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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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dann klopft es sehr schnell und unregelmäßig weiter. Plötzlich ist ihr ganz übel. »Drogenschmuggel?«, wiederholt sie fast unhörbar.
    Â»Scheint so. Meinen die jedenfalls. Ausgemachter Blödsinn, wenn du mich fragst. Ich kann mir nicht vorstellen, wer Drogen nach Varna schmuggeln sollte. Und selbst wenn, dann bestimmt nicht in einer anständigen, gut geführten Firma wie Varna Aviation. Nancy würde so etwas doch niemals billigen.«
    Â»Nein, das würde sie ganz bestimmt nicht«, sagt Monica voller Überzeugung, froh darüber, dass sie wenigstens einer Ansicht entschieden beipflichten kann.
    Roy leert sein Glas. »Nein, ich glaube, die verschwenden bloß ihre Zeit, wenn sie Varna beobachten.« Er blickt Monica in die Augen. »Das bleibt aber bitte unter uns. Mein Job könnte auf dem Spiel stehen, wenn rauskommt, was ich dir gerade erzählt habe. Mein lockeres Mundwerk könnte mich noch die Dienstmarke kosten!«
    Irgendetwas in seinem Blick ist schwer zu deuten, aber sie glaubt zu wissen, was der Grund ist. Roy will sie warnen. Er kann nicht mit Sicherheit sagen, ob Varna Aviation Drogen schmuggelt, aber er weiß, dass die Firma unter Verdacht steht und beobachtet wird. Und er möchte nicht, dass sie da reingezogen wird. Sie bedeutet ihm immerhin so viel, dass er seinen Job riskiert, indem er ihr vertrauliche Informationen verrät.
    Sie sitzen einen Moment schweigend da, bevor Roy sagt: »Warum nimmst du dir morgen nicht einfach frei? Ich habe morgen auch frei. Vielleicht könnten wir einen Ausflug zu den Everglades machen und Alligatoren beobachten?«
    Der Themenwechsel kann Monica keine Sekunde lang täuschen. Kaum hat er seinen Vorschlag gemacht, kreisen ihr die Gedanken im Kopf und ihre Kehle wird trocken. Oh, Gott, irgendwas wird morgen passieren. Entweder auf dem Flughafen von Varna oder in Houston – vielleicht sogar an beiden Orten.
    Â»Also, was hältst du davon?«, drängt Roy sie.
    Â»Ja«, erwidert sie mit schwacher Stimme. »Warum nicht.«
    Â»Prima.« Roy lässt die Schultern entspannt hängen, schiebt seinen Stuhl zurück und nickt zu ihrem Glas hin. »Noch einen Drink?«
    Â»Wenn wir morgen schon früh rausmüssen und den ganzen Tag unterwegs sind, würde ich heute lieber mal früh zu Bett gehen, wenn es dir nichts ausmacht«, sagt sie.
    Â»Oh.« Er sieht ein bisschen überrascht aus.
    Â»Gestern ist es auch ziemlich spät geworden. Eine Frau braucht auch mal ihren Schönheitsschlaf.«
    Â»Na ja, wenn du meinst. Obwohl du in meinen Augen noch ganz prima aussiehst!«
    Â»Danke für das Kompliment.«
    Doch die gute Stimmung des Abends ist vorüber. Monica macht sich furchtbare Sorgen.
    Sie muss irgendetwas tun, weiß aber nicht, was. Sie möchte Roy nicht in Schwierigkeiten bringen, weil er ihr offensichtlich von einer verdeckten Ermittlung erzählt hat. Aber sie kann auch Ritchie nicht in die Falle tappen lassen. Natürlich hätte er das, was er getan hat, niemals tun dürfen. Er hätte sich nie auf solche Geschäfte einlassen dürfen. Hatte sie ihm das nicht gesagt? Aber in seiner Verzweiflung hat er es trotzdem getan. Und nun bereut er es selbst. Verdammt, sie hat doch mit eigenen Augen gesehen, wie erleichtert er darüber ist, dass es einen Ausweg aus den Schwierigkeiten gibt, in die er sich selbst gebracht hat. So erleichtert, dass er sich sogar mit dem Firmenverkauf an Wings West abgefunden hat. Er ist kein schlechter Mensch, bloß ziemlich töricht. Wenn er erwischt wird, muss er garantiert ins Gefängnis. Dann ist er erledigt. Und Nancy … Ach Gott, es wird Nancy umbringen, wenn er ins Gefängnis muss.
    Monica läuft unruhig in ihrem Haus hin und her, außer sich vor Sorge, unschlüssig, wie sie sich verhalten soll. Außer Ritchie zu warnen, kann sie kaum etwas tun. Sie kann nicht zum Flughafen fahren und das Zeug selbst verschwinden lassen, und wenn das, was Roy ihr erzählt hat, stimmt, dann steht der Flugplatz wahrscheinlich längst unter Beobachtung und jede ungewöhnliche Aktivität würde sofort auffallen.
    So gern sie Ritchies Hintern retten würde, will sie sich doch auf keinen Fall mit hineinziehen lassen. Sie hat ihn gern, ja, fühlt sich sogar ein wenig verantwortlich für ihn, aber sie ist nicht so vernarrt, dass sie den Kopf für ihn hinhalten würde. Vor allem nicht, weil er genau

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