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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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zurückfallen. Natürlich hatte er sich kein neues Handy gekauft. Es
war ja schon ein Wunder, dass er fünfundvierzig Cent oder was für eine Mango
ausgegeben hatte, obwohl seine Familie Millionen von Dollar hatte.
    »Raniero,
es ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal, wem du dein Obst schenkst. Ich hatte
einen echt harten Tag. Warum sagst du nicht einfach, was du willst?«
    »Ich will gar nichts.« Er verbrauchte
noch ein paar Minuten auf Rechnung irgendeiner wildfremden Person, indem er
so weiterphilosophierte. Ich konnte ihn praktisch vor mir sehen, wie er gerade
mit seinen muskulösen nackten Schultern zuckte. »Ich denke nur an dich und ich
rufe an.« Jetzt stellte ich mir vor, wie seine graugrünen Augen ganz traurig
vor Mitleid wurden: »Es tut mir leid, dass es dir nicht gut geht. Kann ich dir
irgendwie helfen, nein?«
    »Nein!« Ich
setzte mich wieder auf und schlug die Beine über. »Es sei denn, du kannst mein
Gehirn reparieren, bevor ich in zwei Tagen vom College fliege.«
    Er wurde
ganz still. Ich konnte nur noch den Wind hören. Dann sagte er: »Dein Gehirn
ist perfetto, Mindy Sue. Vollkommen einwandfrei. Und ich glaube, du
wirst froh sein, nicht mehr aufs College zu gehen, denn ich glaube nicht, dass
es jemals dein Traum war, es zu besuchen.«
    »Du weißt
doch gar nicht, wovon ich träume«, schnaubte ich und wurde langsam sauer.
Vielleicht träumte ich ja davon, einen Freund zu haben, der wenigstens einen
Job hatte, wenn er schon nicht an seine Geldanlagen ging. Einen, der für mich
einstand, wenn ich ihn brauchte. Und der mir wenigstens anbot, mich zu
beißen, auch wenn ich das gar nicht wirklich wollte, weil ich mich dann für
ewig binden müsste, und zwar an einen Blutsauger. »Du hast überhaupt keine
Ahnung von meinen Träumen!«
    »Vielleicht
nicht.« Wieder sah ich ihn vor meinem inneren Auge mit den Schultern zucken.
Er zuckte ständig mit diesen heißen, durchtrainierten Schultern. »Aber ich denke,
du möchtest eine Haarstylistin sein.«
    »Ja, aber
nur für die Stars«, erklärte ich ihm zum tausendsten Mal.
»Aber das ist auch nur eine bescheuerte Wunschvorstellung, die leider nie in
Erfüllung gehen wird. Wenn ich hier zu so einer miesen Kosmetikschule gehe,
ende ich nachher beim Billigfrisör im Einkaufszentrum und schneide plärrenden
Kleinkindern die Haare und dann lerne ich niemals einen vernünftigen Typen mit
Zukunft kennen, wie ich ihn vielleicht auf dem College treffen würde!«
    Oh, Mist!
So wollte ich das doch gar nicht sagen. Ich wollte ihn doch nicht verletzen,
weil, er war ja durchaus ein anständiger Kerl. Und er war süß. Zu süß ...
    Aber wie
immer machte es Ronnie überhaupt nichts aus, dass ich ihn schlechtmachte und
von anderen Typen redete. »Möchtest du hierherkommen?« Ich hörte ihn wieder lächeln.
»Hier scheint die Sonne und es gibt genug Platz für dich – vielleicht nur nicht
für deine ganzen Schuhe! Und du kannst hier bestimmt eine Kosmetikschule
finden, ganz nah bei den Stars, die du treffen möchtest.«
    Was sollte
ich dazu sagen?
    Natürlich
würde ich gerne auf die weltberühmte Ashton Academy of Aesthetics in Hollywood
gehen, wo so ziemlich jede Stylistin, die jemals in Celebrity Hairstyle vorgestellt
wurde, zur Schule gegangen ist, aber ich hatte nun mal kein Geld, um nach
Kalifornien zu gehen, ganz zu schweigen von den Schulgebühren, wenn ich denn
angenommen werden sollte. Ich könnte mir noch nicht mal eine Mango zum
Mittagessen kaufen. Und sobald ich da wäre, würde er wahrscheinlich nach Tahiti
gehen, wovon er ja ständig redete.
    Nein, wenn
ich irgendwohin reisen würde, dann würde ich Jess besuchen, weil sie, dank
ihrem reichen Ehemann, zahlen konnte.
    »Melinda,
bist du noch da?«, fragte Ronnie. »Du denkst über mein Angebot nach, ja?«
    Ich gab
keine Antwort, weil, auf einmal dachte ich tatsächlich über Rumänien nach,
denn ich wusste, Raniero würde nicht dorthin gehen, weil er das Land aus
irgendeinem Grund absolut nicht ausstehen konnte. »Es ist dort zu kalt für
mich«, hatte er gesagt. »Viel zu eisig und heimtückisch.«
    Ich war
zwar in Englisch auch fast durchgefallen und ich kannte mich mit Metaphern und
so nicht so gut aus wie Jess und Lukey, aber ich hatte schon an Ranieros
Gesichtsausdruck gesehen, dass er mit »eisig« nicht nur das Wetter dort gemeint
hatte.
    »Na ja, ich
denke eigentlich gerade darüber nach, Jess für eine Weile zu besuchen«,
verkündete ich schließlich. »Die Winterferien fangen in ein paar Tagen an

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