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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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Anrufbeantworter.«
    Ritchie verzieht das Gesicht. Er hofft nur, dass sie nicht wieder ihre alten Tricks versucht. Er bemüht sich sehr, seine Ehe wieder zu kitten, und er möchte Mary-Lyn heute Abend wirklich gern treffen. Außerdem hat er keine große Lust, einen weiteren Abend bei seiner Familie zu verbringen und zuzusehen, wie sie sich gegenseitig zerfleischen.
    Â»Ich habe ihr eine Nachricht hinterlassen«, sagt Monica. »Ich denke, sie wird dich zurückrufen, wenn sie Zeit hat.«
    Â»Aber klar.«
    Monica macht sich auf den Weg, und Ritchie versucht selbst, noch einmal bei Mary-Lyn anzurufen. Er hat mehr Glück als Monica, sie geht beinahe sofort ans Telefon.
    Â»Ich hab mir gedacht, wir könnten vielleicht einen Ausflug nach Miami machen«, sagt er. »Uns ein bisschen amüsieren. Und wenn wir Lust haben, können wir auch dort übernachten. Ich muss morgen erst am späten Vormittag wieder arbeiten.«
    Er hält die Luft an, und zu seiner Freude ist Mary-Lyn einverstanden.
    Ritchie lächelt vor sich hin, während er das Büro abschließt. Die Dinge scheinen sich wirklich zum Guten zu wenden.
    Monica und Roy sitzen unten an der Marina vor einer der kleinen Bars und schauen den Booten zu, die in den Yachthafen steuern. Die Sonne versinkt und überzieht das Meer mit einem tiefroten Schein. Sie haben sich ein gutes Essen schmecken lassen – Red Snapper mit Pommes frites –, und Monica kann ihr Glück kaum fassen. Zwei Abende in Folge brauchte sie sich kein Essen zu kochen und es mutterseelenallein zu verzehren. Allerdings wirkt Roy an diesem Abend irgendwie komisch, aber sie könnte nicht genau sagen, was anders ist. Es kommt ihr so vor, als beschäftige ihn irgendetwas, was er aber nicht ausspricht. Noch nicht. Sie hofft bloß, dass er keine kalten Füße bekommen hat. Womöglich ist es ihm in der letzten Nacht zu schnell zu weit gegangen. Falls er gerade seinen Mut zusammennimmt, um ihr zu eröffnen, dass sie die Sache lieber beenden sollten, wäre sie am Boden zerstört. Es tut einfach so verdammt gut, mit einem Mann zusammen zu sein, den sie wirklich mag und der sie ebenfalls zu mögen scheint.
    Â»Dein Chef«, sagt Roy unvermittelt, »der führt doch eine ordentliche Firma, oder?«
    Auf einmal sind ihre Nerven zum Zerreißen gespannt. »Wie meinst du das?«
    Roy rutscht verlegen auf seinem Stuhl hin und her. »Er dreht doch keine krummen Dinger, oder?«
    Â»Ritchie?« Nun ist sie wirklich nervös, ihre Stimme klingt ein wenig zu schrill. »Natürlich nicht! Wie kommst du denn darauf?«
    Roy trinkt einen großen Schluck Bier, offensichtlich ist ihm unbehaglich zumute. »Nur so …«
    Monicas Beunruhigung wird immer größer, und ihre Kehle wird eng. Dieses Gespräch hat eine höchst seltsame Wendung genommen. Schließlich ist Roy Polizist mit Leib und Seele. Das Schnüffeln liegt ihm im Blut. Könnte es sein, dass er einen Verdacht über Ritchies Machenschaften hat? Hat er sich womöglich bloß deshalb an sie herangemacht, weil er sie aushorchen will? Sie kann sich eigentlich nicht vorstellen, dass sie naiv genug ist, auf so etwas hereinzufallen, aber – zum Teufel! – irgendetwas stimmt hier nicht.
    Â»Ritchie ist in Ordnung«, sagt sie. »Er hat seine Marotten, aber er hat ein gutes Herz.« Als Charakterreferenz ist diese Äußerung kaum angemessen, aber mehr bringt Monica im Moment nicht über die Lippen nach allem, was sie weiß. Sie wird Roy nicht anlügen; das wäre kein guter Anfang für ihre Beziehung.
    Roy trinkt noch einen Schluck Bier und wirkt ein wenig entspannter. »Dann ist es ja gut.«
    Monica denkt, sie sollte das Thema lieber auf sich beruhen lassen, doch das kann sie nicht.
    Â»Warum fragst du?«
    Â»Ach … Ich hab da bloß was läuten hören, was mir ein bisschen Sorgen macht.«
    Â»Was denn?«
    Ein langes Schweigen. Offenbar kämpft Roy mit seinem Gewissen. Dann sagt er: »Eigentlich sollte ich dir das wohl lieber nicht erzählen, aber in den letzten Tagen haben die Jungs von der Drogenpolizei hier herumgeschnüffelt. Drugs Enforcement Agency, du weißt schon. Die haben sich in den Kopf gesetzt, dass hier irgendwas Illegales läuft.« Er schweigt einen Moment, und sie wartet ab. »Drogenschmuggel«, sagt er dann.
    Monicas Herz scheint einen Moment lang auszusetzen,

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