Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition)
unmöglich zu kontrollieren war. Er wollte Romeo Zügel anlegen und seinen unabhängigen Liebhaber wenigstens in einem Bereich in den Griff bekommen. Nicht wirklich eine Überraschung.
Was ihn überraschte, war Romeos Reaktion auf das Spiel. Sonst so bedacht darauf, die Kontrolle zu behalten und allen anderen immer einen Schritt voraus zu sein, überließ er jetzt Julian die Führung und gab sich ihm vollkommen hin. Und er war noch immer erregt, hart und pulsierend gegen Julian.
Julian verstärkte seinen Griff. Romeos resultierender Aufschrei war ein Echo seines eigenen. Er war so sehr darauf konzentriert gewesen, welchen Effekt das Spanking auf seinen Liebhaber hatte, dass er kaum bemerkt hatte, wie sehr es ihn selbst anmachte. Romeo zuckte unter einem weiteren Schlag zusammen, und die plötzliche Reibung an seinem Schaft brachte Julian direkt an die Schwelle zum Höhepunkt. Schwindelig von Lust, pumpte er fester.
Er konnte das Spanking unmöglich fortführen während er sich auf die Bewegungen seiner anderen Hand konzentrierte, aber er machte es wett indem er die Handfläche auf die Stelle presste, die er gerade malträtiert hatte. Romeos Haut war warm unter seiner Berührung, strahlte eine Hitze aus, die der in Julians Hand entsprach, und er wusste, dass Romeo das Gleiche spürte wie er. Das Brennen gereizter Nervenenden war ein süßer Lustschmerz der seine Erregung nur noch steigerte und ihn am ganzen Leib beben ließ vor Verlangen.
Romeo kam zuerst. Er schrie, warf den Kopf zurück, und bäumte sich auf als er seinen cremig-weißen Saft über Julians Hand und seinen eigenen Bauch ergoss. Sein Glied pulsierte an Julians und das rhythmische Zucken, zusammen mit dem Anblick von Romeos Höhepunkt, lösten Julians Orgasmus aus. Der Druck in seinem Inneren wurde stärker, kochte über und füllte ihn aus, nur um ihn dann schwach und erschöpft zurückzulassen.
Er brach über Romeo zusammen. Dessen aufgeregter Herzschlag pochte in seinen Ohren, ein Symbol für Lebendigkeit, Gesundheit und Kraft. Plötzlich löste sich ein Teil der tiefen Traurigkeit, die Julian seit dem Tod von Mrs. Dobbs erfüllt hatte. Er bedauerte ihren Verlust noch immer, aber der Schmerz lähmte ihn nicht länger. Stattdessen sehnte er sich danach zu handeln. Er wollte endlich herausfinden, was geschehen war. Sollte er entdecken, dass tatsächlich ein Verbrechen dahinter steckte, war er wild entschlossen, es nicht ungesühnt zu lassen. Taten waren gut. Rache war besser.
* * * *
„Tja dann…“ murmelte Romeo nach einer Weile. „Abendessen?“
Julian brummelte zufrieden. „Oh ja, bitte. Ich bin am Verhungern.“
Leise lachend stand Romeo auf. Er verzog das Gesicht als er seine Hose hochzog.
„Alles in Ordnung?“
„Äh, ja. Du allerdings bist ein Höhlenmensch, mein Schatz.“
„Was? Wieso sagst du das?“
„Weil es wahr ist.“ Romeo grinste und gab Julian im Vorbeigehen einen flüchtigen Kuss. „Du bist ein Höhlenmensch. Und nicht nur aus dem einen, offensichtlichen Grund.“ Die Augenbrauen erhoben, rieb er vorsichtig über seinen Hintern. „Du bezeichnest ein Filetsteak von Joe’s als das beste, das du je hattest. Du bist hoffnungslos verloren, wenn es darum geht, den richtigen Wein zum Essen auszusuchen. Oh, verdammt. Eigentlich hätte ich mir denken können, dass du vor dem Abendessen deinem Freund auf dem Esstisch den Hintern versohlst.“
Julians Herz machte einen Hüpfer. „Meinst du das ernst?“
„Naja… Ja, Natürlich. Es sei denn, du möchtest, dass wir am Couchtisch essen.“
„Das habe ich nicht gemeint.“
„Hast du nicht?“
„Nein, und das weißt du auch.“
Romeos Lächeln war verschmitzt aber auch ungewohnt zaghaft. „Ich dachte, das sei klar.“
„Hmm. Irgendwie wohl schon, aber das war das erste Mal, dass du es gesagt hast.“
„Was, das F-Wort?“
„Ja.“
„Und es gefällt dir. Du wirst ja richtig besitzergreifend.“ Romeo grinste frech und schüttelte den Kopf. „Siehst du, Höhlenmensch.“
„Na und? Ich habe vielleicht nicht den erlesensten Geschmack, aber immerhin mache ich kein Theater um die richtige Sorte Kaffee oder darum, wie man ein Steak richtig aufschneidet. Und ich benutze keine Wörter wie Lümmel.“
„Richtig. Tust du nicht.“
„Du kommst aus England, stimmt’s?“
Romeo war zur Spüle gegangen und hatte seine Hände gewaschen. Er hielt inne, die Finger um das Handtuch gekrallt. „Meine Mutter ist—war—Engländerin. Ich schätze ihr
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