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Ein König für Deutschland

Ein König für Deutschland

Titel: Ein König für Deutschland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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im Büro gewesen wärest, und hätte die Karten wieder eingesammelt.)
    Vincent nickte unwillkürlich, als er das las. Ja, richtig: Keine der Karten hatte an einem Ort gelegen, an dem sie ihm vor Zantinis Ankunft hätte auffallen können – mitten auf dem Küchentisch zum Beispiel. Dabei wäre das, wenn man es sich genau überlegte, viel beeindruckender gewesen!
    Dann ist er wieder gegangen und hat gewartet, bis Du nach Hause kommst. Er hat geklingelt und so getan, als sei er gerade angekommen.
    Richtig. Indem er sich die Schuhe abgetreten hatte. Es hatte wirklich so ausgesehen, als sei Zantini gerade die Treppe heraufgestiegen.
    Bei sich hatte er zwei Kartenspiele: Eins, das nur aus Herzkarten bestand – aus dem hat er Dich ziehen lassen. Damit warsichergestellt, dass Du eine Herzkarte ziehen würdest. Dieses Kartenspiel hat er während des Mischens unauffällig ausgetauscht gegen das zweite Set, dessen Herzkarten schon in Deiner Wohnung versteckt lagen. Die Handbewegung mit dem Klopfen und so weiter hat vorgetäuscht, dass der Stapel zuerst normal dick sei, sodass es aussah, als sei er mit einem Schlag dünner geworden.
    Der Rest war Show – das ist die eigentliche Kunst beim Zaubern.
    Vincent las das alles noch einmal durch, verglich es mit dem, was er erlebt hatte, und musste lachen. Ja. So hatte der dürre Italiener das gemacht. So simpel. Und er war darauf hereingefallen.
    Er musste daran denken, wie Zantini über Macht und Illusion gesprochen hatte. Er hat Macht, weil alle glauben, er habe sie.
    Und war es mit der Illusion dahin, war es auch mit der Macht dahin.
    Genau.
    Vincent stöberte noch ein wenig im Internet und hatte dabei das Gefühl, unablässig zu schmunzeln. Dann fuhr er anstatt nach Hause in einen Stadtteil Orlandos, in dem er nie zuvor gewesen war, und suchte eine funktionierende Telefonzelle – im Zeitalter des Mobiltelefons der schwierigste Teil seines selbst ausgedachten Zaubertricks, mit dem er eine immer lästiger werdende Beeinträchtigung aus der Welt verschwinden zu lassen gedachte.
    Er wählte die Nummer, die er auf der Webseite des US Citizenship and Immigrations Service 22 gefunden hatte. »Heimatschutzbehörde«, meldete sich die samtene Stimme einer Frau, »Büro des Generalinspekteurs, was kann ich für Sie tun?«
    »Ich kenne jemanden«, sagte Vincent, »der sich illegal in den Vereinigten Staaten aufhält und seinen Lebensunterhalt durch Taschendiebstahl und Betrügereien bestreitet. Kann ich entsprechende Angaben anonym machen?«
    »Selbstverständlich«, sagte die samtene Stimme.
    15 »Evaluation of Edison / Mitofsky Election System 2004«, Edison Media Research and Mitofksy International for the National Election Pool (NEP), 19. Januar 2005, Seite 3
    16 U.S. Count Votes, National Election Data Archive, 23. Januar 2006; siehe http://uscountvotes.org/ucvAnalysis/OH/Ohio-Exit-Polls-2004.pdf
    17 Steve Freeman and Joel Bleifuss, »Was the 2004 Presidential Election Stolen? Exit Polls, Election Fraud, and the Official Count«, Seven Stories Press, Juli 2006, Seite 101–102
    18 Martin Plissner, »Exit Polls to Protect the Vote«, The New York Times, 17. Oktober 2004
    19 bezieht sich auf Bundestagswahlen 1994, 1998 und 2002, zitiert nach Steven F. Freeman
    20 John McCarthy, »Nearly a Month Later, Ohio Fight Goes On«, Associated Press Online, 30. November 2004
    21 http://www.freepress.org/columns.php?strFunc=display&strID=1074&strYear=2005&strAuthor=3
    22 http://www.uscis.gov

KAPITEL 8
    A m nächsten Tag hörte man Consuela schreien, Telefonhörer auf Gabeln schmettern und gegen die nicht allzu stabilen Wände zwischen den Büros treten.
    »Hill!«, hörte Vincent sie, als er an ihrem Büro vorbeikam, irgendjemanden am anderen Ende einer Telefonleitung anbrüllen. »Frank Hill! Abgeordneter für Florida im Repräsentantenhaus! Ja, natürlich will ich ihn sprechen, verdammt noch mal! Was glauben Sie, weswegen ich anrufe?«
    Vincent tat, als müsse er etwas an dem Kopierer nachsehen, der auf dem Flur stand.
    »Was heißt, nicht da? Ist das sein Job, oder ist das sein Job? Ach, er kann mich mal! Sagen Sie ihm das, jawohl!« Und rumms , knallte der Telefonhörer wieder, dass man um ihn fürchten musste. »Politiker! Pack, alle miteinander!«
    Später sah Vincent von seinem Büro aus den Wagen von Leonard Stanton, dem Anwalt, vorfahren. Eine Weile war es still, dann hörte man Consuela wieder in höchsten Tönen kreischen, von denen Vincent hätte schwören können, dass sie die

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