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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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Augenblick aber wurde ihre Sicht von den Tannen verdeckt, die am Rande des Tobels standen, der sich neben der Grotte tief ins Gestein geschnitten hatte.
    Carsten Jakisch war beunruhigt. Der Mann, der Carina Bauer in seiner Gewalt hatte, hatte auf ihn nicht den Eindruck gemacht, dass er sich von zwei Polizeibeamten, einer davon noch dazu in Lederhose, beeindrucken lassen würde. Der nicht sonderlich große, dafür aber stämmige Mann war ganz in Schwarz gekleidet. Er machte selbst auf die Entfernung einen ungepflegten Eindruck, so als habe er mehrere Nächte in einem Auto geschlafen.
    »Warte.« Robert Mayr hielt seinen Kollegen am Fuße des Tobels zurück, der an dieser Stelle auslief und dessen Wasser unterirdisch weitergeführt wurde. »Er wird uns gleich bemerken. Steck die Waffe besser weg. Ich will nicht, dass es ein Unglück gibt.«
    Was denn jetzt? Mit oder ohne Pistole? Ohne zu fragen, steckte Jakisch seine Waffe zurück in das Holster.
    »Wir gehen zusammen hoch.« Mayr ging los.
    »Was tun Sie da?« Robert Mayr stapfte den Hang hinauf wie ein Pilger, der gleich sein Ziel erreicht hatte. Jakisch folgte ihm, hielt dabei seine Hand aber knapp über der Waffe an seiner Seite. Man konnte nie wissen.
    Carina Bauer kauerte am Boden und rührte sich nicht. Jakisch konnte nicht erkennen, ob sie schon tot oder nur ohnmächtig war. Der Mann stand über ihr und hielt einen kleinen schwarzen Kasten in der Hand, der wie eine externe Festplatte aussah.
    »Verschwinden Sie, das ist eine Privatsache«, rief der Unbekannte, als Mayr und Jakisch näher kamen.
    »Sind Sie Herr Bongarts?«
    »Was? Hauen Sie ab!«
    »Sie sind Heinz Bongarts.« Mayr nickte und blieb stehen. Auch Jakisch blieb stehen.
    »Hauen Sie ab!« Bongarts schrie jetzt. Er hatte begriffen, dass er zwei Polizeibeamten gegenüberstand.
    »Was tun Sie hier?«
    »Verschwinden Sie.« Bongarts legte vorsichtig das Kästchen ab und riss im selben Augenblick Carina Bauer hoch. Wie eine leblose Puppe hing sie an seinem Arm.
    Jakisch zog seine Waffe. Er ahnte die Gefahr.
    »Stecken Sie die Waffe weg!«
    Wie aus dem Nichts hatte Bongarts ein Messer in der Hand. Er hielt Carina Bauer mit einem Arm an sich gepresst und drückte ihr mit der anderen Hand die lange Klinge an den Hals. »Weg, habe ich gesagt. Weg!«
    Mayr schüttelte den Kopf. »Sie werden nicht weit kommen.«
    Bongarts lachte höhnisch. »Das werden wir sehen. Machen Sie Platz, oder die Frau ist tot!«
    Carsten Jakisch überlegte. Er hatte kein freies Schussfeld. Die Gefahr, Carina Bauer zu treffen, war groß. Auch weil er kein sonderlich guter Schütze war. Das SEK musste her. Aber das konnte er nun nicht einfach herbeitelefonieren.
    »Verschwindet, hab ich gesagt. Sonst –« Er packte Carina Bauer fester.
    Carsten Jakisch sah, dass sie ohnmächtig war. Sie hatte die Augen geschlossen, ihre Arme und Beine hingen schlaff herab. Das Gesicht war weiß, nur von der Stirn zog sich ein dünner roter Faden bis zu ihrem Kinn.
    »Lassen Sie die Frau los, Bongarts.« Er packte seine Waffe fester.
    Bongarts lachte nur. »Was bist du denn für ein Komiker? Und leg die Waffe weg. Geh lieber spielen, Kleiner.«
    Carsten Jakisch sagte nichts und hielt seine Waffe weiter auf Bongarts gerichtet.
    »Frau Bauer, hören Sie mich?« Robert Mayr hatte seine Hände in die Hosentaschen gesteckt, sein Zeichen dafür, dass er unbewaffnet war.
    Aber Carina Bauer reagierte nicht.
    »Weg, habe ich gesagt. Das gilt auch für dich, Seppl.« Bongarts lachte wild. »Der Kasper und sein Seppl.«
    Carsten Jakisch sah Mayr an, doch der fixierte wortlos Bongarts.
    Und jetzt? Jakisch wusste, dass sie handeln mussten. Aber wie?
    Bongarts packte Carina Bauer nun um die Hüften und machte einen Schritt auf die Polizeibeamten zu. »Ihr haltet mich sicher nicht auf, ihr Witzfiguren.«
    Mayr und Jakisch wichen einen Schritt zurück. Sie durften das Leben der Anwältin nicht gefährden.
    »Sie nicht, aber ich!«
    Im gleichen Augenblick fiel ein Schuss.
    Bongarts wirbelte herum, hielt Carina Bauer dabei aber weiter fest.
    Der Schuss war aus Richtung des Tobels gekommen.
    Jakisch erkannte den Schützen sofort: Ferdinand Leuchtenberg!
    Der Anwalt hielt die Pistole mit beiden Händen fest. »Der nächste Schuss trifft.« Er trat aus dem Schatten der Bäume und ging unbeirrt auf Bongarts zu. Sein Gesicht glänzte schweißnass. »Lass Carina los. Sofort.«
    Bongarts wusste nicht, was er tun sollte. Die überraschende Situation überforderte ihn. Sein

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