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Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition)

Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Ein Leben als Geist (Romeo & Julian) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Marlowe
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überprüfen, was genau du gemacht hast. Sie haben alle angenommen, du hättest nur die Nummern der Akten aufgeschrieben, die der mysteriöse Erpresser dir gegeben hat und sich darauf konzentriert. Du hingegen konntest dir bequem die Akte nehmen, auf die du es wirklich abgesehen hattest. Und mit deinem cleveren Plan, bei dem du angeblich auf der Flucht erschossen wurdest, hast du dafür gesorgt, dass niemand dich durchsuchen konnte, nachdem du das Gebäude verlassen hattest. Wirklich gut durchdacht, Romeo—oder wie auch immer dein Name ist.“
    „Das ist mein Name.“
    „Ach, ist er das? Hm, stimmt ja, das sagtest du. Romeo Paris Montague, wenn ich mich recht entsinne. Was für ein ausgefallener Name, und mit einer solch netten Geschichte dazu. Sehr sentimental. Deine Eltern haben dich nach den Städten benannt, in denen du gezeugt und geboren wurdest. Ein nettes, emotionales Detail, genau wie der Autounfall, bei dem sie ums Leben gekommen sind. Wo war das noch gleich? Südfrankreich?“
    Romeo schluckte und nickte dann.
    „Richtig. Vor fünf Jahren“, fuhr Julian fort. „Und da wir gerade von interessanten Details sprechen, sollte ich vielleicht auch noch dieses Schweizer Internat erwähnen, auf das du gegangen bist. Du bist jetzt wie alt? Achtundzwanzig, stimmt’s? Bitte korrigiere mich, falls ich mich täusche, aber ich denke, ich weiß, wie diese Teile des Puzzles zusammen passen.“
    Romeos Miene war noch nie so versteinert gewesen wie in diesem Moment. Nichts in seinem Gesicht verriet auch nur das Geringste von seinen Gedanken und selbst seine kaum merklichen, verräterischen Signale fehlten vollkommen.
    „Weißt du, ich hatte ein bisschen Zeit totzuschlagen während ich auf dich gewartet habe“, sagte Julian. „Ich habe sie genutzt, um ein paar Fakten zu überprüfen. Dabei habe ich etwas sehr Interessantes herausgefunden. Möchtest du es hören?“
    „Sprich weiter.“ Romeos Stimme war genau so leer und emotionslos wie sein Gesichtsausdruck.
    „Ich konnte genau einen Mann aufspüren , der vor etwa zehn Jahren auf ein Internat in der Schweiz gegangen ist und dessen Eltern vor fünf Jahren im Süden Frankreichs bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind.“
    „Gute Arbeit.“ Romeos Ton war frei von Sarkasmus und jeglichem Anflug von Humor. Die ungewohnte Gefühllosigkeit jagte einen Schauer über Julians Rücken, und er musste sich zwingen, fortzufahren.
    „Danke. Es passt alles zusammen. Die Familie, die an jenem Tag starb, hieß in der Tat Montague, und sie hatten einen Sohn namens Romeo Paris.“
    Romeo hob die Augenbrauen in wortloser Zustimmung und Julian sprach weiter. „Das einzige Problem an der Geschichte ist, dass ihr Sohn bei ihnen war, als sie starben. Auf einer Klippe, in dem Wrack ihres Wagens, der wegen eines geplatzten Reifens von der Straße abgekommen war.“
    Julian hielt inne und suchte nach irgendeiner Reaktion seitens Romeos, aber da war nichts. Der Mann stand immer noch da wie eingefroren, sein hübsches Gesicht eine ausdruckslose Maske. Seine blauen Augen erwiderten Julians Blick ruhig, und einmal mehr erkannte Julian , dass er nicht die geringste Ahnung hatte, wer Romeo wirklich war. Er räusperte sich. „Möchtest du mir das vielleicht erklären?“
    „Das könnte ich.“
    „Aber?“
    „Kein aber. Ich glaube, das brauche ich nicht. Du bist ein intelligenter Mann, J ules, und es tut mir leid, dich unterschätzt zu haben. Du bist der Wahrheit schon so nahe gekommen. Ich würde nur ungern deinen Sieg verderben indem ich dir das letzte Puzzlestückchen einfach so gebe.“
    „Oh, wie rücksichtsvoll von dir“, sagte Julian. „Du hast nichts von dem, was ich gerade sagte, abgestritten.“
    „Stimmt.“
    „Warum nicht?“
    „Ich habe versprochen, dich niemals anzulügen.“
    „Und dennoch hast du gesagt, dein Name sei Romeo Paris Montague und deine Eltern seien bei einem Autounfall gestorben.“
    „Ja.“
    Julian stöhnte. Das war alles sehr verwirrend. „Also, wenn der Teil keine Lüge war, aber die allgemeine Annahme ist, dass du auch gestorben bist, dann…“
    Ein Funke von Begeisterun g leuchtete in Romeos Augen auf.
    Julian atmete tief durch. „Ich habe gerade eine perfekte Scheinidentität auffliegen lassen, oder?“
    Ein triumphierendes Lächeln erschien auf Romeos Gesicht. „Siehst du, ich wusste, du würdest alleine drauf kommen.“
    „Hmm, ich bin mir nicht sicher, ob ich es wirklich richtig verstehe. Worin liegt denn der Sinn, so zu tun, als sei

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