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Ein königlicher Verführer

Ein königlicher Verführer

Titel: Ein königlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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verheiratet?“
    „Weihnachten sind es siebenunddreißig Jahre“, erwiderte die Königin, aber ihr Lächeln wirkte traurig. Vermutlich dachte sie daran, wie wenig gemeinsame Zeit ihr und ihrem Mann noch blieb.
    Melissa wünschte, sie hätte mit ihr über die Gesundheit des Königs sprechen und ihr sagen können, wie sehr es ihr leidtat, aber sie hatte ihr Wort gegeben, nicht darüber zu reden. Sie hoffte inständig, dass die Herzpumpe erfolgreich sein würde, wenn der König sich für diese Behandlung entschloss.
    „Das Leben ist vergänglich“, sagte die Königin, „und Sie müssen jeden Augenblick voll und ganz auskosten.“
    Wie recht sie damit hatte. „Ich habe schon immer danach gelebt.“
    „Und sind Sie gut damit gefahren?“
    „Bisher ja.“
    „Oh, wenn man vom Teufel spricht.“
    Als Melissa aufsah, bemerkte sie, dass Chris auf sie zukam. Seine Mutter betrachtete ihn voller Stolz, und es war deutlich zu sehen, dass sie all ihre Kinder vergötterte.
    „Vater fragt nach dir“, teilte er seiner Mutter mit, der es nicht gelang, ihre plötzliche Sorge um ihren Mann zu verbergen.
    „Ich gehe gleich zu ihm.“ Sie nahm Melissas Hände und drückte sie sacht. „Mich hat es sehr gefreut, mit Ihnen zu plaudern. Lassen Sie uns das wiederholen.“
    Melissa nickte lächelnd. „Das wäre sehr schön.“
    „Stimmt irgendwas nicht?“, fragte sie Chris, während sie der Königin nachsah.
    „Nicht mehr als sonst auch.“ Er reichte ihr die Hand. „Darf ich Sie zurück zum Schloss begleiten, Eure Hoheit?“
    Erfreut verschränkte sie ihre Finger mit seinen und genoss die Wärme und Kraft, die von seinem Händedruck ausging.
    „Worüber habt ihr euch denn unterhalten?“, wollte Chris wissen.
    „Über eine Menge Sachen, aber hauptsächlich über dich.“
    „Ich traue mich beinah gar nicht, danach zu fragen, was sie gesagt hat.“
    „Sie hat betont, wie loyal du bist und was für einen außergewöhnlichen Herrscher, Ehemann und Vater du abgeben wirst.“
    Er zuckte zusammen. „Du meine Güte, das ist nicht gerade dezent, oder? Tut mir leid, falls sie dich in Verlegenheit gebracht haben sollte.“
    „Um ehrlich zu sein, ich habe es sehr nett gefunden.“
    „Beinah hätte ich vergessen, dir zu sagen, dass wir morgen eine Stadtführung machen.“
    „Und können wir vielleicht danach zu den Ostfeldern?“
    „Ich bezweifle, dass wir genügend Zeit dafür haben. An einem anderen Tag vielleicht.“ Er sah in den Abendhimmel. „Wir sollten besser reingehen.“
    „Wollen wir nicht noch ein bisschen spazieren gehen? Ich könnte es noch mal mit dem Irrgarten versuchen.“
    „Es ist fast dunkel.“
    „Du weißt ja, dass ich mich nicht vor der Dunkelheit fürchte.
    „Vielleicht morgen“, erwiderte er.
    Sie wunderte sich, warum er so in Eile war. Möglicherweise bildete sie es sich auch nur ein, aber ihrer Meinung nach waren an diesem Abend außergewöhnlich viele Sicherheitsleute auf dem Gelände. Sie fragte sich, ob das mit der seltsamen E-Mail zusammenhing und ob sie mehr zu bedeuten hatte, als er zugab. Sie konnten in Gefahr sein, oder es war lediglich reine Vorsichtsmaßnahme.
    Sie stellte ihm keine Fragen, während er sie zum Schloss führte. Das Gebäude war bereits ruhig und dunkel, obwohl es noch nicht mal halb zehn war.
    „Möchtest du schon schlafen gehen?“, fragte er.
    „Hast du meinen Nachmittagsschlaf vergessen? Ich bin hellwach.“
    „Was würdest du gern unternehmen?“
    „Etwas, das Spaß macht.“
    Er lächelte sie verschwörerisch an. „Woran denkst du genau?“
    „Spielst du Karten?“
    An seinem enttäuschten Gesichtsausdruck konnte sie erkennen, dass er an etwas vollkommen anderes gedacht hatte. Aber er fragte trotzdem: „Welches Spiel?“
    „Wie wäre es mit Poker? Auf dem College war ich ziemlich gut darin.“
    „Wirklich?“ Er sah sie neugierig an. „Ich kann sicher Karten und ein paar Spielchips organisieren.“
    „Toll. Aber eigentlich …“, meinte sie zögernd.
    „Was?“
    „Sollten wir statt der Chips nicht etwas … Interessanteres einsetzen?“
    Er hob eine Augenbraue. „Zum Beispiel …?“
    „Ich weiß nicht genau … wie wäre es mit unserer Kleidung?“
    Ein verschmitztes Lächeln machte sich auf seinem Gesicht breit. „Strip Poker?“
    „Hast du es schon mal gespielt?“
    „Nein, leider nicht, aber es klingt spannend.“
    „Ich muss dich warnen, ich bin ziemlich gut. Aber ich werde nachsichtig mit dir sein“, bemerkte sie, obwohl sie das auf gar

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