Ein königlicher Skandal
fragte sie atemlos.
„Adam Ryder“, erwiderte er und fragte empört: „Hat dir denn niemand etwas erzählt?“
„Wer denn?“, fragte sie verwirrt.
„Diese sturen alten Männer im Palast“, stieß er fluchend hervor und beherrschte sich gleich wieder. Er musste ruhig bleiben. Rosa wirkte, als könnte sie kaum glauben, was er ihr mitteilte. Sie hatte diesen verdammten Druck zu lange aushalten müssen. „Setz dich, mein Schatz“, bat er sanft.
Sie ließ sich auf einen Sessel am Fenster sinken. „Du bist bestimmt müde, wenn du gerade in Neuseeland angekommen bist.“ Allmählich bekam sie wieder Farbe im Gesicht. „Erzähl mir, was geschehen ist“, bat Rosa und deutete auf einen anderen Sessel.
Nachdem er sich gesetzt hatte, wallte wieder die Wut in ihm auf. Verunsichert sah Rosa ihn an. Und daran war nur ihr Großvater schuld. „Was weißt du eigentlich über die Vorgänge im Palast?“, fragte Max langsam.
„Gar nichts“, erwiderte sie schlicht. „Man hat mir nur gesagt, dass ich nicht mit der Presse sprechen soll. Und später hieß es, Gerüchte wären im Umlauf, dass ich den Thron erbe. Darum hat der König mir einen Bodyguard geschickt, der mich in Sicherheit brachte.“
Max begann dermaßen zu fluchen, dass Rosa lachen musste. Doch sie verstummte sofort wieder, weil ihr vor Freude und Erleichterung Tränen in die Augen stiegen.
„Arme Rosa“, sagte er zärtlich. „Hätte ich geahnt, dass sie dich nicht informieren, hätte ich dich telefonisch auf dem Laufenden gehalten. Sag mir nur eines: Willst du doch Königin werden?“
„Nein, niemals“, wehrte sie entsetzt ab. „Max, das weißt du doch! Wieso fragst du überhaupt?“
„Weil ich grundsätzlich davon ausgegangen bin, dass du es nicht willst. Seit deiner Abreise von San Rinaldi habe ich auf dieser Basis mit dem König verhandelt. Vielleicht hätte ich mich früher vergewissern sollen.“
„Warum denn?“, fragte sie verwirrt. „Du musstest mich das nicht zweimal fragen, Max. Und wenn du mir nicht sofort erzählst, was geschehen ist, dann … dann vergesse ich mich!“
„Tut mir leid, ich hole gleich alles nach“, versprach er und lächelte flüchtig. „Also, sobald dem König klar war, dass ich keinen Tropfen Fierezza-Blut in den Adern habe, wollte er aus dir eine akzeptable Königin machen. Er war sogar schon auf der Suche nach einem guten Ehemann für dich, der dann der eigentliche Herrscher des Landes werden sollte. Darum habe ich mit aller Kraft versucht, ihn davon zu überzeugen, dass Adam Ryder die bessere Lösung ist.“
Rosa konnte nur ahnen, wie heftig die Diskussionen verlaufen waren. „Warum?“, fragte sie und bekam Herzklopfen. „Warum hast du das gemacht?“
„Weil es das Einzige war, was ich für dich tun konnte“, erwiderte er nüchtern. „Letztlich gab der König nach, als ich ihm erzählte, dass wir beide miteinander geschlafen haben. Und ich habe angedeutet, du könntest bereits von mir schwanger sein. Einen weiteren Skandal wollte er auf keinen Fall riskieren.“
„Geht es ihm gut?“ Die Sorge um ihren Großvater überwog in diesem Moment die Freude über die Vorstellung, ein Kind von Max zu bekommen.
„Es geht ihm gut. Ich habe ihn auch noch darauf hingewiesen, dass es keine Regel gibt, die besagt, dass die Thronerben eheliche Nachkommen sein müssen. Ich glaube, er war sogar erleichtert. Zum Glück haben mich alle Berater des Königs unterstützt. Sie halten Adam für die bessere Wahl, weil die Bevölkerung ihn eher akzeptiert als eine Frau.“
Rosas Begeisterung und Freude verflogen. Max hatte sich zwar für sie eingesetzt. Das bedeutete allerdings nicht, dass er sie liebte. „Das war sehr nett von dir“, sagte sie ruhig. „Aber ich erwarte kein Kind.“
„Das ist gut. Ich möchte nicht, dass du den Klatschzeitschriften mehr Zündstoff lieferst. Du hast mich übrigens schon einmal nett genannt. Wenn es um dich geht, Rosa, empfinde ich weit mehr. Ich habe den König von uns erzählt, weil es feige gewesen wäre, dich den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen und einfach wegzugehen.“
Er verstummte und musterte sie aus halb geschlossenen Augen.
„Solltest du doch gern Königin werden, ist es nicht zu spät“, fuhr er fort. „Ich bin sicher, dass dein Großvater dich Adam vorziehen würde.“
„Ich habe meine Einstellung nicht geändert“, erklärte sie entschlossen. „Ich hätte diese Aufgabe nur auf mich genommen, wenn es sonst niemand macht. Aus reinem Verantwortungsbewusstsein
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