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Ein Königreich für die Leidenschaft

Ein Königreich für die Leidenschaft

Titel: Ein Königreich für die Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIFER LEWIS
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auch nicht länger warten lassen. Kommt, wir wollen ihnen die neue königliche Familie präsentieren.“
    Als sie auf die Terrasse traten, wäre Lani am liebsten wieder umgekehrt. Mindestens fünfzig Journalisten waren gekommen. Blitzlichter flammten auf, und Fernsehkameras waren auf sie gerichtet. Nur mit Mühe konnte sie ihr Entsetzen verbergen. Als sie mit AJ Platz nahm, wurden ihnen sofort Mikrofone entgegengestreckt.
    „AJ, wie fühlt es sich an, die Frau Ihres Bruders zu heiraten?“
    Lani wurde kreidebleich, aber AJ lehnte sich entspannt zurück. „Kann ich nicht sagen. Ich habe sie noch nicht geheiratet.“
    „In Los Angeles hinterlassen Sie eine Menge gebrochene Herzen“, warf eine kesse Blondine ein. „Haben Sie den Eindruck, dass es jetzt Zeit ist, eine Familie zu gründen?“
    „Allerdings.“
    „Kein Wunder, Ihre Verlobte ist sehr schön.“ Eine andere Reporterin hatte sich vorgedrängt und hielt jetzt Lani ihr Mikro vor die Nase. „Sie werden heiraten, obgleich Sie noch kaum Zeit hatten, Ihren verstorbenen Gatten zu betrauern. Wie fühlen Sie sich dabei?“
    Lani räusperte sich verlegen. „Die Tradition erwartet es von mir.“
    „Auch noch im einundzwanzigsten Jahrhundert? Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter.“
    Glücklicherweise griff AJ jetzt nach ihrer Hand und drückte sie fest. „Lani und ich werden nicht zu dieser Ehe gezwungen. Aber wir fühlen uns unseren Vorfahren verpflichtet und sind froh, auf diese Weise die Familie zusammenhalten zu können.“
    „Apropos Familie“, schaltete sich jetzt einer der Fernsehleute ein. „Wird man nicht erwarten, dass Sie sehr schnell einen Erben hervorbringen, da Ihr Bruder ohne Nachkommen blieb?“
    „Aber nein, warum denn? Wir sind jung und gesund und haben alle Zeit der Welt.“
    Lani konnte AJ nur bewundern. Wenn sie doch auch so schlagfertig wäre. Denn jetzt hielt die kesse Blondine ihr erneut das Mikro hin. „Ist es schwierig für Sie, mit der Tatsache umzugehen, dass Vanus Leiche nie gefunden wurde?“
    Lani straffte die Schultern. „Ich muss mich mit dem Gedanken anfreunden, dass man ihn vielleicht nie finden wird. Es ist lange und sorgfältig nach seinem Boot gesucht worden, ohne dass man auch nur eine Spur finden konnte. Aber das Meer ist tief und bewahrt seine Geheimnisse gut.“ Nie, aber auch nie durfte sie irgendjemandem offenbaren, dass sie Vanu gehasst hatte und froh über sein Verschwinden war.
    Den ganzen Tag über hielten die Reporter sich in der Nähe des Palastes auf, da sie hofften, einen guten Schnappschuss von dem jungen Paar machen zu können. Denn wegen AJs Berühmtheit war aus dem Ganzen eine Riesengeschichte geworden. Im Internet tauchten die abenteuerlichsten Spekulationen über diese vermeintlich arrangierte Ehe auf, und als die ersten Bilder von Lani ins Netz gestellt wurden, wuchs das Interesse sogar noch. Schließlich war sie nicht nur ein Mitglied der königlichen Familie, sondern auch noch bildschön.
    Vorsichtig spähte Lani durch die hölzernen Jalousien hindurch. „Meinst du, dass sie uns irgendwann in Ruhe lassen?“
    „Ja, irgendwann verlieren sie das Interesse und stürzen sich auf den nächsten Skandal oder irgendeine andere Neuigkeit.“
    „Was wird eigentlich aus dem Film, der in wenigen Wochen fertig sein muss?“ Immer wieder wurde ihr klar, dass sie noch über so vieles zu sprechen hatten. Wollte AJ wirklich weiter in Hollywood arbeiten, wenn er erst König wäre?
    „Damit kann mein Cutter schon mal anfangen. Er hat das Drehbuch und das Storyboard mit meinen Notizen. Außerdem können wir uns immer per Videokonferenz kurzschließen. Ich habe diese Aufgabe übernommen und werde sie auch zu Ende bringen. Es ist nicht mein Stil, vor Verpflichtungen davonzulaufen.“
    „Ich weiß. Deshalb bist du ja auch noch hier.“ Wusste er wirklich, was er tat? Lani sah ihn zweifelnd an. Zwar wirkte er stark und unbesiegbar und wollte ganz sicher das Richtige tun. Aber wenn er letzten Endes sein aufregendes Leben in Los Angeles doch nicht aufgeben wollte? Unwillkürlich musste sie an die vielen „gebrochenen Herzen“ denken, die er in der großen Stadt zurückließ. Schon häufiger hatte sie ihn dabei ertappt, wie er eine SMS verschickte, und sich gefragt, für wen die wohl gedacht war. Eine andere Frau? Der Gedanke versetzte ihr einen kleinen Stich, und sie stand auf und ging nervös im Raum hin und her.
    AJ blickte von seinem Blackberry hoch. „Ich bin auch irgendwie ruhelos. Komm, wir machen

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