Ein Kurs in Wundern
Körper straft, ist wahnsinnig. Denn hier wird der kleine Graben gesehen, und doch ist er nicht hier.
Er hat sich selber nicht beurteilt, noch etwas aus sich gemacht, das er nicht ist. Er sucht nicht, aus Schmerz eine
Freude zu machen und im Staub nach dauerhafter Lust zu suchen. Er sagt dir nicht, welches sein Zweck ist, und
kann nicht verstehen, wozu er da ist. Er macht nicht zum Opfer, w eil er keinen Willen, keine Vorlieben und keine
Zweifel hat. Er fragt sich nicht, was er ist. Und deshalb braucht er sich mit anderen nicht zu messen. Er kann zum
Opfer gemacht werden, aber sich sel ber nicht als Opfer fühlen. Er akzeptiert keine Rolle, sondern tut, was man
ihm sagt, ohne Angriff.
2.
So ist es in der Tat ein Standpunkt ohne Sinn, ein Ding, das nicht sehen kann, für die Sicht verantwortlich zu
machen und ihm die Schuld für die Geräusche zuzuweisen, die du nicht magst, obwohl es gar nicht hören kann. Es
leidet nicht unter der Strafe, die du erteilst, weil es gefühllos ist. Es verhält sich so, wie du es wünscht, trifft jedoch
nie die Wahl. Es wird sowenig geboren, wie es stirbt. Es kann nur ziellos dem Weg folgen, auf den man es gesetzt
hat. Wird dieser Weg geändert, so wandelt es genauso leicht auf einem andern Weg. Es ergreift nicht Partei und
urteilt nicht über die Straße, auf der es reist. Es nimmt keinen Graben wahr, weil es nicht hasst. Es kann für Hass
verwen det werden, ohne dadurch sel ber hassenswert zu werden.
3.
Das Ding, das du da hasst und fürchtest, verabscheust und dir wünschst, das kennt der Körper nicht. Du
schickst ihn aus, um nach Trennung zu suchen und getrennt zu sein. Und dann hasst du ihn, nicht für das, was er
ist, sondern um des Gebrauches willen, den du von ihm gemacht hast. Du schreckst zurück vor dem, was er sieht
und hört, und hasst seine Gebrechlichkeit und Kleinheit. Und du verachtest seine Taten, doch deine eigenen nicht.
Er sieht und handelt für dich . Er hört dei ne Stimme. Und er ist gebrechlich und klein auf deinen Wunsch hin. Er
scheint dich zu bestrafen und somit deinen Hass aufgrund der Grenzen, die er dir bringt, zu verdienen. Du aber
hast aus ihm ein Symbol für die Begrenzungen gemacht, von denen du möchtest, dass dein Geist sie haben, sehen
und behalten solle.
4.
Der Körper stellt den Graben zwischen dem kleinen bisschen Geist, den du dein eigen nennst, und all dem
übrigen dar, was wirklich dein ist. Du hasst ihn, doch du denkst, dass er dein Selbst sei und ohne ihn dein Selbst
verloren wäre. Das ist das geheime Gelübde, das du mit jedem Bruder abgelegt hast, der für sich wandeln möchte.
Das ist der geheime Schwur, den du jedes Mal aufs neue ablegst, wenn du dich als angegriffen wahrnimmst.
Niemand kann leiden, wenn er sich nicht als angegriffen sieht und als Verlierer durch den Angriff. Jedes Gelöbnis
der Krankheit gegenüber ist im Bewusstsein ungenannt und ungehört. Doch ist es ein Versprechen einem anderen
gegenüber, von ihm verletzt zu werden und ihn wied erum anzugreifen.
5.
Krankheit ist Ärger, der am Körper ausgelassen wird, damit er Schmerz erleide. Sie ist die offensichtliche
Wirkung dessen, was im geheimen gemacht wurde, in Übereinkunft mit dem geheimen Wunsch eines anderen, von
dir getrennt zu sein, wie du von ihm getrennt sein willst. Wenn ihr nicht beide übereinkommt, dass es euer
Wunsch ist, kann er keine Wirkungen haben. Wer sagt: »Da ist kein Graben zwischen meinem Geist und deinem«,
hat das Versprechen GOTTES eingehalten und nicht seinen winzig kleinen Eid, dem Tod für immer treu zu sein.
Und durch seine Heilung wird sein Bruder geheilt.
6.
Lass dies deine Übereinkunft sein mit einem jeden: dass du eins mit ihm bist und nicht getrennt. Und er wird
das Versprechen halten, das du zusammen mit ihm gibst, weil es das ist, das er GOTT gegeben hat, wie GOTT es
ihm gab. GOTT hält SEINE Versprechen, SEIN SOHN die seinen. Bei seiner Erschaffung sprach sein VATER.
»Du bist ewig geliebt von MIR und ICH von dir. Sei so vollkommen wie ICH SELBST, denn du kannst nie von
MIR getrennt sein«. SEIN SOHN erinnert sich nicht daran, dass er zur Antwort gab: »Das will ich«, obgleich er in
diesem Versprechen geboren wurde. Doch GOTT erinnert ihn ein jedes Mal daran, wenn er ein Versprechen,
krank zu sein, nicht teilt, sondern seinen Geist geheilt und geeint werden lässt. Seine heimlichen Gelübde sind
machtlos vor dem WILLEN GOTTES, DESSEN Versprechen er teilt. Und das, womit er es
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