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Ein Komet fält vom Himmel

Ein Komet fält vom Himmel

Titel: Ein Komet fält vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Glasdach, durchbrach es, stürzte ziemlich weich auf einen Rollkarren mit Papierabfällen, rappelte sich hoch und jagte, ehe man begriff, was geschehen war, über den Hof und ins Freie.
    Der Hausalarm kam genau zwölf Sekunden zu spät.
    Herp Masters lief nur ein paar Straßen weit, verschwand dann in einem riesigen Supermarkt und schlenderte, die Hände in den Hosentaschen, wie ein gelangweilter Käufer durch die Gänge, setzte sich auf der zweiten Etage in das Restaurant und bestellte ein Bier, ein paar Hamburger und einen Topf mit Senf. Da in diesem Supermarkt viele Deutsche kauften, war das die beste Tarnung. Er blieb zwei Stunden sitzen, rauchte, trank noch einen Fruchtcocktail und überlegte, wie die Sache nun weitergehen sollte.
    In seine Wohnung konnte er nicht mehr zurück, da warteten schon die Leute vom FBI, obwohl sie ahnen konnten, daß er dort nicht aufkreuzen würde. Für vollkommen blöd sollte man ihn nicht halten. Ferner rechnete er sich aus, was weiter geschehen würde: Sperrung seines Bankkontos, Überwachung aller Flugplätze und Bahnstationen, Häfen und sonstiger Verkehrsmittel, alles natürlich sehr diskret, denn es lag ja allen daran, aus dem Fall Herp Masters nicht die große Weltnummer zu machen. Es war auch sicher, daß jetzt alle Redaktionen vor ihm gewarnt wurden und sämtliche FBI-Stellen in ganz USA einen Sonderalarm erhalten hatten. Auf der Liste der gefährlichsten und meistgesuchten Personen Amerikas war Herp Masters jetzt die Nr. 1. Nicht mehr ein Gangsterboß oder Atomspion, sondern er, der Mann, der sagen konnte, wann diese Welt zusammenbrach. Das war ein verdammt kitzliges Gefühl. Masters empfand es deutlich. Es kroch in seinem Nacken hoch und breitete sich unter seinen Kopfhaaren wie eine Gänsehaut aus.
    Die ganze Welt jagt einen einzigen Mann … und das in aller Stille.
    Denn daß in diesen Augenblicken vom FBI aus seine Personenbeschreibung und seine Gefährlichkeit an alle Polizeipräsidenten aller Länder gefunkt wurde, war Herp Masters klar. Wo immer er auftauchen würde, um seine Story zu verkaufen, wußte man Bescheid und ließ ihn festnehmen. Ob in Japan oder Obervolta, in Grönland oder Feuerland … dieses eine Mal war sich die ganze Welt einig: Jagt diesen Herp Masters! Er hat es in der Hand, die Erde in eine Hölle zu verwandeln!
    Bis zur Dunkelheit blieb Masters in dem sicheren Supermarkt. Nirgendwo ist man unerkannter als unter einer Masse Menschen. Hier ist jeder anonym und nur mit sich selbst beschäftigt. Herp besuchte die vier Restaurants des Supermarktes, damit es nicht auffiel, daß ein Mann sich so lange an einem Tisch aufhält, wo ein Supermarkt doch dazu da ist, Zeit zu sparen und schnell einzukaufen. Aber vier Restaurants mal zwei Stunden, das sind acht Stunden Zeit, die Masters gewonnen hatte, ein Vorsprung vor dem FBI, den dieses nie aufholen konnte.
    Als der Supermarkt schloß, bummelte Masters zur nächsten Post, meldete ein Gespräch nach München an und störte Lil Abbot gerade beim Mittagessen in der Kantine. Bevor sie ihn wegen des letzten Anrufes beschimpfen konnte, sagte er schnell: »Lil, komm nicht! Warum, das erkläre ich dir später! Bleib in München. In drei Tagen rufe ich wieder an. Dann sieht alles anders aus. Man will mich hier fertigmachen, aber sie schaffen es nicht! Lil, wenn ich sage: Komm jetzt rüber … dann komm sofort! Uns bleiben nur noch ein paar Tage …«
    Er hatte sehr schnell gesprochen, die Worte jagten aus ihm heraus wie aus einem Maschinengewehr … dann legte er sofort auf, bezahlte die Gebühr und tauchte in der Masse der Menschen auf der Straße unter.
    Das war zwanzig Minuten, bevor das FBI bei der Durchleuchtung von Masters' Leben auf den Namen Lil Abbot stieß. Man hatte endlich seine Wohnung aufgebrochen und durchsucht und war auf Lils Briefe aufmerksam geworden. Nach einem Blitzgespräch mit München wurde Lil Abbot aus dem Büro geholt und im Münchner Hauptquartier des CIA verhört.
    »Ich habe von Herp nichts mehr gehört«, sagte sie geistesgegenwärtig. »Ich habe immer geschrieben, aber der Kerl antwortet nicht. Die ist gut in Old Germany, denkt er sicherlich, weit genug weg, um nichts zu sehen. Kennen Sie Herp? Nein?! Ihr Fehler … sonst hätten Sie mich nicht nach ihm gefragt. Ein Windhund ist eine Schnecke gegen ihn …«
    Der CIA stellte ihr noch mehrere Fangfragen, aber so dumm war Lil nicht, auch wenn sie wie ein Püppchen aussah. Sie überstand die Prüfung glänzend und wurde entlassen.
    Was

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