Ein königlicher Skandal
später lagen sie einander erschöpft und glücklich in den Armen.
Verträumt sagte Rosa: „Sobald ich mich erholt habe, werde ich dich mit einer Menge Fragen quälen. Im Moment interessiere ich mich nur für uns.“
„Mmm“, murmelte er zärtlich. „Geht mir auch so. Für uns und unsere Zukunft.“
Nach einem weiteren berauschenden Intermezzo fragte sie: „Wie hast du mich gefunden? Hat mein Großvater dir gesagt, wo ich bin?“
„Nein, das musste ich ihm sagen.“
Sie hob überrascht den Kopf. „Wie bitte?“
„Das Haus und dieses Land gehören mir“, erklärte er. „Er wollte dich schützen, indem er dich in einem abgeschirmten Hotel unterbringt und dir Leibwächter zur Seite stellt. Ich wusste, dass dir das nicht gefallen würde. Darum habe ich dich von meinen Sicherheitsleuten hierherbringen lassen. Zum Glück hat sein Sekretär dir am Telefon gesagt, die Anweisung käme vom König. Ich dachte, du könntest dich weigern, wenn du erfährst, dass ich dahinterstecke.“
Diese Informationen ließ sie sich in Ruhe durch den Kopf gehen. Dann seufzte sie. „Ich hätte es wissen müssen“, meinte sie und küsste ihn liebevoll. „Du kennst mich zu gut, und mir gefällt es hier.“ Hätte sie bloß früher gewusst, dass dieses Anwesen Max gehörte! „Was geschieht jetzt mit den Weingärten auf San Rinaldi?“
„Ich habe einen Ersatzmann für mich gefunden, Giovannis Enkel“, erwiderte er und fügte hinzu: „Meinen Cousin.“
„Kenne ich ihn?“, fragte sie interessiert.
„Wahrscheinlich nicht. Ich bin stolz auf meine neue Familie. Ich habe ihn von einer australischen Firma abgeworben, bei der er eine sehr erfolgreiche Karriere begonnen hatte. Er ist ein tüchtiger Mann und wird San Rinaldi gute Dienste erweisen.“
„Sehr schön.“ Rosa gähnte. „Das alles kommt mir wie ein Wunder vor“, murmelte sie erschöpft.
Max rollte sich auf den Rücken. „Es ist kein Wunder“, sagte er trocken. „Der König wollte mich dazu überreden, Stillschweigen zu bewahren und dich zu heiraten.“
Abrupt setzte Rosa sich kerzengerade auf und sah ihn fassungslos an. „Tatsächlich? Dann warst also du der Ehemann, den er für mich ausgesucht hat? Warum bist du nicht darauf eingegangen?“
Lässig zuckte er die Schultern. „Es wäre eine Lüge gewesen. Er wollte, dass wir schleunigst heiraten. Dann hätte er die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen stellen können.“
„Mit anderen Worten – er wollte, dass du der eigentliche Herrscher wirst und ich die Fierezza-Gene vererbe, damit die Dynastie weiterbesteht.“
„So ungefähr“, gab Max zu. „Von seinem Standpunkt aus wäre das eine sehr gute Lösung gewesen, und er hatte möglicherweise sogar recht. Unsere Heirat und du als Königin von San Rinaldi – das hätte den Skandal weitgehend unterdrückt.“
„Ich bin froh, dass du abgelehnt hast.“
Er zog sie auf sich und blickte ihr tief in die Augen. „Warum?“
„Weil ich dich geheiratet hätte. Natürlich hätte ich dich geheiratet. Aber ich wünsche mir für uns und unsere Kinder ein normales Leben, in dem sich nicht alles um Protokoll und Repräsentationspflichten dreht. Außerdem möchte ich meinen Beruf behalten, selbst wenn ich nicht mehr an vorderster Front in der Forschung mitmischen kann.“
„Mein Schatz, du musst gar nichts aufgeben.“ Sanft küsste er sie. „Wenn du willst, baue ich für dich ein Spitzenlabor auf.“
Sie sah ihm die Erleichterung an. Die Sorge, wie Rosa auf seinen Thronverzicht reagierte, musste ihn sehr belastet haben.
„Du bekommst sogar ein Labor in jedem unserer Häuser“, fuhr er lächelnd fort. „Dann kannst du überall und jederzeit arbeiten, woran du willst.“
„In erster Linie am Mehltau“, erwiderte sie lachend. „Obwohl ich fast Mitleid mit ihm habe, schließlich hat er uns zusammengeführt.“
„Nein“, widersprach er, „dazu wäre es früher oder später ohnehin gekommen. Denn wir sind füreinander bestimmt.“
„Keine Bedenken mehr wegen des Altersunterschieds?“, fragte sie herausfordernd.
„Keine. Letztlich habe ich das nur vorgeschoben, um deiner unwiderstehlichen Ausstrahlung nicht zu verfallen. Und ich bin kläglich gescheitert.“
Lachend umarmte sie ihn und wurde wieder ernst. „Glaubst du, Adam Ryder will der nächste König werden?“
„Nachdem ich die Chance ausgeschlagen habe, sprach König Giorgio mit mir nicht mehr über Staatsgeschäfte. Ich vermute aber, dass Adam schon zugesagt hat.“
„Verstehe.
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