Ein Kuss zum Dessert (German Edition)
Sorte.“ Er blickte sie über den Rand des Blattes an.
„Ich habe schon vorher erklärt, dass man sowohl Gasherde als auch Elektroherde braucht. Und Ihre Herde sind antiquiert, außerdem braucht man in einem Restaurant dieser Größe unbedingt so viele Herde.“
„Und Sie haben auch gleich den Hersteller genannt.“
„Sicher, ich weiß, womit ich arbeiten möchte.“
Er zog nur eine Augenbraue hoch. „Und alle Töpfe und Pfannen müssen neu angeschafft werden?“
„Auf jeden Fall.“
„Vielleicht könnten wir dann einen Ausverkauf veranstalten“, murmelte Blake, während er weiterlas. Er hatte nicht die leiseste Idee, was ein „Sautoir“ war und warum sie davon gleich drei brauchte. „Haben Sie so viele französische Wörter benutzt, um mich zu verwirren?“, fragte er nach einer Weile.
„Ich habe die französischen Wörter benutzt, weil es die richtigen Fachausdrücke sind.“
Wieder murmelte er etwas Unverständliches, während er sich die nächste Seite vornahm. „Na ja, ich habe nicht die Absicht, mich mit Ihnen über die Einrichtung zu streiten, sei es in Französisch oder in Englisch.“
„Gut, denn ich habe nicht die Absicht, mit etwas anderem als dem besten Material zu arbeiten.“ Sie lächelte ihn freundlich an.
Die erste Runde war an June gegangen.
Blake war mittlerweile beim dritten Blatt angekommen. „Sie haben die Absicht, die alten Arbeitstheken herauszureißen und neue einbauen zu lassen, eine neue Arbeitsinsel einbauen zu lassen und noch zusätzlich zwei Meter Ausgabetheke?“
„Das ist besser so“, bestätigte June. „Und es braucht viel Zeit.“
„Haben Sie es so eilig? Sie haben mich eingestellt, Blake, keinen Schnellimbiss-Chef. Meine Arbeit ist es, diese Küche zu organisieren, und das bedeutet, dass ich sie so effizient und kreativ wie möglich einrichte. Wenn das erst einmal erledigt ist, werde ich mich auch mit der Menüwahl beschäftigen.“
„Und dies hier …“, er hielt die fünf Seiten Papier hoch, „… ist alles dafür nötig?“
„Mit unnötigen Dingen gebe ich mich nicht ab. Aber wenn Sie nicht einverstanden sind, können Sie den Vertrag auch wieder auflösen. Stellen Sie LaPointe ein“, schlug sie ihm vor. „Dann haben Sie einen hochmütigen, überbezahlten, zweitrangigen Küchenchef, der Ihnen zu teure und zweitrangige Menüs liefert.“
„Diesen LaPointe muss ich unbedingt kennenlernen“, murmelte Blake und stand auf. „Sie werden bekommen, was Sie haben wollen, June.“ Er runzelte die Stirn, als sich ein Lächeln auf ihre Lippen stahl. „Und hoffentlich liefern Sie mir auch das, was Sie versprochen haben.“
Ihre Augen blitzten, Blake sah die goldenen Fleckchen darin aufleuchten. „Ich habe Ihnen mein Wort gegeben. Innerhalb von sechs Monaten wird Ihr mittelmäßiges Restaurant mit seinen mittelmäßigen Menüs und den matschigen Kuchen die beste Haute Cuisine servieren.“
„Oder?“
June holte tief Luft. „Oder meine Arbeitskraft ist bis zumAblauf des Vertrages gratis. Befriedigt Sie das?“
„Vollkommen.“ Blake streckte ihr seine Hand entgegen. „Wie ich schon sagte, werden Sie alles bekommen, was Sie möchten, bis hin zum letzten Schneebesen.“
„Es ist eine Freude, mit Ihnen Geschäfte zu machen.“ June wollte ihm ihre Hand entziehen, doch er hielt sie fest. „Vielleicht ist es bei Ihnen nicht so“, begann sie, „aber ich habe eine Menge Arbeit, die auf mich wartet. Sie entschuldigen mich jetzt sicher?“
„Ich möchte Sie sehen.“ Seine Stimme klang fest.
Sie überließ ihm die Hand. „Sie haben mich doch gesehen.“
„Heute Abend.“
„Tut mir leid.“ Sie lächelte, auch wenn sie am liebsten die Zähne zusammengebissen hätte. „Ich habe eine Verabredung.“
Sie fühlte, wie seine Finger ein wenig fester zupackten bei ihren Worten. „Also gut, wann?“
„Ich werde jeden Tag in der Küche sein und auch an einigen Abenden, um den Umbau zu überwachen. Sie brauchen nur den Aufzug nach unten zu nehmen.“
Er zog sie ein wenig näher, doch noch immer war der Schreibtisch als Barriere zwischen ihnen. „Ich möchte Sie allein sehen“, sagte er leise. Dann zog er ihre Hand an die Lippen und küsste langsam jeden einzelnen Finger. „Irgendwo anders, außerhalb der Geschäftsstunden.“
Wenn Blake Cocharan der Zweite in seiner Jugend Blake Cocharan dem Dritten ähnlich gewesen war, konnte June verstehen, warum ihre Mutter sich mit ihm eingelassen hatte. Das Verlangen war auch jetzt bei ihr da, und
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