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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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wusste, dass das, was er tat, falsch war; schließlich hat sie ihn selbst gewarnt.
    Monica nimmt das Telefon und tippt die Nummer von Ritchies Handy ein. Sie wird ihn warnen, ohne Roy zu erwähnen. Sie wird ihn warnen, so gut sie kann, und dann muss er sehen, wie er da rauskommt.
    Aber Ritchie geht nicht ans Telefon. Noch nicht mal seine Mailbox meldet sich. Und bei Mary-Lyn kann sie es nicht versuchen, weil sie deren Nummer gar nicht hat. Sie steht im Adressbuch im Büro, denn Monica hat bisher noch keinerlei Grund gehabt, Ritchies Exfrau von zu Hause aus anzurufen. Aber wenn Ritchies Handy ausgeschaltet ist, dann ist Mary-Lyns wahrscheinlich ebenfalls nicht an. Bestimmt sind sie irgendwohin ausgegangen und wollen nicht gestört werden.
    Ihr kommt der Gedanke, dass sie vielleicht zu Hause sind, besser gesagt, in dem ehemals gemeinsamen Haus, in dem Mary-Lyn noch wohnt. Diese Nummer hat Monica zwar auch nicht, aber Nancy hat sie bestimmt. Sie nimmt wieder das Telefon und wählt Nancys Nummer. Es klingelt ziemlich lange, und sie will gerade wieder auflegen, als Nancy drangeht. Sie scheint überrascht, Monicas Stimme zu hören.
    Â»Wir sitzen alle draußen am Pool. Haben Sie schon lange läuten lassen?«
    Â»Noch nicht lange«, schwindelt Monica. »Es tut mir wirklich leid, dass ich Sie stören muss, Nancy, aber ich versuche Ritchie zu erreichen. Sie wissen nicht zufällig, wo er ist?«
    Â»Doch – ausnahmsweise weiß ich das wirklich mal. Er ist mit Mary-Lyn nach Miami gefahren. Er hat mir gesagt, dass ich heute Abend nicht mehr mit ihm rechnen soll. Ich vermute, dass er morgen früh von dort aus direkt zum Flugplatz fahren will. Er hat einen Flug nach Houston, hat er mir gesagt.«
    Monicas Mut sinkt gegen null. »Sie wissen nicht zufällig, wo die beiden übernachten wollen?«
    Â»Nein, tut mir leid. Ist es denn etwas Wichtiges? Kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen?«
    Monica steht kurz davor, in Verzweiflungstränen auszubrechen. »Nein, aber ich muss wirklich dringend mit ihm sprechen. Wenn er anruft …«
    Â»Ich glaube kaum, dass er das tut.«
    Â»Aber wenn doch … oder wenn er morgen früh nach Hause kommt, um sich umzuziehen …« Ihre Stimmung hellt sich auf; begierig greift sie nach jedem Strohhalm. »Er kommt doch bestimmt nach Hause, um sich umzuziehen, oder? Sein Flug nach Houston ist nicht so früh … Sie haben die Abflugzeit verlegt. Er startet jetzt erst um halb zwölf. Sagen Sie ihm bitte, dass er mich anrufen soll, ehe er irgendwohin geht?«
    Sie hält inne, da ihr plötzlich siedendheiß einfällt, dass sie am nächsten Morgen gar nicht erreichbar ist – oder jedenfalls wird sie nicht allein sein. Roy will sie um neun Uhr morgens abholen, damit sie die Fahrt zu den Everglades zurücklegen können, solange es noch halbwegs kühl ist. Vor Roy kann sie unmöglich über diese Geschichte reden. Er darf nicht erfahren, dass sie seine Warnung an Ritchie weitergeleitet hat.
    Â»Ach, verdammt«, sagt sie. »Das hat keinen Zweck.« Sie denkt verzweifelt nach. »Können Sie ihm bitte eine Nachricht von mir geben?« Eigentlich möchte Monica Nancy nicht als Übermittlerin nutzen, aber etwas anderes bleibt ihr im Moment nicht übrig.
    Â»Was für eine Nachricht?« Nancy klingt verwundert.
    Gute Frage. Was für eine Nachricht?
    Â»Sagen Sie ihm, er soll den Flug nach Houston absagen. Und sagen Sie ihm, dass er die Beech stehen lassen soll. Er darf damit nirgendwohin fliegen. Er darf sie nicht mal aufschließen. Er soll sie einfach da stehen lassen, bis ich mit ihm geredet habe und er die Möglichkeit hatte, mit Dexter Connelly Kontakt aufzunehmen.«
    Â»Monica«, sagt Nancy. »Was reden Sie denn da eigentlich?«
    Â»Er darf die Beech nicht vom Fleck bewegen. Nicht einmal in die Nähe gehen!«
    Â»Aber wieso? Und was hat Dexter Connelly damit zu tun?«
    Â»Nancy, das kann und will ich Ihnen nicht sagen. Glauben Sie mir, davon erfahren Sie besser nichts. Aber wenn Ritchie morgen versuchen sollte, mit der Beech irgendwohin zu fliegen, landet er wahrscheinlich im Knast.«
    Â»Was?«
    Monica ist jetzt ziemlich aufgelöst; sie hat schon weit mehr gesagt, als sie eigentlich wollte.
    Â»Ach, verdammt Nancy, tut mir leid, aber das Ganze ist ein ziemlicher Mist.«
    Â»Ja, aber was denn?«
    Â»Nancy, das kann ich Ihnen nicht sagen.

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