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Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Titel: Ein Kuss zum Dessert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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die Versuchung ebenfalls. Doch sie war nicht Monique. In diesem Fall sollte sich die Geschichte nicht wiederholen, entschied sie. „Ich habe Ihnenschon erklärt, warum das nicht möglich ist. Ich erkläre nicht gerne etwas doppelt.“
    „Ihr Puls rast“, erklärte Blake, als er einen Finger auf ihr Handgelenk legte.
    „Das tut er immer, wenn ich ärgerlich bin.“
    „Oder er regt.“
    June hob den Kopf und warf ihm einen vernichtenden Blick zu. „Würden Sie sich auch mit LaPointe so amüsieren?“
    Er wusste, sie wollte, dass er wütend wurde, deshalb hielt Blake sich zurück. „Im Augenblick ist es mir egal, ob Sie Küchenchefin, Installateur oder Gehirnchirurg sind. Im Augenblick ist nur wichtig, dass Sie eine Frau sind, die ich sehr begehre.“
    June wollte schlucken, denn ihr Hals war plötzlich ganz trocken. „Im Augenblick bin ich Küchenchefin mit einem ganz besonderen Job. Ich bitte Sie noch einmal, mich zu entschuldigen, damit ich mit meiner Arbeit beginnen kann.“
    Für dieses Mal, dachte Blake, als er ihre Hand losließ. Aber das würde gleichzeitig das letzte Mal sein. „Früher oder später, June.“
    „Vielleicht“, meinte sie gespielt lässig und nahm ihre Mappe. „Einen schönen Tag noch, Blake.“ Als wären ihre Knie nicht weich, ging sie entschlossen zur Tür.
    June schaffte es bis in den Aufzug. Dann lehnte sie sich gegen die Wand und ließ in einem tiefen Seufzer die angestaute Luft aus ihrer Brust entweichen. Das wäre geschafft, sagte sie sich. Sie war ihm in seinem eigenen Büro gegenübergetreten – und sie hatte gewonnen.
    Früher oder später, June, die Worte hallten in ihr nach.
    Sie holte tief Luft. Jetzt war es wichtig, sich ganz auf ihreKüche zu konzentrieren und zu arbeiten. Es würde ihr nicht helfen, wenn sie immer wieder an ihn dachte, wie sie es am Wochenende getan hatte.
    Langsam beruhigten sich ihre Nerven. Sie hatte das ganz gut gemacht, sie hatte geschafft, was sie sich vorgenommen hatte, dann hatte sie ihn schließlich abblitzen lassen, und all das an einem einzigen Morgen. Sie legte eine Hand auf ihren Magen. Verflixt, alles wäre so viel einfacher, wenn sie nicht so sehr nach ihm verlangte.
    In der Geschäftigkeit des Mittagessens bemerkte sie zunächst niemand in der Küche. Der Lärm gefiel ihr, denn in einer ruhigen Küche gab es keine Kommunikation und demzufolge auch keine Kooperation. Einen Augenblick lang blieb sie an der Tür stehen und beobachtete die Arbeit.
    Auch die Gerüche gefielen ihr, eine Mischung aus Mittagessen und Frühstück. Der Duft von Kaffee stieg ihr in die Nase, von gegrilltem Hähnchen, Fleisch und Kuchen, der frisch aus dem Ofen kam. Sie stellte sich vor, wie diese Küche in Kürze aussehen würde. Ganz, wie man sich eine wohlfunktionierende Küche vorstellt, dachte sie befriedigt.
    „Miss Lyndon!“
    Abwesend sah sie den Mann in der weißen Schürze und der Kochmütze an. „Ja?“
    „Ich bin Max“, stellte er sich vor und reckte sich. „Der Küchenchef.“
    Und sein Ego ist in Gefahr, dachte sie, während sie ihm die Hand reichte. „Wie geht es Ihnen, Max? Ich habe Sie beim letzten Mal, als ich hier war, nicht gesehen.“
    „Mr. Cocharan hat angeordnet, Ihnen meine volle Unterstützung zu geben während dieser … Umbauperiode.“Großartig, dachte June und hätte am liebsten aufgestöhnt. Ablehnung in der Küche war genauso schwierig zu handhaben wie ein zusammengefallenes Soufflé. Hätte sie allein mit ihm verhandelt, sie hätte wenigstens seine Gefühle geschont. Sie würde Blake einen Vortrag halten müssen über Takt und Diplomatie.
    „Also, Max, ich würde gern die geplanten Änderungen mit Ihnen durchgehen, denn immerhin kennen Sie die Arbeit in dieser Küche besser als irgendein anderer.“
    „Welche Veränderungen?“, fragte er, und sein Schnurrbart zitterte. „In meiner Küche?“
    In meiner Küche, korrigierte June ihn insgeheim, sprach es aber nicht aus.
    „Ich bin sicher, die Verbesserungen werden Ihnen gefallen – und auch die neuen Arbeitsgeräte. Sie müssen doch ständig sehr gekämpft haben, etwas Außergewöhnliches mit diesen altmodischen Geräten schaffen zu müssen.“
    „Diese Herde“, er deutete mit einer dramatischen Geste darauf, „waren schon hier, als ich hier anfing. Und niemand von uns ist altmodisch.“
    Das ist also seine Kooperation, dachte June. Und für eine freundliche Autorität war es wohl jetzt auch zu spät. „Wir werden drei neue Herde bekommen“, begann sie ihre

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