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Ein Königreich für die Leidenschaft

Ein Königreich für die Leidenschaft

Titel: Ein Königreich für die Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIFER LEWIS
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nicht ausstehen konnten.“
    „Aber für deine Mutter ist er immer noch der große Held“, meinte Lani. „Und ich möchte nicht, dass sie die Wahrheit erfährt.“
    „Als Kind habe ich mich oft bei ihr beklagt, aber sie hat mir nie geglaubt. Sie hat ihn vergöttert, denn er wusste genau, wie er sie manipulieren konnte.“
    „Allerdings. Ich hatte immer den Eindruck, mit zwei verschiedenen Männern verheiratet zu sein. In der Öffentlichkeit war er vollkommen anders als privat.“ Erleichtert sank Lani auf die Bettkante. Nie hätte sie damit gerechnet, dass AJ ähnlich empfinden würde wie sie. „Anfangs habe ich versucht, ihn glücklich zu machen. Bis ich merkte, dass er nur glücklich sein konnte, wenn ich unglücklich war.“ Wenn sie an ihr letztes Zusammensein dachte, wurde ihr immer noch eiskalt vor Entsetzen. Sollte sie AJ erzählen, wie es zu ihrer Schwangerschaft gekommen war? Warum nicht. Schließlich sollte er nicht den Eindruck haben, dass sie sich Vanu freiwillig hingegeben hatte.
    „Ich wollte kein Kind von ihm“, begann sie zögernd. Wie würde AJ darauf reagieren? „Aber er hat mich gezwungen und gesagt, er sei mein Ehemann und habe das Recht, mit mir zu machen, was er wolle.“ Wie immer, wenn er mit ihr schlafen wollte, was glücklicherweise nicht oft vorgekommen war, war es ihm auch in dieser Nacht nicht um Lust und Freude gegangen. Vielmehr hatte er ihr nur seine Macht demonstrieren und sie erniedrigen wollen.
    „Er hat dich vergewaltigt!“, stieß AJ zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Wenn er noch leben würde, würde ich ihn umbringen. Er war nicht ganz normal und hasste und verachtete die Menschen. Das ist mir erst sehr viel später aufgefallen, als ich schon längst nicht mehr zu Hause gelebt habe.“ Er lachte leise auf. „Mein Bruder hat mir als Vorbild für eine Reihe von Schurken gedient, die ich in meinen Filmen porträtiert habe. Ich war nur immer froh, dass er nicht daran interessiert war, das Land zu regieren. Er hätte das Zeug zum Diktator gehabt.“
    „Dafür war er viel zu faul. Ich glaube, er musste seine ganze Kraft dafür aufwenden, normal zu erscheinen. Ach AJ, du kannst dir nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass das endlich zur Sprache kommt.“
    „Aber eins muss ich dich noch fragen. Warum hast du geweint, als man jetzt seinen Leichnam gefunden hat?“
    „Aus reiner Erleichterung. Ich war in Panik, als es hieß, dass er möglicherweise gar nicht tot ist. Ich hatte Angst, dass mein elendes Leben von Neuem beginnen würde.“
    „Dennoch kann ich nicht verstehen, warum du nie jemandem erzählt hast, was für ein sadistisches Schwein Vanu war. Hattest du denn wirklich vor, bis an dein oder sein Lebensende mit ihm verheiratet zu bleiben?“
    Sie seufzte leise. „Ich dachte, das sei meine Pflicht als Mitglied der königlichen Familie. Vor allem wollte ich deiner Mutter keinen Kummer machen, indem ich einen Skandal hervorrief. Und meine Mutter hatte mir immer wieder eingebläut, dass man seine schmutzige Wäsche nie in der Öffentlichkeit waschen sollte. Sie selbst hat nie über ihre Ehe oder ihre Scheidung gesprochen. Als ich den König heiratete, war mir klar, dass ich eine große Verantwortung übernahm. Und später habe ich mir wohl gesagt, dass es nun zu spät sei und ich mit meiner falschen Entscheidung leben müsse.“
    Einen Moment lang schwieg AJ, dann erwiderte er: „So wie du auch die einmal getroffene Entscheidung, mich zu heiraten, durchgezogen hättest. Wenn ich geblieben wäre.“
    Lani wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Er hatte recht. Mit dem einen Unterschied, dass sie voll zu dieser Entscheidung gestanden hätte und die Pflicht diesmal das reinste Vergnügen gewesen wäre. Aber sie traute sich nicht, das zuzugeben, aus Angst, er würde sich zu etwas gezwungen fühlen, das er eigentlich nicht wollte.
    „Warum hast du mich gerade jetzt angerufen, um mir das mit Vanu zu erzählen?“, fing AJ wieder an.
    „Das weiß ich eigentlich auch nicht. Ich hatte nur plötzlich das Bedürfnis, dir die Wahrheit zu sagen.“
    „Die Wahrheit … das ist ein bisschen wenig. Aber gut. Bleib, wo du bist.“
    „Wie meinst du das?“
    „Bleib im Palast.“ Das klang beinahe wie ein Befehl.
    „Warum?“ Das hatte sie sowieso vor, denn sie traute sich nicht, vor die Tür zu treten. Überall lauerten Reporter und Fotografen, die sofort die Kamera auf sie richteten, wenn sie nur aus dem Fenster sah.
    „Damit ich weiß, wo ich dich finden

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