Ein königlicher Verführer
keinen Fall vorhatte.
„Das weiß ich zu schätzen.“
„Du bist also dabei?“, fragte sie noch einmal nach, obwohl sie nicht glaubte, dass er ablehnen würde. Sie beiden wussten genau, wohin sie diese Partie führen würde.
Er nahm ihre Hand. „Zu dir oder zu mir?“
Chris trieb ein Kartenspiel auf, und sie wählten sein Zimmer für die Pokerpartie. Seine Räumlichkeiten waren, verglichen mit den Suiten im Palast vom Morgan Isle, eher klein, verfügten aber über einen großen, modernen Schlafraum und ein eigenes Badezimmer. Alles war in Blau- und Grautönen eingerichtet, die hin und wieder durch ein rotes Accessoire und das Kirschbaumholz der Einrichtung aufgelockert wurden. Der Raum wurde schwach von dem Schein einer einzigen Lampe neben seinem Bett beleuchtet, und es duftete nach Chris’ Aftershave. Sie fand, dass die Note sehr gut zum Prinzen passte.
Er schloss die Tür und verriegelte sie, was sie vor Aufregung unwillkürlich erschauern ließ. Er deutete auf das Doppelbett. „Bitte schön.“
Sie setzten sich gegenüber, sie an das Kopfende, er an den unteren Teil des Bettes. Er bewies, dass er keine Ahnung von dem Spiel hatte, indem er vor dem Hinsetzen seine Schuhe auszog. Sie behielt ihre wohlweislich an, obwohl sie nicht glaubte, dass er die geringste Chance hatte, sie zu schlagen. Kaum eine Nacht verging, an der sie nicht auf ihrem Computer pokerte, weil es ihr half, nach einem langen, stressigen Tag zu entspannen. Zur Abwechslung wäre es mal nett, gegen einen Gegner aus Fleisch und Blut zu spielen. Sie hatte schon mehrfach versucht, gegen ihre Geschwister anzutreten, aber die waren meist zu sehr mit ihrem Nachwuchs oder ihren Ehepartnern beschäftigt und hatten keine Zeit.
„Wie wär’s mit etwas Einfachem, einem Five-Card-Draw zum Beispiel? Da zieht man fünf Karten verdeckt und darf dann tauschen“, erklärte sie.
„Klingt gut, aber es wäre nett, wenn wir ein paar Runden so spielen könnten, damit ich meine Kenntnisse wieder aufpolieren kann.“
Das würde schon beinah zu leicht werden. „Klar doch“, entgegnete sie lächelnd, nahm die Karten aus der Verpackung, suchte alle Joker heraus und mischte. „Oh, eine Sache noch. Wir hören erst auf, wenn einer verloren hat.“
„Mit anderen Worten: bis einer von uns nackt ist.“
Sie nickte.
„Okay“, meinte er schulterzuckend.
Liebe Güte, es war wirklich zu leicht.
Sie spielten ein paar Übungsrunden, damit er den Dreh herausbekam, und natürlich verlor er haushoch. „Wir können noch weiterüben“, schlug sie vor, aber er schüttelte den Kopf.
„Ich habe verstanden, worum es geht“, meinte er.
Sie wollte die Sache nicht zu schnell zu Ende gehen lassen. „Also, wir spielen jeweils drei Runden in einer Partie, und sobald einer zwei gewonnen hat, muss der andere sich von einem Kleidungsstück trennen. Ist das in Ordnung?“
„Einverstanden“, erwiderte er. Offensichtlich hatte er keinen blassen Schimmer, worauf er sich da einließ. Oder es machte ihm einfach nichts aus zu verlieren. Ihre Philosophie bestand darin zu gewinnen, wenn sie spielte. Und sie würde gewinnen.
Sie teilte die Karten für die erste Runde aus, und obwohl Chris immer noch ein bisschen unsicher wegen der Regeln zu sein schien, war seine Verteidigung besser, als sie gedacht hatte. Drei Sechsen gegen ihren Straight. Zu seinem Pech verlor er auch die nächste Runde mit einem Paar Königinnen gegen ihre Asse und Zehnen.
„Also schön, ich will meinen Gewinn“, verlangte sie. „Zieh was aus.“
Seufzend trennte er sich von einer Socke. Sein unbekleideter Fuß war sehr schön geformt und ziemlich sexy.
Sie begannen mit der zweiten Runde. Sie gewann das erste Mal mit einem Flush, aber danach konterte er mit drei Königen gegen ihr mickeriges Bubenpaar. Trotz allem entschied sie dieses Match mit einem Full House für sich und deutete auf seine andere Socke. „Ausziehen.“
„Du bist gut“, meinte er und folgte ihrer Anweisung.
Klar war sie das. Nach drei weiteren Runden hatte er nur noch sein Hose, ein Shirt und Unterwäsche an, und sie konnte es kaum erwarten zu sehen, was er als Nächstes auszog.
Sie teilte die nächsten Karten aus, fest davon überzeugt, dass sie das bessere Blatt auf der Hand hatte, aber er überraschte sie mit einem Flush.
„Mein Flush schlägt deinen Straight?“, erkundigte er sich.
„Gerade so“, erwiderte sie verschnupft, bevor sie erneut mischte und ausgab. Dieses Mal gewann Chris mit drei Fünfen gegen ihr Paar
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