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Ein Leben unter Toten

Ein Leben unter Toten

Titel: Ein Leben unter Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Außenseite ihrer rechten Hand rutschte die Sohle ab, so daß sie die verfluchte Nadel weiterhin in der Hand behalten konnte. Wenn sie mich auch nur ritzte, war ich erledigt.
    Einen schnellen Blick warf ich dorthin, wo die Horror-Oma stand. Und ich sah sie in großer Bedrängnis, denn drei Zombies wollten Lady Sarah vernichten.
    Blitzschnell riß ich die Beretta hervor. Die Zeit mußte ich mir einfach nehmen.
    Da die Mündung auch in Richtung der Blanche Everett zielte, rechnete sie damit, daß ich auf sie schießen würde.
    Ein Irrtum.
    Ich drückte ab und konnte die Körper der Untoten überhaupt nicht verfehlen Bevor diese sich auf die Horror-Oma stürzen konnten, waren zwei von ihnen schon von den geweihten Silberkugeln gehoffen worden. Die Einschläge schüttelten sie durch. Sie wankten und fielen, das allerdings bekam ich nicht mehr mit, denn Blanche Everett hatte die Sekunde der Ablenkung genutzt und stürzte sich auf mich. Bis zum letzten Moment wartete ich.
    Als die Nadel auf mich zuraste, um meine Kehle zu durchbohren, tauchte ich nach unten und konterte selbst.
    Mit einem Tritt und gleichzeitigem Hochstemmen meiner linken Schulter erwischte ich das Weibsbild und schleuderte es zu Boden. Blanche Everett schrie noch auf, ein jaulender Laut drang danach aus ihrem Mund, dann wurde sie über meine Schulter hinwegkatapultiert und landete krachend auf einem der langen Tische.
    Kaum war das Geräusch aufgeklungen, als ich schon herumzuckte und ihr den Rest geben wollte.
    Sie lag auf dem Rücken. Ihre aufgerissenen Augen starrten mich an, aber ich sah auch etwas anderes.
    Panik und Hoffnungslosigkeit. Im nächsten Augenblick reagierte sie. Nicht mir stach sie die Nadel entgegen, sondern sich selbst. Bevor ich sie daran hindern konnte, jagte ihre Hand mit der Nadel nach unten. Sie traf genau ihre Kehle!
    Da die Spitze vergiftet war, hatte sie sowieso keine Chance. Tief drang das gefährliche Instrument in ihren Hals. Ich hörte sie noch röcheln, sie zuckte auch ein paarmal, danach lag sie still, breitete die Arme aus, öffnete die Faust, und die Nadel rollte über ihre Handfläche nach unten. Die Gesichtszuge erschlafften. Ihr Blick brach, es war aus. Das war auch das letzte, was ich von ihr mitbekam, denn ich mußte mich um die anderen kümmern.
    Während ich fieberhaft die Beretta nachlud, suchte ich Lady Sarah. Die Horror-Oma hatte sich zurückgezogen und hielt sich, so gut es eben möglich war, die letzten Zombies vom Hals.
    Sie würde bald von diesen Widerlingen erlöst sein, aber ich sah keine Spur von dem großen Vater.
    Der Ghoul war verschwunden, und mit ihm der Rollstuhl in dem er gesessen hatte.
    »John, mein Junge!« rief Sarah Goldwyn. »Gib mir eine Waffe! Mit den letzten Typen werde ich schon fertig.«
    Das glaubte ich ihr aufs Wort. Ich lief ein paar Schritte vor, erledigte noch einen Zombie und schleuderte der Horror-Oma die Beretta im hohen Bogen zu.
    Während sie sich streckte, um die Pistole aufzufangen, schrie sie mir zu:
    »Zu den Klippen, John, du mußt zu den Klippen, dorthin ist er geflohen!«
    »Danke!« brüllte ich zurück und rannte los…
    ***
    Lady Sarahs Hand war schnell und zielsicher. Sie wunderte sich selbst, daß sie die heranfliegende Waffe mit einem Griff hatte schnappen können, und jetzt fühlte sie sich wohler.
    Alerdings hatte sie auf den Stock verzichtet. Er kippte um, während die Horror-Oma die Pistole mit beiden Händen festhielt, in eine Art Combat-Stellung ging und sich langsam drehte. Sie schaute über die Mündung hinweg, um auch noch die restlichen Zombies zu packen. Es war eine schaurige Szene. Lady Sarah stand inmitten der Grabsteine und eines bunt angeleuchteten Friedhofs. Auf dem Boden lagen die dunklen Körper der endgültig vernichteten lebenden Leichen, die nie mehr wiederauferstehen würden.
    Zwei Untote erwischte sie mit schnellen Schüssen. Einer hielt sich versteckt.
    Die Horror-Oma ließ ihren Blick kreisen. Sie sah auch die tote Heimleiterin auf dem Tisch liegen. Uber ihr schaukelten zwei hellblaue Leuchten, sie gaben der blassen Haut der Leiche eine fahlen Schimmer. Nach all dem Trubel, der Musik und dem Schreien war es inzwischen merklich stiller geworden. Da rührte sich überhaupt nichts, und der unheimliche Totenacker schien erstarrt zu sein. Vielleicht wehte noch der Atem des Todes über die Grabsteine, denn Lady Sarah schüttelte sich, als sie einen kühleren Hauch spürte. Es konnte auch Einbildung sein, denn es war nur der Wind der ein wenig

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