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Ein leises boeses Fluestern

Ein leises boeses Fluestern

Titel: Ein leises boeses Fluestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodus Carroll
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diesem Haus war, das einen so dumpfen, sauren Geschmack im Mund aufsteigen ließ – was es war, das ihn mit Furcht erfüllte, die plötzlich auftauchte und ebenso schnell wieder verschwand.
    Er lachte laut darüber und fragte sich, warum er diesen dummen Gedanken und Gefühlen überhaupt erlaubte, sich bei ihm breit zu machen.
    Für ihn gab es Arbeit zu tun. Er plante ein Spargelbeet. Durch die stille Diele und über die untere Veranda ging er hinaus auf den Rasen hinter dem Haus und suchte seine Werkzeuge zusammen. Die Morgensonne schien, die Luft war erquickend, und die Vögel sangen. Es kam ihm vor, als wache er aus einem wirren Traum auf.

 
V
     
     
    Es war zwölf vorbei, als Clarissa sich endlich blicken ließ. Sie setzte sich in den Schatten der unteren Veranda und sah Max zu, der mit einem Spaten die dunkle Erde neben dem Wurzelkeller umgrub. Der Wurzelkeller war eine kleine Höhle, die in den Hügel hineingegraben worden war. Dort wurden Gemüse und getrocknetes Obst aufbewahrt. Eine alte Holztür bildete den Eingang. Clarissa beobachtete, wie Max im Sonnenlicht arbeitete, wie seine braunen, muskulösen Arme sich rhythmisch bewegten, während er das Loch erweiterte.
    Max blickte auf und entdeckte in dem schwarzen Schatten einen blauen Schimmer von ihrem Kleid und einen weißen von ihrem hellen Haar.
    Er fuhr mit seiner Arbeit fort, und dann stand sie auf einmal neben ihm.
    »Was machst du da?« fragte sie.
    »Ich dachte, deine Mutter würde sich über ein Spargelbeet freuen.«
    »Du hast den Flieder eingepflanzt.« Sie ging den Abhang hinunter bis an die Tür des Wurzelkellers und das Loch, in das Max die Ableger gesetzt hatte. »Der Boden ist ganz naß.«
    »Sie brauchen viel Wasser, um anzuwachsen.«
    Clarissa funkelte ihn an. »Sie werden nicht anwachsen. Das habe ich dir schon einmal gesagt. Sie sind bereits tot.«
    »Alle Pflanzen lassen zuerst die Köpfe hängen.«
    »Und ich wünschte, du würdest auch kein Spargelbeet anlegen. Meine Mutter mag keinen Spargel.« Clarissa zitterte und schlang die Arme um ihren Körper.
    »Sind wir heute keine Freunde?«
    »Nein.« Ihre Stimme wurde weicher. »Sie sind sehr ärgerlich. Sie wollen nicht, daß hier irgendwer gräbt. Sie haben dich heute morgen gehört, als du den Flieder eingepflanzt hast. Sie haben gehört, wie du das große Loch gegraben hast. Sie haben die Schlafzimmertüren abgeschlossen, weil du und ich den Flieder gemeinsam hergebracht haben. Sie wollen nicht mit mir reden.«
    Max legte seinen Spaten hin und winkte Clarissa, sie solle sich neben ihn ins Gras setzen.
    »Was wäre, wenn der Flieder anwachsen und blühen würde?« fragte er. »Was würden sie sagen, wenn er jeden Tag stärker und höher würde?«
    »Das wird nicht geschehen.«
    »Willst du mir nicht glauben, wenn ich dir ganz sicher sage, daß der Flieder anwachsen wird?«
    »Vielleicht. Aber bitte hör auf, das Spargelbeet umzugraben.«
    »Weil deine Mutter keinen Spargel mag«, meinte er nicht unfreundlich.
    »Nein. Weil du so tief gräbst.«
    Er sah sie an und fühlte ihre Qual, ohne sie verstehen zu können.
    »Okay«, sagte er. »Ich werde in der Nähe des Wurzelkellers kein Spargelbeet anlegen.«
    Clarissa lächelte müde. Schwache Ringe zeichneten sich um ihre blauen Augen ab.
    »Deine Spielgefährten sind heute morgen nicht besonders freundlich«, fuhr Max fort. »Kannst du mir von ihnen irgend etwas Nettes berichten?«
    Clarissas Gesicht erhellte sich. »Nun … sie hat eine komische kleine Puppe mit einem Glaskopf. Sogar das Haar ist aus Glas, schwarz mit einem Mittelscheitel.«
    »Das ist gut. Sie spielt mit Puppen wie andere kleine Mädchen.«
    »Aber sie ist schon zu alt, um mit Puppen zu spielen. Die Puppe hat ihrer Mutter gehört, als die Mutter ein kleines Mädchen war.« Clarissa sah nachdenklich vor sich hin. »Ihre Mutter ist gestorben, als sie noch Babys waren. Sie erinnern sich kaum an sie.«
    »Wer hat dir erzählt, daß ihre Mutter gestorben ist?«
    »Sie. Nach dem Tod ihrer Mutter lebten sie hier mit ihrem Vater.«
    »Allein?«
    »Es kamen gelegentlich Verwandte zu Besuch, eine Tante und ein Onkel.«
    »Bist du sicher, daß ihre Mutter nicht weggegangen ist?«
    »O nein, das ist sie nicht. Niemand hat sie weggeschickt.«
    Max dachte über diese Antwort nach. »Ich habe nicht von Weg schicken gesprochen, Clarissa. Ich habe gefragt, ob sie weggegangen ist.«
    »Manchmal streiten sie darüber.« Clarissas Gesicht bewölkte sich. »Das Mädchen meint, ihre Mutter

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