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Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Ein letzter Brief von dir (German Edition)

Titel: Ein letzter Brief von dir (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juliet Ashton
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ersten Date wegen seiner Mezze-Manieren aufgegeben.
Er
hat nämlich versucht, sie zu füttern.»
    «Ich würde es niemals wagen.»
    «Gut. Es ist eine klecksende Angelegenheit, und keiner der Mitwirkenden genießt es wirklich.» Orla füllte ihre Gläser aus der Flasche auf, die er ausgewählt hatte. Er hatte sowohl die strohummantelte Karaffe mit Hauswein als auch den angebotenen Ouzo abgelehnt und ihr versichert, dass die zitronige Note des Chenin Blanc perfekt zu ihrem Essen passen würde.
    «Dieser Wein ist gut. Ich meine, unvergesslich gut», sagte Orla. Ihr eigener Kompass hätte sie den billigsten Wein bestellen lassen, Sim hätte einfach den teuersten gewählt. Sie hatten sich über Weinkenner immer lustig gemacht.
Mmmh! Ein feines Bouquet mit Noten von schmutzigen Slips und einem Hauch von Plastik!
«Er schmeckt tatsächlich so, wie du gesagt hast, als würden wir im Sommer am Strand sitzen und nicht im November im verregneten London.»
    «Freut mich, dass er dir schmeckt. Das merke ich mir.»
    Aus dem Mund eines anderen hätte dieser Satz anbiedernd geklungen, wie eine abgedroschene Anmache, aber Marek meinte es so. Orlas Hand schwebte über dem Essen. Sie wusste, dass Marek sie beobachtete, als wachte er am Bett einer Invaliden. Er hielt nach Zeichen des Rückfalls Ausschau.
    Das Gespräch war noch nicht auf Sim gekommen. Marek hatte weder die Valentinskarte erwähnt noch sich nach ihrem Befinden erkundigt. Sie spürte, dass dies Absicht war und kein Mangel an Empathie, und war angetan von Mareks Taktgefühl.
    Er war glücklich. Orla machte ihn glücklich. Sie musste nicht geistreich oder tiefgründig oder, Gott im Himmel, gut frisiert sein, Orla machte Marek glücklich, einfach indem sie ihm gegenübersaß und mit ihm eine Mahlzeit teilte. Das war eine Tatsache, die jemandem, der sich so gaga fühlte wie Orla, mächtig Auftrieb gab. Und mitten beim Hauptgericht, das aus zartem Lamm bestand, wurde ihr klar, dass
sie
ebenfalls glücklich war – und das hatte nichts mit dem Fleisch zu tun. Es hatte mit Marek zu tun.
    «Auf uns!», sagte sie, erhob ihr Glas und nutzte den Schwung, um – wie Marek gesagt hatte –
normal
zu sein.
    «Auf uns!» Mareks Glas schnellte eifrig in die Höhe. «Auf Orla und Marek», sagte er leiser und blickte ihr in die Augen.
    «Auf Orla und …»
    Plötzliche Unruhe draußen vor dem Fenster lenkte sie ab. Eine ganze Batterie von Scheinwerfern sprang an, und die dunkle, winterliche Straße wurde von apokalyptischem Tageslicht geflutet. Orla schob die Efeuranken aus Plastik zur Seite und spähte durch die Scheibe.
    «Was ist denn da los?» Marek erhob sich von seinem Stuhl, um über das verstaubte Grünzeug hinwegzuspähen.
    «Sie filmen irgendwas. Schau mal, da ist ein Typ mit einer Kamera auf so einem fahrbaren Gestell.»
    Große Kugeln auf einem hohen Gerüst leuchteten die Straße aus wie ein Stadion und strahlten eine wuselnde Truppe zielstrebiger Gestalten in gefütterten Mänteln an, die in Walkie-Talkies sprachen. Es wirkte, als hätte eine kleine Armee von der gegenüberliegenden Ladenzeile Besitz ergriffen.
    «Ein Film vielleicht.» Marek setzte sich wieder. Er war weniger interessiert als die Kellner, die alle mit verschränkten Armen und offenen Mündern an den Fenstern klebten.
    «Könnte sein.» Orla fragte sich, ob man ihr die Durchtriebenheit ansah.
    Marek wandte sich wieder seinem Lamm zu und sagte: «Oder ein Werbespot.»
    «Ja, vermutlich ein Werbespot», antwortete Orla vorsichtig. Sie bewegte sich auf schlüpfrigem Grund. Ihre erhobene Gabel blieb leer, und mit einer Hand hielt sie ein Guckloch zwischen dem Efeu offen.
    «Werbespots lassen sich heutzutage in zwei Kategorien aufteilen», sagte Marek. «Entweder schreien sie:
Kauf dieses billige Sofa!
, oder sie sind anspruchsvolle Mini-Spielfilme.»
    «Mhm.» Ein kleiner Wohnwagen, der ein Stück weiter weg auf der Straße parkte, stand jetzt im Zentrum der Aufmerksamkeit der Truppe in den gefütterten Mänteln. Personen eilten zu ihm hin und wieder fort, sprangen die Stufen empor und klopften an die Tür, unterhielten sich mit den unsichtbaren Insassen, drückten gegen ihre Kopfhörer, sprachen in ihre Mobilteile, gestikulierten mit Kollegen, die sich in größerer Nähe zu den Kameras befanden. Die hellen Schweinwerfer waren auf die Scheibe eines Cafés gerichtet, aber Orla spürte, dass der kleine, zweckmäßige Wohnwagen im Begriff war, etwas Interessantes auszuspucken.
    «Magst du dein Lamm

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