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Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Ein Kuss zum Dessert (German Edition)

Titel: Ein Kuss zum Dessert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Erklärung. „Zwei Gasherde und einen Elektroherd. Der Elektroherd wird ausschließlich für Nachtische und Torten benutzt werden. Diese Arbeitstheke“, sie ging weiter und sah sich nicht um, ob Max ihr folgte, während sie weitersprach, „wird abgerissen werden und in eine neue Arbeitstheke integriert werden. Der Grill bleibt. Es wird eine neue Arbeitsinsel gebaut, damit wir mehr Platz zum Arbeiten haben und damit die ungenutzte Fläche in dieser Kücheauch sinnvoll verwendet werden kann.“
    „In meiner Küche gibt es keine nutzlose Fläche.“
    June wandte sich um und sah ihn hochmütig an. „Das ist kein Thema für eine Debatte. Kreativität wird die oberste Pflicht in dieser Küche sein, Effizienz die zweite. Es wird von uns erwartet, dass wir auch während der Umbauphase ausgezeichnete Mahlzeiten liefern – das ist schwierig, aber nicht unmöglich, wenn wir alle zusammenarbeiten. In der Zwischenzeit werden wir beide uns die Speisekarte ansehen und überlegen, wie wir das bis jetzt nur durchschnittliche Niveau anheben können.“
    Sie hörte, wie Max scharf den Atem einzog, doch ehe er noch etwas sagen konnte, sprach sie weiter: „Mr. Cocharan hat mich unter Vertrag genommen, um dieses Restaurant zum besten an der ganzen Ostküste zu machen. Und ich habe die Absicht, das auch zu tun. Und jetzt möchte ich bei der Zubereitung des Mittagessens zusehen.“ June öffnete ihre Tasche und nahm einen Notizblock sowie einen Stift heraus. Ohne ein weiteres Wort ging sie durch die geschäftige Küche.
    Die Mitarbeiter, entschied June schon nach kurzer Zeit, waren gut ausgebildet und ordentlicher als viele. Der Verdienst dafür gebührte wohl Max. Sauberkeit war offensichtlich erste Pflicht für alle, ein weiterer Pluspunkt für Max. Sie sah einem Koch zu, der gekonnt ein Hähnchen ausnahm. Nicht schlecht, fand sie. Der Grill war in Betrieb, Töpfe dampften auf dem Herd. June hob den Deckel von einem der Töpfe und probierte die Tagessuppe.
    „Basilikum“, sagte sie nur und ging dann weiter. Ein anderer Koch holte gerade Apfelstrudel aus dem Ofen. Sie dufteten köstlich. Gut, dachte sie, aber eine erfahrene Großmutter würde wohl den gleichen Erfolg erzielen. Was hier benötigt wurde, warein wenig mehr Schwung. Leute kamen nicht in dieses Restaurant, um zu essen, was sie auch zu Hause haben konnten: Charlottes, Clafouti, Flambées.
    Die baulichen Veränderungen erwuchsen aus ihrem praktischen Sinn, doch das Menü, das Menü basierte auf ihrer Kreativität, die unübertrefflich war.
    Während sie sich in der Küche umsah, die Leute bei der Arbeit beobachtete und tief die Gerüche einsog, verspürte June den ersten Anflug von Erregung. Sie würde es schaffen, und es wäre genauso die Antwort auf ihre eigene Befriedigung wie auf die Herausforderung Blakes. Wenn sie damit fertig war, würde diese Küche ihr Zeichen tragen. Sie würde nicht mehr von einem Ort zum anderen fahren müssen, um nur ein einziges Gericht zuzubereiten. Dies hier würde Kontinuität haben, Stabilität. Noch in einem Jahr, sogar noch in fünf Jahren würde diese Küche ihren Einfluss spüren lassen.
    Der Gedanke gefiel ihr weit besser, als sie erwartet hatte. Aber bin ich hier nicht hinter den Kulissen?, überlegte sie. Wenn sie in einer Küche in Mailand oder Athen stand, dann kamen die Gäste, weil sie eine Nachspeise von June Lyndon haben wollten. Hier jedoch würden die Gäste kommen, um ein Essen im Cocharan-Restaurant einzunehmen.
    Als sie allerdings weiter darüber nachdachte, stellte June fest, dass ihr das nichts ausmachte. Außerdem hatte sie gar keine Zeit, darüber nachzudenken, sie wollte mit ihrer Arbeit beginnen, sich in ihr vergraben, in einem Projekt, das sie ab jetzt als ihr eigenes ansah.
    Sie nahm ihren Notizblock und verließ die Küche. Sie konnte es kaum erwarten, ihre eigenen Menüs zusammenzustellen.

6. KAPITEL
    R ussischer Beluga-Malassol-Kaviar – den sollte es eigentlich von Mittag an bis in die späte Nacht geben. Und für den Zimmerservice die ganze Nacht hindurch.
    June machte sich eine weitere Notiz. Während der letzten beiden Wochen hatte sie die Speisekarte schon ein Dutzend Mal verändert. Nach einer ersten, nicht sehr erfolgreichen Sitzung mit Max hatte sie entschieden, diese Aufgabe allein anzugehen. Sie wusste, welches Ambiente sie schaffen wollte, und sie wusste auch, wie ihr das mit den richtigen Speisen gelingen konnte.
    Um Zeit zu sparen, hatte sie in einem der Vorratsräume neben der Küche ein

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