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Ein Kuss von dir

Ein Kuss von dir

Titel: Ein Kuss von dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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zum Sitz gegenüber. »Lord … Fanthorpe?« Lizzie knurrte nur noch mehr, und Eleanor packte sie am Halsband. »Was machen Sie hier?«
    »Ihr Gatte ist nicht wirklich tot, meine Liebe«, sagte Lord Fanthorpe. »Aber er wird es bald sein.«
    Eleanor verstand in einem Sekundenbruchteil. Sie verstand alles, und ihr Blut erkaltete. Sie sah zur Tür.
    Sein Gehstock schnellte auf den Sitz und traf so heftig auf den blauen Samt, dass sie zurückfuhr. »Ich habe einiges auf mich genommen, um Sie zu bekommen. Glauben Sie ja nicht, ich ließe Sie so einfach gehen.«
    Lizzie knurrte jetzt unablässig, und ihre Brust vibrierte unter Eleanors Hand. »Remington ist am Leben?«
    »Und ob, und ich freue mich schon darauf, ihn zu erledigen.«
    Eleanor packte das Hundehalsband noch fester, die Handfläche glitschig vor Schweiß. »Sie … haben Lady Pricilla umgebracht?«
    Sie hielt den Atem an und betete, dass er es abstritt.
    »Aus dem gleichen Grund, aus dem ich auch Sie umbringen werde.«
    »Mich umbringen?« Eleanor befeuchtete die Lippen. Die Kutsche raste durch London und schien aufs Land hinauszufahren. »Warum?«
    »Genau wie Pricilla haben Sie kein Gespür für Anstand. Genau wie Pricilla treiben Sie es mit einem Bürgerlichen.« Er rieb sich die Fingerspitzen. »In jener Nacht, als ich sie im Garten angetroffen habe, hätte ich Alarm schlagen können, sie vor Mr. Marchant bewahren können. Und ihr Vater hätte sie gezwungen, mich zu heiraten. Aber ich wollte sie nicht mehr.«
    War Fanthorpe verrückt? Vom Verlust seiner Verlobten in den Wahnsinn getrieben worden? »Sie können sie nicht ermordet haben. Sie waren nicht mit Blut befleckt.«
    Er verwarf den Einwurf, indem er hochmütig mit dem Taschentuch wedelte. »Ich ziehe es vor, von einer Exekution zu sprechen. Ich hatte meine Lakaien dabei, sie haben die Sache angemessen erledigt.«
    Sie dachte an die Lakaien draußen am Wagen und schluckte. »Angemessen? Alle, die die Leiche gesehen haben, sagen, sie habe entsetzlich leiden müssen.«
    »Ich musste sie ihre Lektion lehren. Und zwar richtig. Sie war eine Verräterin. Sie hat alle Leute von Adel verraten. Genau wie Sie.« Er reckte das dürre Kinn und verzog die schmalen Lippen zu einem höhnischen Lächeln. »An dem Abend, als wir einander kennen gelernt haben, habe ich versucht, Sie zu retten.«
    »Mich zu retten? Oh.« Sie erinnerte sich wieder. »Mit dem Überfall auf die Kutsche.«
    »Die Männer hatten strikte Order, Knight zu töten und Sie in Ruhe zu lassen. Aber Knight ist ein Teufel mit seinem Stock.«
    »Ja.« Sie dachte liebevoll an Remingtons Gehstock, die Waffe, die er stets bei sich trug, weil sie so harmlos aussah. »Und Sie haben es noch einmal versucht, an meinem Hochzeitstag.«
    »Wie Recht Sie haben! Ich bin normalerweise nicht so ineffizient.« Er errötete. »Aber meine Mittel werden knapp, und gute Verbrecher kosten Geld.«
    Lizzie saß auf dem Platz neben Eleanor und sah Fanthorpe aus Schlitzaugen an. Eleanor fragte sich, warum der Hund die Falle gewittert hatte und sie nicht. »Wie soll Remington mich finden?«
    »Er ist ein kluger junger Bursche. Ein Marchant.« Fanthorpe beugte sich vor und flüsterte: »Sehen Sie, ich weiß genau, wer Ihr Gatte wirklich ist.«
    Kalter Schweiß tropfte ihr den Rücken hinunter. »Woher?«
    »Sein Vater hatte dunkles Haar, er war untersetzt, er war sommersprossig, aber er hatte die gleichen verrückten hellblauen Augen, genau wie Knight.« Lord Fanthorpe erschauderte. »War Knight denn nicht klar, dass es mir auffallen würde?«
    »Warum hätte ihn das interessieren sollen? Er wusste nicht, dass Sie der Mörder sind.«
    Lord Fanthorpe lächelte erfreut. »Ich liebe diese Ironie. Ja, Remington wird dorthin kommen und Ihre Leiche finden und heulen. Aber so dumm wie letztes Mal bin ich nicht mehr. Ich werde ihn gleichfalls töten.«
    »Sie wollen ihn selbst umbringen?« Der alte Mann hatte gegen Remington keine Chance.
    Lord Fanthorpe seufzte tief. »Mir ist klar, dass Sie keinen Titel führen. Aber Sie gehören einer unserer nobelsten Familien an. Denken Sie doch bitte daran, dass ein Aristokrat sich niemals mit niedriger Arbeit die Hände schmutzig macht.«
    Eleanor tätschelte Lizzie und dachte nach. Dieser alte Mann wollte sie umbringen lassen.
    Sie konnte es nicht glauben. Remington würde sie retten.
    Der Hund war ein Problem. Remington konnte nicht gleichzeitig sie und Lizzie retten, und Lizzie würde ihr Bestes geben und sich in den Kampf werfen. Sie würde

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