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Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Titel: Ein letzter Brief von dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Ashton
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Ich gehe also auf sie zu und frage, ob sie eigentlich alle Männer vergisst, mit denen sie auf Partys knutscht.
    Die Fee wirkt genervt.
    Dann kommt eine andere, kleinere Frau dazu, ungefähr nach demselben Grunddesign gebaut wie die erste, aber … Oh, du meine Güte. Sie ist die Fee! Nicht ihre Freundin, kein Wunder, dass ich so verwirrt war. Die Fee ist weich, von blendender Blässe, und sie ist ganz Frau, und ich muss sofort denken, wie wunderbar einfach die Dinge doch sein können und wie freundlich die Menschen.
    Es stellt sich heraus, dass sie mit ihrer Schwester Caitlin aus New York unterwegs ist ( MERKE : C fragen, ob sie Agenten in NY kennt). «Ich habe diesem Blödmann meine Telefonnummer auf den Arm geschrieben», sagt sie zu ihr, direkt vor mir, «und er hat in zwei Monaten leider keine einzige klitzekleine Lücke in seinem Terminkalender finden können, um mich anzurufen.»
    Orla lag im Bett und korrigierte die Arbeiten ihrer Klasse, aber die Erinnerungen machten es ihr schwer, sich zu konzentrieren. Sie nahm die Brille ab.
    «Die Wahrheit. Keinen Schwachsinn, bitte», hatte sie zu Sim auf dieser beschissenen Party in diesem beknackten Club gesagt. Er hatte geschworen, eine gute Entschuldigung dafür zu haben, dass er sie nicht angerufen hatte.
    Später gestand er ihr, dass ihr «Keinen Schwachsinn, bitte» ihn gezwungen hätte, die Strategie zu wechseln. Eigentlich hatte er vorgehabt, ihr den üblichen Mumpitz zu verkaufen und einfach zu behaupten,
er habe sich ihre Nummer versehentlich abgewaschen.
    Orla hatte mit den Schultern gezuckt, behauptet, es sei ihr auch vollkommen egal, aber heimlich hatte sie gehofft, dass er bleiben würde. Und er war geblieben. Je weniger sie ihn ermutigte, desto hartnäckiger verfolgte er sie. Es gab ihr ein wundervolles Gefühl der Macht, dass ihr dieses großartige Stück Kerl den ganzen Abend lang folgte und verzweifelt versuchte, sich wieder lieb Kind bei ihr zu machen.
    Er hätte sie mit einem Fingerschnipsen haben können, aber das wusste er ja nicht.
    Warum habe ich ihm das eigentlich nie erzählt?
    Caitlin hatte die ganze Sache gar nicht gefallen, aber Sim war hartnäckig geblieben, und als sie Caitlin endlich sicher in den letzten Bus zurück zu Mas Wohnung verfrachtet hatte, ließ sich Orla zu einem Kaffee breitschlagen. Sie trug die scheußlichste Pudelmütze in der Geschichte scheußlicher Pudelmützen und dachte bei sich, wenn ihn
das
nicht abschreckte, dann könnte etwas aus ihnen werden. «Komm mit zu mir», hatte er gesagt. «Ich wohne am Fitzwilliam Square.»
    «Sind Schauspieler nicht eigentlich arm, wenn sie nicht gerade berühmt sind?»
    Das ärgerte ihn. Er war daran gewöhnt, dass die Frauen weiche Knie bekamen, wenn er ihnen seine schicke Adresse nannte. Ihre Reaktion darauf, dass sein Vater Senator war, hatte ihn ebenfalls enttäuscht.
    «Ach», sagte sie erstaunt. «Du bist einer von
den
Quinns.»
    «Nichts», erzählte Sim ihr ein paar Monate später, «an der Art, wie du das gesagt hast, wirkte so, als wärst du beeindruckt gewesen.»
    In seiner Wohnung hielt Orla einen strikten Sicherheitsabstand von zwei Metern ein. Sie saß auf dem anderen Ende des Sofas, und als Sim näher an sie heranrückte, stand sie auf und setzte sich auf einen Sessel.
    «Du lachst wie ein Pferd», sagte sie ihm, und er lachte darüber wie ein Pferd.
    Es gab keinen Kaffee. Stattdessen öffnete er eine gute Flasche Wein.
    «Da wir gerade beim Thema sind», sagte Orla, «du hast eine
tolle
Lache.»
    «Das ist meine echte Lache. Mein Agent warnt mich davor, so zu lachen. Man sieht dann meine Backenzähne, und angeblich sehe ich dann aus, ich zitiere, ‹wie ein masturbierender Pavian›. Du bringst mich zum Lachen, Fee.»
    Orla beschloss, den Sicherheitsabstand zu reduzieren.
    Und war dann frustriert, als sie bemerkte, dass Sim ihn von allein einhielt – für sie. Er wollte sie nicht erobern oder in Bedrängnis bringen. Zum ersten Mal.
    Gegen zwei Uhr morgens versiegte das Gespräch. Sie waren beide müde.
    Jetzt war Orla eine andere, viel weisere Frau und lag in der Ladbroke Grove auf Sims Bett. Sie schloss die Augen und ließ sich von ihren Erinnerungen überrollen. Was dann geschah, erschien in lebendigen Einzelheiten vor ihrem inneren Auge. Sie hatte ihr Glas abgestellt, die zwei Meter überwunden, die zwischen ihr und dem Sofa lagen, sich auf ihn gesetzt und ihn geküsst.
    Und dann folgte, nach Sims Worten, «der phantastischste Sex, der jemals in diesem

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