Ein Kuss zum Dessert (German Edition)
noch mehr wollte, ja alles wollte. Nur ein einziges Mal … Dieser Gedanke bemächtigte sich ihrer. Sie konnte ihm nachgeben, konnte die Freuden erleben, die sie jetzt nur ahnte. Nur einmal. Und dann …
Mit einem Aufstöhnen riss sie ihre Lippen von seinen los und barg ihr Gesicht an seiner Schulter. Einmal mit Blake – das würde sie ihr ganzes Leben verfolgen.
„Komm mit nach oben“, murmelte er an ihrem Ohr. Dann bog er ihren Kopf zurück und bedeckte ihr Gesicht mit Küssen. „Komm mit mir nach oben, wo wir uns richtig lieben können, June. Ich möchte dich in meinem Bett haben, sanft, nackt und ganz mein.“
„Blake …“ Sie wandte das Gesicht ab und versuchte tief durchzuatmen. Was war nur mit ihr geschehen? „Das ist ein Fehler – für uns beide.“
„Nein.“ Er umfasste ihre Schultern und zwang sie, ihn anzusehen. „Das ist richtig – für uns beide.“
„Ich kann mich nicht mit dir einlassen.“
„Das hast du schon längst getan.“
June holte tief Luft. „Nicht weiter als das. Es ist sowiesoschon viel mehr, als ich wollte.“
Als sie einen Schritt zurücktreten wollte, hielt er sie fest. „Du musst mir einen Grund nennen, June, einen verdammt guten Grund.“
„Du verwirrst mich“, platzte sie heraus, ehe ihr bewusst wurde, was sie sagte. Dann fluchte sie leise. „Verflixt, ich will mich nicht verwirren lassen.“
„Und ich sehne mich so nach dir.“ Seine Stimme klang ungeduldig.
„Da haben wir ein Problem.“ Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
„Ich will dich haben.“ Die Art, wie er das sagte, ließ June mitten in der Bewegung innehalten. „Ich will dich mehr, als ich je eine Frau gewollt habe. Und dieses Gefühl macht mich sehr unsicher.“
„Ein großes Problem“, flüsterte sie.
„Und es gibt nur einen Weg, es zu lösen.“
June brachte ein Lächeln zustande. „Zwei Wege“, berichtigte sie ihn. „Und ich glaube, mein Weg ist der sichere.“
Er strich ihr sanft über die Wange. „Du willst Sicherheit, June?“
„Ja.“ Und das ist die Wahrheit, dachte sie. „Ich habe mir eine Menge Ziele gesetzt, Blake. Und mein Instinkt sagt mir, dass du mir dabei im Weg stehen könntest. Ich verlasse mich immer auf meinen Instinkt.“
„Ich habe nicht die Absicht, dir bei deinen Zielen im Weg zu stehen.“
„Trotzdem habe ich einige strenge Regeln. Und eine davon ist, mich nie mit einem Kunden oder einem Geschäftspartner einzulassen. Und gewissermaßen gehörst du in beide Kategorien.“
„Und wie willst du das vermeiden? Intimität zwischen zwei Menschen entsteht auf die verschiedensten Arten, das hast du doch selbst erlebt.“
Wie konnte sie das ableugnen? Am liebsten wäre June davongelaufen. „Wir haben es zwei Wochen lang geschafft, einander aus dem Weg zu gehen. Und genau das müssen wir eben weiterhin versuchen. Im Augenblick sind wir beide sehr beschäftigt und abgelenkt, da sollte uns das nicht schwerfallen.“
„Und irgendwann einmal wird einer von uns beiden diese Regel durchbrechen.“
Das könnte ich sein, genauso gut wie er, dachte June. „Daran kann ich jetzt nicht denken. Ich werde hier unten bleiben und meine Arbeit tun, und du bleibst oben und tust deine.“
„Den Teufel werde ich tun.“ Blake machte einen Schritt auf sie zu, als es an der Tür klopfte.
„Mr. Cocharan, da ist ein Telefongespräch für Sie. Ihre Sekretärin sagt, es sei dringend.“
Nur mühsam unterdrückte Blake seine Wut. „Ich komme.“ Er sah June eindringlich an. „Wir beide sind noch nicht fertig miteinander.“
Erst als er an der Tür war, sprach June. „Ich kann dieses Restaurant in einen Palast verwandeln oder in einen Schnellimbiss. Du hast die Wahl.“
Er wandte sich zu ihr um. „Erpressung?“
„Du brauchst nur das zu tun, was ich will, Blake, dann sind alle glück lich.“
„Du gewinnst, June.“ Er nickte. „Für heute.“
Als die Tür hinter Blake ins Schloss gefallen war, sank June auf ihren Stuhl. Sie mochte ihm diesmal überlegen gewesen sein, aber das Spiel war noch lange nicht vorbei.
June arbeitete noch eine weitere Stunde, ehe sie wieder in die Küche zurückging. Noch zwei Stunden, dann würde der Ansturm zum Mittagessen einsetzen, dann würden wieder Panik und Verwirrung herrschen.
Erst als ihr der Duft der Speisen in die Nase stieg, bemerkte June, dass sie noch nichts gegessen hatte. Sie könnte gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, dachte sie, als sie in den Schränken zu suchen begann. Sie würde etwas zu
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