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Ein Konkurrent zum Kuessen

Ein Konkurrent zum Kuessen

Titel: Ein Konkurrent zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marsh
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schüttelte Meyer sie, ohne zu zögern.
    Nachdem er gegangen war, blickte Jax starr die Visitenkarte an. Er hatte es geschafft. Allein deshalb hatte er Ruby Seaborn geheiratet: um sich mithilfe ihres angesehenen Namens Zugang zu den entscheidenden Kreisen zu verschaffen.
    Aber dass er ihr geholfen hatte, die Auktion auf die Beine zu stellen, hatte rein gar nichts mit geschäftlichen Motiven zu tun. Jax hatte es getan, weil sie ihm etwas bedeutete und ihre Selbstzweifel ihn schmerzten. Es beeindruckte ihn zutiefst, wie sie mit schwierigen Situationen umging. Und er wusste nur zu gut, wie es war, wenn das gesamte Umfeld an einem zweifelte.
    Nun hatte sie endlich die verdiente Anerkennung für ihre Fähigkeiten bekommen – die über ihr Talent als Schmuckdesignerin weit hinausgingen. Jax war froh, daran einen Anteil gehabt zu haben. Dass er zudem Zugang zu Meyers exklusivem Kreis erhielt, schien da fast nebensächlich.
    Als er sich die Visitenkarte in die Tasche schob, sah er Ruby auf sich zukommen und spürte, wie sich in seiner Brust etwas zusammenzog. Inzwischen empfand er weit mehr für sie als reine Fürsorge. Er lief ihr entgegen und wirbelte sie herum, als sie sich ihm in die Arme warf. Alle Anwesenden applaudierten begeistert.
    „Na los, ihr zwei, geht schon“, sagte Otto. „Ich kümmere mich um die Meute hier.“
    Ruby lächelte ihm dankbar zu, winkte den Gästen zu und schob dann ihre kleine Hand in Jax’ große. Kaum waren sie aus der Tür hinaus, da küsste Jax sie und versuchte, ihr zumindest einen Bruchteil dessen zu vermitteln, was er für sie empfand.
    Erst nach einer langen Weile lösten sie sich voneinander.
    „Das haben wir gut gemacht“, sagte Ruby lächelnd, den Mund ganz nah an seinem.
    „ Du bist die geniale Schmuckdesignerin, deren Stücke sie ergattern wollten.“
    „Und du hast das alles ermöglicht.“ Sie strahlte so sehr, dass er sie am liebsten sofort wieder geküsst hätte.
    „Wir sind ein gutes Team.“ Sofort fragte Jax sich, ob sie mehr aus diesen Worten heraushören würde – und wie er das fände. Er wollte keine voreiligen Versprechungen machen. Schon gar nicht solche, die er nicht halten könnte. Zuerst musste er sein Gefühlschaos ein wenig ordnen und sich darüber klar werden, was er wirklich für Ruby empfand.
    „Absolut.“ Als sie seine Wange berührte und ihn zärtlich ansah, wusste Jax, dass ihre Beziehung mittlerweile weit mehr als eine Vernunftehe zum gegenseitigen geschäftlichen Vorteil war.
    „Harrod Meyer will für Montag einen Termin mit mir vereinbaren“, berichtete er, um das Thema zu wechseln, bevor er noch mit allem herausplatzte, was ihm durch den Kopf ging.
    Ruby ließ die Hand sinken. „Toll, herzlichen Glückwunsch! Dann waren wir heute beide richtig erfolgreich!“ Sie vollführte einen übermütigen Freudentanz und wirkte doch gar nicht glücklich. „Du gehörst jetzt also zum Altherrenclub. Nicht schlecht! So leicht lassen die nämlich niemand rein.“
    „Und schon gar nicht Denver Maroneys Sohn.“
    „Ach, die Geschäftsleute in diesen Kreisen wissen eigentlich, dass du ganz anders bist als dein Vater. Sie sind einfach misstrauisch und prüfen jeden auf Herz und Nieren, bevor sie ihn in ihren Reihen aufnehmen – auch Kandidaten mit angesehener Familie. Glaub mir, ich bin in dieser Welt aufgewachsen und weiß, wovon ich rede.“
    Nachdenklich fragte Jax sich, ob es nicht auch seine Vorurteile gegen die Melbourner Geschäftswelt gewesen waren, die ihm im Weg gestanden hatten.
    „Wie dem auch sei, jetzt hast du es geschafft!“ Ruby stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen unschuldigen Kuss auf die Wange.
    „Und das habe ich dir zu verdanken.“ Jax wollte sie gerade auf den Mund küssen, als Otto auftauchte.
    „Entschuldigt die Störung, aber die Eingeborenen würden gern mit Ruby sprechen.“
    Ruby zögerte einen Moment. Ihre verschlossene Miene beunruhigte Jax, doch er sagte: „Geh ruhig. Wir können später noch miteinander reden.“
    Viel später – sobald er sich mit dem Gedanken angefreundet hatte, dass er dabei war, sich in seine Frau zu verlieben.

10. KAPITEL
    Eine Woche später war Jax noch immer verwirrt, was seine Gefühle für Ruby betraf.
    Außerdem war er sehr beschäftigt gewesen und hatte in der vergangenen Woche unglaublich viel erreicht. Er war offiziell in die Mining Corporation aufgenommen worden, hatte erste Schritte unternommen, um mit Maroney Mine international zu expandieren, und mehr

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