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Ein Konkurrent zum Kuessen

Ein Konkurrent zum Kuessen

Titel: Ein Konkurrent zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh
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nötig sein. Ich habe mir drei feste Entspannungstermine vorgenommen: Yoga, Pilates und Tai Chi.“
    Ruby schüttelte sie sanft. „Wer sind Sie, und was haben Sie mit meiner Schwester gemacht?“
    „Das ist mein neues Ich“, antwortete Sapphie strahlend. „Wie findest du es?“
    „Super.“ Liebevoll zupfte Ruby ihre Schwester am Pferdeschwanz. „Ich will dich nie, nie wieder so erschöpft und ausgebrannt sehen, verstanden?“
    „Verstanden.“ Sapphie reckte ihr Gesicht der Sonne entgegen. „Ich hatte gar nicht mit deinem Besuch gerechnet.“ Sie sah Ruby durchdringend an. „Heraus mit der Sprache. Was hat dieser Tunichtgut Jax Maroney angestellt?“
    „Nichts.“
    „Du warst doch nicht etwa so unklug, seinem Charme zu verfallen?“
    Ruby biss sich auf die Lippe.
    „Ich wusste es! Du hast dich in diesen Mistkerl verliebt!“
    „Er ist kein Mistkerl!“, protestierte Ruby.
    „Vor ein paar Monaten hättest du ihn noch nicht in Schutz genommen.“
    „Da kannte ich ihn auch noch nicht!“
    Sapphie schnaubte. „Er hat versucht, Seaborn’s in den Ruin zu treiben!“
    „Saph, ich habe das mit der Ehe vorgeschlagen. Jax hat sich darauf eingelassen und dazu beigetragen, dass Seaborn’s wieder schwarze Zahlen schreibt“, sagte Ruby.
    Ihre Schwester sah sie liebevoll und mitleidig an. „Es hat dich erwischt, stimmt’s?“
    Ruby hatte keine Kraft mehr, um ihrer Schwester und sich selbst etwas vorzumachen. Sie biss sich auf die zitternde Unterlippe und nickte. „Ganz schön dumm, oder?“
    Sapphie nahm ihre Hand. „Mach dir keine Vorwürfe, Rube. Ich nehme an, ihr schlaft miteinander. Da ist es doch kein Wunder, dass du ein bisschen für ihn schwärmst.“
    Als Ruby nichts erwiderte, fragte Sapphie beunruhigt: „Mehr als eine Schwärmerei ist es doch nicht? Erzähl mir bitte nicht, dass …“
    Ruby sah ihrer Schwester nur wortlos in die Augen. Diese ließ ihre Hand los, sprang auf und begann, aufgeregt hin und her zu laufen. „Das kann doch nicht wahr sein! Wie furchtbar!“
    „So schlimm ist es nun auch wieder nicht.“
    Abrupt blieb Sapphie stehen und ging vor ihrer Schwester in die Knie. „Ach nein? Und was machst du, wenn er zurück nach Western Australia geht? Denn das wird er mit Sicherheit. Und es wird dir das Herz brechen!“
    Tränen traten Ruby in die Augen. „Ich habe mich doch nicht absichtlich in ihn verliebt!“
    „Du liebst ihn?“ Sapphie ließ sich nach hinten kippen.
    Liebe ich ihn? fragte Ruby sich erschrocken. Waren es nicht eher Sympathie und heiße Leidenschaft?
    Als genau in diesem Moment ihr Handy piepste, nahm sie es ungeduldig aus der Tasche. Vielsagend zog Sapphie eine Augenbraue hoch.
    „Bis bald“, hatte Jax nur geschrieben. Kurz, liebevoll und mysteriös.
    „Ich kann es nicht fassen, dass du dich in ihn verliebt hast.“ Sapphie klang, als hätte Ruby eine tödliche Krankheit. „Gefühle waren doch eigentlich nicht vorgesehen, oder?“
    Das rationale Analysieren und das Mitleid ihrer Schwester ärgerten Ruby. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und erwiderte: „Nein. Ich bin eben ziemlich dumm.“
    „Falsch: Du hast ein weiches Herz und siehst immer das Beste in allen Menschen.“ Ihre Schwester setzte sich neben Ruby und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Aber hat Jax Maroney deine Liebe denn verdient?“
    Ruby dachte an all die Dinge, die Jax für sie getan hatte: Er hatte dafür gesorgt, dass es in der Werkstatt warm war, ihr bis in die frühen Morgenstunden beim Arbeiten Gesellschaft geleistet, ihr morgens Kaffee gebracht und ihr durch seine finanzielle Absicherung den Rücken freigehalten, sodass sie arbeiten konnte. Lauter kleine, einfühlsame Gesten, die seine weiche Seite hinter der Fassade des harten Geschäftsmannes zeigten.
    „Ja. Hinter der finsteren kühlen Miene verbirgt sich nämlich ein guter Mensch.“
    „War ja klar, dass sich meine kluge, wunderschöne Schwester nicht einfach in einen netten, normalen Kerl verlieben kann.“ Sapphie seufzte. „Hast du vor, es ihm zu sagen?“
    „Nein, natürlich nicht!“, antwortete Ruby entgeistert.
    Liebevoll drückte Sapphie ihre Schultern. „Aus Erfahrung kann ich dir sagen: So etwas darfst du nicht für dich behalten. Sonst landest du irgendwann hier, malst Eukalyptusbäume und trinkst Weizengrassaft.“
    „Und das von meiner Schwester, die früher eine ausgeprägte Schwäche für Martinis hatte!“
    „Ich bin eben ein anderer Mensch geworden.“
    Bisher hatte Ruby ihre Schwester immer

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