Ein Konkurrent zum Kuessen
Zweckehe sein, die uns beiden geschäftliche Vorteile bringt, mehr nicht.“
Aus irgendeinem Grund ging es Jax gegen den Strich, dass sie es für ausgeschlossen hielt, sich in ihn zu verlieben. Natürlich wollte er gar nicht, dass sie sich in ihn verliebte. Aber hatte Ruby Seaborn vielleicht dieselben Vorurteile gegen ihn, wie der Rest ihrer Gesellschaftsschicht – ein Maroney war wie der andere?
„Also?“ Ruby trommelte ungeduldig mit den Fingern auf ihre Hüften.
„Sie meinen das also wirklich ernst?“
„Würde ich mich sonst selbst so demütigen?“
„Stimmt, wahrscheinlich nicht.“ Noch immer spielte Jax mit dem Gedanken, ihren bizarren Vorschlag abzulehnen. Die Aussicht auf Sex mit diesem Hitzkopf gefiel ihm zwar sehr, aber den könnte er sicher auch auf andere Art und Weise bekommen.
Und was den Respekt in dieser Stadt betraf … Er blickte auf und sah den Geschäftsführer eines internationalen Bergbaukonzerns im angeregten Gespräch mit einem Konkurrenten.
Angespannt schob Jax die Hände in die Hosentaschen. Solange er ein Geächteter war, würde er keinen Zugang zur hiesigen Geschäftswelt finden. Und den brauchte er unbedingt. Auch er würde alles tun, um seine Pläne zu verwirklichen.
„Wäre diese Vereinbarung zeitlich begrenzt?“, fragte er.
„Wie lang werden Sie denn in der Stadt sein?“, gab Ruby zurück.
„Ursprünglich hatte ich drei bis sechs Monate geplant.“
Darüber schien sie sehr erleichtert zu sein, was ihm gar nicht gefiel.
„Das ist mehr als genug Zeit, um unsere Ziele zu erreichen. Danach können Sie wieder zurück zu Ihrer tollen Mine, und wir tun einfach so, als würden wir eine Fernbeziehung führen.“
„Ich sagte ursprünglich . Meine Pläne haben sich geändert, ich werde nun länger bleiben.“
Sprachlos sah Ruby ihn an. Jax lachte leise, legte ihr einen Finger unters Kinn und schloss ihren Mund.
„Ich werde doch nicht all diese Mühen auf mich nehmen, um mich in wohlhabende Kreise einzuschleichen, und dann nach ein paar Monaten wieder verschwinden? Ganz sicher nicht.“ Er schüttelte den Kopf.
Als Ruby ihn weiter entgeistert ansah, flüsterte er ihr ins Ohr: „Wollen Sie noch immer meine Frau werden? Auf unbestimmte Zeit?“
Er rechnete fest damit, dass sie zurückweichen würde oder wütend wurde. Stattdessen stellte Ruby sich auf die Zehenspitzen, legte ihm eine Hand in den Nacken und sagte, den Mund ganz nah an seinem: „Ja, ich will.“ Dann küsste sie ihn.
3. KAPITEL
„Wer war denn die Blondine, mit der du geknutscht hast?“, fragte Murray, Jax’ Manager in Melbourne.
Er war herumgeschlendert und hatte Hände geschüttelt, bis er sich schließlich zu seinem Chef gesellt hatte.
Würde Jax Murrays Expertenwissen nicht schätzen, hätte er den Schmeichler schon längst entlassen. Er folgte Murrays Blick und entdeckte Ruby inmitten einer Gruppe herausgeputzter Frauen, die ihren Diamantschmuck bewunderten. Sie lächelte, plauderte unbefangen und schien sich absolut wohlzufühlen. Jax konnte noch immer nicht ganz fassen, worauf sie sich eingelassen hatten.
„Das ist … meine Verlobte.“
„Wie bitte?“ Murray pfiff leise. „Wow! Die ist ja wirklich …“
Jax’ vernichtender Blick brachte ihn zum Schweigen. „Erzähl mir lieber, was ich heute Vormittag im Büro verpasst habe.“
Sein Manager murmelte noch etwas, dann rief er auf seinem Smartphone E-Mails ab. Mit Geschäftlichem kam Jax immer zurecht – viel besser als mit diesem beunruhigenden Gefühl, als hätte er sich ohne Rettungsring ins tiefe Wasser gestürzt.
„Nichts, was nicht bis heute Nachmittag warten könnte.“ Murray scrollte durch seine Mails, markierte eine und hielt Jax sein Telefon hin. „Die Medienanfragen hast du bekommen, oder?“
„Ja.“
Da er schon einmal den Fehler begangen hatte, Jax’ Vater zu erwähnen, und damit die Wut seines Chefs auf sich gezogen hatte, zögerte Murray.
Doch Jax wollte seinen Ärger nicht noch einmal am Falschen auslassen. „Dem Unternehmen zuliebe habe ich mich diesen Bluthunden gegenüber bisher äußerst zivilisiert verhalten. Wenn sie mich weiter belästigen, bleib einfach bei ‚Kein Kommentar‘.“
„Alles klar.“
Es ärgerte Jax, dass allein der Gedanke an das anstehende Berufungsverfahren seines Vaters ihm die Laune verdarb. Er wies mit dem Kinn auf den Mann, dem Murray eben auf den Rücken geklopft hatte. „Wer ist das?“
Murray hob unwissend die Schultern. „Er ist neu in der Stadt. Und nett sein
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