Mr Conroy sich aufhalten soll, doch es geht keiner ans Telefon. Ich habe heute Morgen im Polizeirevier in Blackpool angerufen, dass sie Beamte an die Adresse schicken.«
    »Sehr gut. Vielleicht kann er etwas Licht ins Dunkel bringen.«
    »Des weiteren-«
    Die Tür des Konferenzraums wurde aufgerissen und eine uniformierte Polizistin schob ihren Kopf zur Tür herein. »Sir. Da draußen ist eine völlig hysterische und ich glaube auch betrunkene Frau, die behauptet, dass ihre Tochter Libby verschwunden ist.«
    »Was?«, riefen Cunningham und Haines wie aus einem Mund.
    »Sie sollten besser kommen.« Die Uniformierte hielt die Tür auf und fixierte Cunningham mit einem durchdringenden Blick, den er nicht so recht einordnen konnte.
    Mrs Conroy saß auf der Bank im Treppenhaus vor den Besuchertoiletten. Sie trug die Kleidung vom Vortag. Der Kragen ihrer Bluse hatte zahlreiche Flecken von Senf, Ketschup und, wie es aussah, Erbrochenem. Ihre Haare hingen ihr wirr ins Gesicht; aus dem halb geöffnetem Mund zog sich seitlich ein Speichelfaden entlang.
    »Sie hat sich eben übergeben, Sir, deswegen hab ich Sie hier sitzen lassen.«
    »Danke Constable Smith.«
    Sie nickte, drehte sich zum Gehen um und stieß beinahe mit Haines zusammen, die dazugekommen war.
    »Mrs Conroy! Hallo?«, schrie er.
    Keine Reaktion.
    »Mrs Conroy! Hier ist DCI Cunningham! Was ist mit Libby?«
    Ihre Augenlider flatterten. Sie öffnete den Mund, aber nur ein Würgen drang aus ihrer Kehle. Haines trat einen Schritt zurück.
    »Mrs Conroy!« Er schüttelte sie an der Schulter und sie öffnete tatsächlich die Augen. »Libby weg.«
    »Seit wann?«
    »Sie hat geschrien, dass alles ihre Schuld ist. Chloe ist tot! Chloe ist tot! Ich hab ihr eine gescheuert und sie hat mich geschubst.« Mit zittrigen Fingern strich sie sich das Haar aus dem Gesicht. »Versteh nicht, hat Libby Chloe umgebracht?« Die Wörter kamen nur abgehackt aus ihrer Kehle.
    »Hat sie das gesagt?«, fragte Cunningham.
    »Sie hat-« Wieder würgte sie. Das Sprechen musste ihr unglaublich schwer fallen. »hat gesagt, dass es ihre..Schuld ist, dass Chloe tot ist. Das hat sie gesagt. Aber sie ist doch nicht tot, oder?«
    »Nein, wir haben Chloe in Manchester gefunden. Es geht ihr gut.«
    Mrs Conroy lächelte, versuchte sich dann aufzurichten und rutschte zur Seite.
    »Bleiben Sie bitte sitzen. Was hat Libby noch gesagt?«
    »Sie sagte immer wieder, es ist ihre Schuld. Und dass er sie auch umbringen wird. Wie Sean. Sie sagte wie Sean. Mein Sean. Wie kann denn mein Sean umgebracht worden sein?«
    »Wen meinte Libby? Wer soll Sean umgebracht haben?«
    »Weiß nicht.«
    »Wo ist sie

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